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POWER: ERA-NET Core Organic Cofund: Tierwohl und Resilienz in der Bioschweineproduktion
Projektleitung
Christine Leeb
Forschungseinrichtung
Universität für Bodenkultur Wien
Projektnummer
101300Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
emissions, gut health, production system, mortality, outdoor area, young pigs
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Proven welfare and resilience in organic pig production
Abstract (englisch)
Projektziele
Daher sollen die folgenden Punkte untersucht werden:
- der Effekt verschiedener Gestaltung von Betaonausläufen auf das Verhalten und die Tiergesundheit von Aufzucht und Mastschweinen sowoe auf die Buchtenhygiene. Dadurch wird Tierwohl verbessert udn Nährstoffverluste reduziert (WP1);
- der Effekt unterschiedlicher Gestaltung von Abferkelbuchten sowie verbesserter Genetik auf das mütterliche Verhalten und damit der Ferkelsterblichkeit (WP2);
- der Effekt verschiedener Managementstrategien (z.B. Verabreichung von Eisen oder Probiotika, verlängerte Säugezeit) auf das Wachstum und die Gesundheit der Ferkel während der Säugeperiode und nach dem Absetzen (WP2);
- die Identifizierung und Praxiserprobung von Best-Practise Beispielen verschiedener Kombinationen von Stall- und Freilandhaltung unter Berücksichtigung von Produktivität, Futterverwertung, Tiergesundheit und Mist- bzw. Weidemanagement (WP3);
- der Effekt der identifizierten Innovationen aus WP 1-3 auf die Kosteneffizienz, die Resilienz des Produktionssystems und die Umweltwirkung innerhalb einer Vielzahl der in Europa praktizierten Systeme (WP4);
- Erstellung von Richtlinien für die europäischen Bioschweineproduzent*innen, um die Entwicklung von ökologisch und ökonomisch kompetitiven Schweineproduktionssystemen mit hohen Tierwohlstandards (WP5).
Der Schlüssel, um diese Ziele zu erreichen ist die Verbesserung der Resilienz auf Tier- und Systemebene:
auf Tierebene: die Fähigkeit, mit Erkrankungen, sozialen und ernährungsbedingten Herausforderungen umzugehen und diese zu bewältigen.
auf Produktionssystemebenel: Die Fähigkeit, Veränderungen hinsichtlich Futterkosten, Erträgen oder Gesetzgebung erfolgreich zu überwinden
Praxisrelevanz
Berichte
Kurzfassung
Berichtsdateien
Abstract (deutsch)
Dazu wurden Strategien zur Verringerung der Ferkelsterblichkeit und zur Verbesserung der Ferkelgesundheit bewertet. Vergrößerte Abferkelbuchten verbesserten das Nestbauverhalten, das Einsperren der Ferkel im Nest erhöhte die Nestnutzung. Eisenergänzung war nur für Ferkel im Stall erforderlich. Die Versorgung von Sauen und Ferkeln mit Mikroorganismen durch fermentierte Produkte war vielversprechend, um die Darmmikrobiota zu modulieren. Späteres Absetzen verbesserte die Gesundheit, und die Verlängerung der Laktation auf zehn Wochen führte zu guter Ferkelgesundheit und sehr hohen Wachstumsraten.
Schweine wählen Funktionsbereiche für unterschiedliche Verhaltensweisen, wodurch die mit Ausscheidungen verschmutzte Oberfläche minimiert wird. Dies ist vorteilhaft für die Hygiene und das Wohlbefinden der Tiere und verringert die Ammoniakemissionen, die steigen, wenn sich Kot und Urin vermischen. Drei Neuerungen (Wühlbereiche, Raufutter, Duschen) zur Förderung der Nutzung von Funktionsbereichen wurden in den Betrieben erfolgreich getestet. Die Variationen waren jedoch beträchtlich, und die Beseitigung von Exkrementen im Außenbereich ist weiterhin unerlässlich.
Die Kombination von Stall- und Weidegang ermöglicht es dem Bioschweinehalter, sein System an die lokalen Bedingungen anzupassen und gleichzeitig artspezifisches Verhalten zu ermöglichen. Um die weitere Entwicklung dieses Systems zu fördern, wurden 18 Betriebe hinsichtlich Tierwohl, Umweltleistung, Arbeitsaufwand und Kosten bewertet und in Informationsblättern zusammengefasst.
Anhand von Interviews wurde die Resilienz dieser Betriebe analysiert. Die wahrgenommenen Risiken standen im Zusammenhang mit geringer Futtermittelselbstversorgung bei ganzjährigen Freilandbetrieben und denen, die keine ausreichenden Reserven anlegen konnten. Direktvermarkter mit großer Diversifizierung waren arbeitsintensiv und angemessene Löhne waren hier wichtig. Im Allgemeinen spielten die Einstellung der Erzeuger, die Sinnstiftung und das soziale Kapital eine wichtige Rolle.
Die Vielfalt in der Gestaltung und Praxis der ökologischen Schweinehaltung erfordert eine Vielfalt an Forschungsfragen und ‑methoden, Vermarktungsstrategien und politischen Maßnahmen, um eine Vielzahl von widerstandsfähigen ökologischen Schweinehaltungssystemen mit einem hohen Maß an Tierschutz zu unterstützen.
Abstract (englisch)
European organic pig producers face common challenges related to animal welfare, nutrient losses and system resilience, which were addressed in close cooperation with producers throughout Europe.
We evaluated strategies to reduce piglet mortality and improve piglet health. Enlarged farrowing pens improved nest building behaviour, and confinement of piglets in the nest increased nest use. Iron supplementation was only required for indoor piglets. Supplying sows and piglets with microorganisms through fermented products was promising to modulate gut microbiota. Later weaning improved health, and extending lactations to ten weeks caused good piglet health and very high growth rates. Separation of sows and litter overnight allowed a lactational oestrus, useful in farms opting for extended lactation.
Pigs choose functional areas for different behaviour, minimising the surface soiled with excreta. This is advantageous for hygiene and animal welfare and reducing ammonia emissions which increase, when faeces and urine mix. Three innovations (rooting areas, roughage, showers) to stimulate the use of functional areas were tested successfully on-farm. However, the variation was considerable and removal of excrements in the outdoor area remains essential.
Combining indoor- and pasture access allows the organic pig producer to tailor their system to local climatic conditions, farm and soil structure while allowing a wide range of species-specific behaviour. To promote further development of this system, 18 farms were evaluated regarding animal welfare, environmental performance, labour and costs, and summarised in fact sheets.
Based on interviews, the resilience capacity (e.g. price shocks, disease outbreaks, climate change) and attributes were analysed. The perceived risks were associated with a low feed self-sufficiency among all-year outdoor producers and producers that were unable to accumulate sufficient reserves. Farms with direct marketing and a large diversification were labour intensive and required the ability to pay decent wages. In general, the producers’ attitude, meaning making and social capital played an important role. Different resilient strategies call for different policies for different types of producers.
Diversity in organic pig system design and practice calls for diversity in research questions and methodology, marketing strategies and policies to further support a variety of resilient organic pig systems with high level of animal welfare.
Autor/innen
Cäcilia Wimmler und Christine Leeb