Monitor_Neophyten: Wuchsverhalten, Evaluierung von Bekämpfungsmaßnahmen und Monitoring ausgewählter invasiver gebietsfremder Pflanzenarten

Projektleitung

Renate Mayer

Forschungseinrichtung

HBLFA Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

101542

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Invasive Neopohyten, Verlust der Biodiversität, Hot spots, Monitoring, Management, Verbreitungsmechanismen, gebietsfremde Pflanzenarten, Eindämmungsmaßnahmen, Wirtschaftlichkeitsanalyse, Bildungsmultiplikator

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Growth behaviour, evaluation of control measures and monitoring of selected invasive alien plant species

Abstract (englisch)

The aim of the project is to implement the European, national and regional guidelines for the management of invasive neophytes on a regional level in the Styrian Enns Valley in a pilot project through the cooperation of all stakeholders and experts.
It also aims to evaluate the growth behaviour, distribution patterns and containment methods of Japanese knotgrass, Canadian goldenrod, Great goldenrod and glandular balsam. Other relevant species will be added in collaboration with the appropriate cooperation partners.
The rhizo-box studies on Japanese knotgrass will be extended to Canadian and Great Goldenrod. Based on a distribution map of the species as well as a set of mitigation measures, detailed studies of the accompanying vegetation and soil and water analyses will be carried out. The light effects at the respective locations as well as weather conditions will be included in the basic surveys regarding distribution patterns. Profitability analyses with regard to the bundle of measures for containment or control and the consequences are implemented in addition.
Protected areas in particular are examined and sampled more closely (containment measures), because management measures (e.g. late mowing in wetlands) can indirectly increase the distribution depending on the plant species and the method of propagation.
The project also makes a major contribution to awareness raising and a concept for concrete measures, adapted to the respective target groups with tasks (building on and deepening according to the transnational Best Practice Manual \"Invasive Neophyte Control\" from the INTERREG CAMARO-D project). The results of the pre-scientific Matura work (\"Project Game of Clones\" and the experiences from existing projects and studies) are incorporated into the manuals. Information- Workshops, Trainings (incl. practical experience) and hands-on workshops are planned with cooperation partners. Activities with pupils and students (in particular with a focus on agriculture and environmental management) are planned (multiplier effect).

Projektziele

Ziel des Projektes ist es, auf regionaler Ebene im Steirischen Ennstal, durch die Zusammenarbeit sämtlicher Stakeholder und Experten, die Europäischen, nationalen und regionalen Vorgaben für das Management von invasiven Neophyten pilotartig umzusetzen.
Ziel ist es auch, das Wuchsverhalten, Verbreitungsmuster und Methoden der Eindämmungsmaßnahmen von Japanischen Staudenknöterich, Kanadische und Große Goldrute sowie Drüsiges Springkraut zu evaluieren. Weitere relevante Arten werden in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Kooperationspartnern ergänzt.
Die Rhizo-Boxen-Studien zum Japanischen Staudenknöterich sollen auf die Kanadische und Große Goldrute ausgedehnt werden. Ausgehend von einer Verbreitungskarte der Arten sowie Maßnahmenbündel zur Eindämmung sollen auch genaue Studien zur Begleitvegetation und Boden,- und Wasseranalysen durchgeführt werden. Die Lichteffekte an den jeweiligen Standorten sowie Witterungsverhältnisse fließen in die Grundlagenerhebungen hinsichtlich Verbreitungsmuster ein. Wirtschaftlichkeitsanalysen hinsichtlich Maßnahmenbündel zur Eindämmung bzw. Bekämpfung und Folgewirkungen werden ergänzend umgesetzt. Vernetzung mit der Forschungsplattform Eisenwurzen, wechselseitiger Erfahrungsaustausch und gemeinsame Maßnahmen
V.a. Schutzgebiete werden genauer untersucht und beprobt (Eindämmungsmaßnahmen), denn durch Bewirtschaftungsmaßnahmen (z.B. in Feuchtgebieten eine späte Mahd) kann je nach Pflanzenart und Vermehrungsweise die Verbreitung indirekt verstärkt werden.
Das Projekt liefert auch einen großen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und ein Konzept für konkrete Maßnahmen, angepasst an die jeweiligen Zielgruppen mit Aufgaben (aufbauend und vertiefend nach dem transnationalen Best Practice Manual \"Invasive Neophytenbekämpfung\" aus dem INTERREG CAMARO-D Projekt). Die Ergebnisse der Vorwissenschaftlichen Maturaarbeiten („Projekt Game of Clones“ und die Erfahrungen aus bestehenden Projekten und Studien fließen in die Handbücher ein. Informations- und Hands-on Workshops sind mit Kooperationspartnern vorgesehen.

Praxisrelevanz

Die Ausbreitung invasiver Neophyten bedroht zunehmend auch die Produktivität landwirtschaftlich genutzter Flächen, v.a. in Spezialkulturen oder auf Flächen mit besonderen Bewirtschaftungsformen (Bio-Landwirtschaft, Feuchtwiesen, kleinstrukturierten Flächen).
Auf Waldflächen bzw. entlang von Waldrandstreifen bilden sich oft Massenbestände von Neophyten (z.B. Drüsiges Springkraut, Goldrute), welche durch ihre Wuchskraft (Längenwachstum), Ausbreitungsdimensionen eine große Konkurenz zu heimischen, standortstypischen Pflanzen darstellen und heimische Pflanzenarten verdrängen bzw. keine Naturverjüngung mehr zulassen. Einmal eingeschleppt sind diese Neophyten besonders in unwegsamen Gelände kaum mehr einzudämmen. Die Fördermaßnahmen (zB. Waldökologieprogramm) entsprechen nicht dem tatsächlichen Aufwand.
Daher ist es notwendig, EU-verordnungskonform Lösungen für die Eindämmung bzw. Prävention der Verbreitung von Invasiven Neophyten zu finden und umzusetzen. Die Evaluierung von Eindämmungs- und Bekämpfungsmethoden ist notwendig, um die Maßnahmen standortsspezifisch zu optimieren. Der wirtschaftliche Aspekt spielt eine große Rolle, wenn nicht rechtzeitig Vorkehrungsmaßnahmen getroffen werden. Bewusstseinsbildende Aktivitäten sollen v.a durch Bildungsmultiplikatoren forciert werden. Die Weiterentwicklung von Best Practice ist ein zentraler Wunsch von Berg- und Naturwacht Steiermark (große praktische Erfahrungen und dem Land Steiermark).