NaSiWe-HBLA: Nachhaltigkeit aus Sicht der WeinkonsumentInnen

Projektleitung

Franz G. Rosner

Forschungseinrichtung

HBLA und BA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

101765

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die Weinproduktion weist im Vergleich zu anderen landwirtschaftlichen Produkten einen relativ hohen ökologischen Fußabdruck auf. Neben Herbizid- und Insektizidverboten, sind hier die Problematiken jener von Bewässerungen (regionaler und zeitlicher Wassermangel), Bearbeitungen im Weingarten (Bodenbearbeitung), Behandlungen im Keller (Weinbehandlungsmitteln), Energieverbrauch und Vermarktungsstrategien (Leicht- vs. Schweren Flaschen) zu thematisieren.

Das vorliegende Projekt soll die Erwartungen von KonsumentInnen beim Kauf von biologisch, nachhaltig und konventionell produziertem Wein erheben. Dazu sollen einerseits in einer repräsentativen Studie in Österreich, Deutschland und der Schweiz KonsumentInnen zu ihren Erwartungen und Einstellungen beim Kauf von biologisch, nachhaltig oder konventionell erzeugtem Wein befragt werden. Andererseits sollen qualitative Diskussionsrunden und Interviews mit Vertretern verschiedener Zielgruppen (z.B. junge Konsumenten) das Kaufverhalten, -motive und Einstellungen tiefergehend beleuchten.

Schlagwörter (deutsch)

Nachhaltigkeit, Konsumentenbefragung

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Investigating sustainability from the wine buyer's perspective

Abstract (englisch)

Wine production has a relatively high ecological footprint compared to other agricultural products. In addition to herbicide and insecticide bans, the problems of irrigation (regional and temporal water shortages), vineyard treatments (soil cultivation), cellar treatments (wine treatment products), energy consumption and marketing strategies (light vs. heavy bottles) need to be addressed.
The present project is intended to ascertain the expectations of consumers when buying organically, sustainably and conventionally produced wine. On the one hand, consumers will be asked about their expectations and attitudes when buying organic, sustainable or conventionally produced wine in a representative study in Austria, Germany and Switzerland. On the other hand, qualitative discussion rounds and interviews with representatives of different target groups (e.g. young consumers) will shed more light on purchasing behaviour, motives and attitudes.

Schlagwörter (englisch)

Sustainability, consumer survey

Projektziele

Ziel des Projekts ist es, die Erwartungen von KonsumentInnen in Österreich, Deutschland und der Schweiz beim Kauf von biologisch, nachhaltig und konventionell produziertem Wein zu erheben.

Geklärt werden soll, welches Verständnis KonsumentInnen vom Konzept “bio”, “nachhaltig”, “konventionell” haben und wie weit diese jeweiligen Konzepte aus KonsumentInnensicht reichen sollen. Weiters soll analysiert werden, welche Erwartungen, Präferenzen und Preisbereitschaften KonsumentInnen beim Kauf von Weinen nach den genannten Konzepten haben. Dies soll in eine Zielgruppenanalyse einfließen und damit Winzern helfen, Strategien zu erarbeiten, wie biologisch und nachhaltig produzierte Weine vermarktet und kommuniziert werden sollen. Damit soll für österreichische Weinbaubetriebe ein Kompetenzaufbau ermöglicht werden, der sie befähigt, auf Basis der Erwartungen von KonsumentInnen, ihre strategische Ausrichtung zu adaptieren und nachhaltig zu gestalten, um ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld zu stärken.

Praxisrelevanz

Die Bedeutung des Projekts für die Landwirtschaft - und hierin insbesondere für die Weinwirtschaft kann als signifikant eingestuft werden. Die genannten Vorarbeiten zeigen, dass die Bedeutung von Nachhaltigkeit und somit der ressourcenschonenden Produktion und Verteilung von Lebensmitteln steigende Bedeutung zukommt. Unter anderem Selbstvermarkter und der Lebensmittel(einzel-)handel sind damit Teil einer wichtigen Transformation. Eine Analyse des Wissensstandes seitens der KonsumentInnen sowie von Bedürfnissen und Erwartungshaltungen von Käufern ist daher unumgänglich und von großer Bedeutung. Sowohl was die gesamtheitliche, strategische Ausrichtung eines Betriebes betrifft, als auch Preis-, Produkt-, Distributions- und Werbekonzpte. Darüber hinaus ergibt sich aus den erwarteten Ergebnissen des Projekts ein erheblicher Nutzen für regionale Erzeuger, Verarbeiter und Distributeure nachhaltig produzierter Erzeugnisse (i.e. Wein) hinsichtlich konkreter Angaben auf Homepage, Verpackung, Etikette etc. welche seitens der KonsumentInnen den "Zusatznutzen" der Nachhaltigkeit ausdrücken / suggerieren.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2023

Kurzfassung

Aus der repräsentativen Studie für Deutschland, Österreich und der deutschsprachigen Schweiz geht hervor, dass den drei unterschiedlichen Konzepten „bio”, „nachhaltig” und „konventionell” seitens Weinkonsument:innen klar unterschiedliche Kernthemen” zugeordnet werden. „Bio” bedeutet für die Befragungsteilnehmer*innen: Verzicht von Herbizid sowie Schaffung / Erhaltung von Biodiversität. „Nachhaltig” steht für die Nutzung von erneuerbaren Energien sowie ressourcensparendes Wirtschaften. Außerdem wird die Verwendung von Leicht- oder Mehrwegflaschen und ein faires Beschäftigungsverhältnis für Themen der Nachhaltigkeit gehalten. Die befragten Konsument:innen ordnen den Begriff „Familienbetriebe” am allerwenigsten dem Bereich „bio” zu. Familienbetriebe werden eher im „traditionellen” Weinbau sowie bei der „nachhaltigen” Bewirtschaftung gesehen. Insgesamt sind die signifikanten Unterschiede bei der Zuteilung bei umweltbewussten Konsument:innen ausgeprägter. D. h. diese verfügen entweder über spezifischeres Wissen und/oder haben klarere Vorstellungen bzgl. einer Abgrenzung der Bereiche „bio”, “traditionell” und „nachhaltig”. Weitere Ergebnisse sind dem Endbericht der IMC Fachhochschule Krems GmbH unter der Dafne Nr. 101662 zu entnehmen.