© HBLFA Raumberg-Gumpenstein
Phosphor: Fraktionierung und Mobilität des Phosphors in Grünlandböden
Projektleitung
Andreas Bohner
Forschungseinrichtung
LFZ Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
101164Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, HBLFA Raumberg-Gumpenstein| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
• Untersuchungen über den Einfluss des Bodenwasserhaushaltes auf die P-Dynamik in Grünlandböden
• Schaffung von Grundlagen für eine bedarfsgerechte und umweltverträgliche P-Düngung
Schlagwörter (deutsch)
Phosphor, Grünlandböden, Düngung, Schnitthäufigkeit, P-Fraktionen nach der Methode von Hedley, Bodenwasserhaushalt, Redoxpotential, P-Dynamik
Titel (englisch)
Fractionation and mobility of phosphorus in grassland soils
Abstract (englisch)
• Investigations concerning the influence of soil water regime on the P dynamic in grassland soils
• Providing a basis for making environmentally sound P fertiliser recommendations
Projektziele
Von einer ressourcenschonenden und umweltverträglichen Grünlandbewirtschaftung wird erwartet, dass die Düngung den P-Bedarf der Pflanzen deckt, gleichzeitig aber die P-Verluste durch Erosion, Abschwemmung und Auswaschung so gering wie möglich gehalten werden. Daher ist es notwendig, die Düngung an den zeitlichen und mengenmäßigen Nährstoffbedarf der Vegetation anzupassen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss einerseits der saisonabhängige P-Bedarf der Pflanzen bekannt sein und andererseits die P-Dynamik im Boden berücksichtigt werden. Die P-Dynamik im Boden ist von vielen Bodeneigenschaften abhängig. Entscheidend sind vor allem pH-Wert, Bodenwasserhaushalt (Redoxpotential), Bodentemperatur und mikrobielle Aktivität (Phosphataseaktivität) im Boden.
Für die Optimierung von P-Düngemaßnahmen sind daher Kenntnisse über die P-Dynamik im Boden und die verschiedenen P-Pools im Boden notwendig. Davon hängt die Ausnutzbarkeit und Ertragswirksamkeit der P-Dünger und somit die bedarfsgerechte Menge und der optimale Zeitpunkt der P-Düngung ab. Über die P-Dynamik im Boden in Abhängigkeit vom Bodenwasserhaushalt und die verschiedenen P-Pools in österreichischen Grünlandböden ist bisher noch wenig bekannt. Die Thematik ist aber von großer praktischer Relevanz, weil P ein knapper Rohstoff mit großer Umweltwirkung ist.
Sowohl aus landwirtschaftlicher als auch aus wasserwirtschaftlicher Sicht stellen sich folgende Fragen:
• Werden die verschiedenen P-Pools im Boden durch langjährige Düngung unterschiedlich angereichert?
• Welchen Einfluss hat die Höhe der jährlich ausgebrachten P-Düngermenge?
• Bestehen Unterschiede zwischen mineralischer und organischer Düngung?
• Welche P-Pools im Boden werden bei fehlender Düngung bevorzugt abgereichert?
• Bestehen hinsichtlich P-Pools Unterschiede zwischen verschiedenen Tiefenstufen im Boden?
• Welchen Einfluss haben Grundwasserspiegelschwankungen und Veränderungen des Bodenwassergehaltes auf die P-Dynamik und P-Mobilität im Boden?
• Haben feuchte und nasse Grünlandstandorte einen geringeren P-Düngerbedarf als wechselfeuchte oder frische Standorte?
Für die Beantwortung dieser Fragen bieten sich Langzeitfeldversuche an. Langzeitfeldversuche wurden in Gumpenstein 1960 und in Admont 1946 angelegt. Die Düngungs- und Nutzungsgeschichte auf den einzelnen Versuchsparzellen ist bestens dokumentiert. Bodenkundliche Basisdaten, Grünlanderträge und Daten zu den P-Entzügen mit der Ernte liegen bereits vor und können für das beantragte Forschungsprojekt genutzt werden. Auf den Trautenfelser Naturschutzflächen besteht die Möglichkeit, die P-Dynamik in Au- und Gleyböden zu studieren. Hierbei handelt es sich um typische Grünlandböden am Talboden der Enns; sie charakterisieren nasse, feuchte und wechselfeuchte Grünlandstandorte. Das Untersuchungsgebiet und die Untersuchungsstandorte (Trautenfels, Gumpenstein, Admont) sind repräsentativ für das Grünland im österreichischen Berggebiet. Somit können die Untersuchungsergebnisse auch auf andere Bergregionen in Österreich übertragen werden.