LUCASSA II: LUCAS Soil Austria II
Projektleitung
Andreas Baumgarten
Forschungseinrichtung
Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)
Projektnummer
101801Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus| Amt der Wiener Landesregierung| Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Salzburger Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Tiroler Landesregierung| Amt der Vorarlberger Landesregierung| Amt der Kärntner Landesregierung| Amt der Burgenländischen Landesregierung| Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Durch das Projekt LUCASSA, dessen Ziel eine Validierung der LUCAS-Ergebnisse war, konnten Stärken und Schwächen dieses europäischen Oberbodenerhebungssystems aufgezeigt werden. Eine wesentliche Schwäche war die fehlende Repräsentativität einiger LUCAS-Punkte für die umliegenden Böden. Die Beprobung von Profilstellen, die für bereits ausgewiesene Flächen repräsentativ sind, ist daher besonders wertvoll. Eine Ergänzung der LUCAS-Daten durch nationale Analysen regelmäßig evaluierter, für bestimmte Regionen repräsentativer Standorte kann die Datenbasis für ein nationales Monitoring wesentlich verbessern. Solche Standorte sind die sogenannten Musterstücke der Finanzbodenschätzung sowie die Profile der Landwirtschaftlichen Bodenkartierung. Neben einer parallelen Analyse von Proben der bevorstehenden nächsten LUCAS-Probenahmekampagne sollen nun auch die Bundesmusterstücke der Finanzbodenschätzung sowie 70 ausgewählte Standorte (Grundwasser-beeinflusste Böden) der Bodenkartierung untersucht werden. Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse sind von großer Relevanz für Praxis und Politik. Die hier untersuchten Grundwasser-beeinflusste Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung sind wichtige Kohlenstoff-Speicher und stehen daher besonders im Fokus aktueller und diskutierter GAP-Fördermaßnahmen.
Grundsätzlich kann eine Ergänzung der LUCAS-Daten durch nationale Analysen regelmäßig evaluierter, für bestimmte Regionen repräsentativer Standorte die Datenbasis für ein nationales Monitoring wesentlich verbessern.
Schlagwörter (deutsch)
LUCAS Topsoil Survey, Landwirtschaftliche Bodenkartierung / elektronische Bodenkarte, Bodenschätzung
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
LUCAS Soil Austria II
Abstract (englisch)
The objective of the LUCASSA project was to validate the results of the European LUCAS topsoil survey. It has been shown that one substantial shortcoming of the LUCAS programme is the low spatial representativeness of some of its sites. For a reliable conclusion and interpretation based on the survey results representative sites are crucial. Amending the LUCAS points by allocating further sites that are both, regularly evaluated and highly representative for specific regions, could improve the basis for a national soil monitoring programme. Such sites are the so called “Musterstücke” of the Austrian soil taxation survey and the reference profiles of the agricultural soil map of Austria, respectively. Besides a double analysis of soil samples gathered by the forthcoming LUCAS sampling campaign we want to investigate all “Bundesmusterstücke” and seventy reference profiles of the Austrian soil map that are influenced by groundwater as well. The insights of this investigation are of high relevance with regard to both, practical and political issues. Agriculturally used hydromorphic soils are important potential carbon sinks and thus gather a lot of attention concerning existing CAP measures and those to come.
Basically, an amendment of the LUCAS results through additional analysis of regularly investigated and highly representative sites could improve the data basis for a national soil monitoring programme.
Schlagwörter (englisch)
LUCAS Topsoil Survey, Agricultural Soil Map of Austria, Soil Taxation Survey
Projektziele
- Analyse der aktuellen LUCAS-Proben mit nationalen Methoden zur Verbesserung der Vergleichbarkeit
- Erweiterung des europäischen Bodenerfassungssystems LUCAS durch zusätzliche Standorte, die sich im Gegensatz zu vielen LUCAS Standorten durch eine hohe Flächenrepräsentativität auszeichnen
- Analyse, Dokumentation und Beschreibung von Bundesmusterstücken, also Bodenprofilen, die als Referenzprofile das Rückgrat der Österreichischen Bodenschätzung darstellen, sowie ausgewählter Referenzprofile der Landwirtschaftlichen Bodenkartierung als Basis für ein nationales Bodenmonitoring
- Aktualisierung und Erweiterung des Wissens bzgl. der Eigenschaften von Böden, die im Rahmen der Bodenschätzung einer regelmäßigen Beurteilung unterliegen
- Eingliederung in die bodensystematische Stellung innerhalb des internationalen Klassifikationssystems WRB (World Reference Base of Soil Resources) und damit die Ermöglichung einer internationalen Vergleichbarkeit
- Verbesserung des Wissens über zeitliche Veränderungen von Bodeneigenschaften inklusive einer Vorstudie zur Aktualisierung der grundwassergeprägten Böden der Landwirtschaftlichen Bodenkartierung
- Integration der Daten in das BORIS Bodeninformationssystem des Bundes und der Bundesländer zur Dokumentation und Schaffung der Möglichkeit der gemeinsamen Auswertung, Visualisierung und Bereitstellung mit anderen österreichischen Datenbeständen zur Bodenqualität
Praxisrelevanz
Im nationalen Projekt LUCASSA, in dem ausgewählte LUCAS-Punkte genauer analysiert wurden, hat sich herausgestellt, dass eine Charakterisierung größerer Gebiete auf Basis der Ergebnisse eines Punktes nur in wenigen Fällen möglich ist. Es konnte zwar erreicht werden, dass einige zusätzliche Probenahmepunkte aufgenommen wurden, allerdings ist die gewünschte Flächenrepräsentativität dadurch nur eingeschränkt verbessert. Die Beprobung von Profilstellen, die für bereits ausgewiesene Flächen (Klassenflächen der FBS und Bodenformen der Kartierung) repräsentativ sind, ist daher besonders wertvoll. Andererseits ist das Monitoring der Entwicklung bestimmter Eigenschaften aufgrund der Regelmäßigkeit der Probenahmen sehr gut möglich.
Eine Ergänzung der LUCAS-Daten durch nationale Analysen regelmäßig evaluierter, für bestimmte Regionen repräsentativer Standorte kann die Datenbasis für ein nationales Monitoring wesentlich verbessern. Im Rahmen der Finanzbodenschätzung werden sog. „Musterstücke“ beschrieben und evaluiert, die genau diese Voraussetzung erfüllen. Eine Erweiterung des Analysenspektrums der für LUCAS vorgesehenen Standorte um nationale Parameter führt hier auch zu einer zusätzlichen Verbesserung der Vergleichbarkeit.
Ein zusätzlicher Informationsgewinn ist auch durch eine neuerliche Beschreibung und Analyse von ausgewählten Referenzprofilen der österreichischen Bodenkartierung gegeben. Hier werden diejenigen Bodenformen, die durch kulturtechnische Maßnahmen in ihrer Charakteristik verändert wurden, beprobt. Davon betroffen sind in erster Linie Grundwasser-beeinflusste Böden, die, in Abhängigkeit des aktuellen Bodenwasserhaushalts, Kohlenstoffsenken oder aber auch -quellen sein können. Im Hinblick auf eine Beurteilung der potentiellen SOC-Sequestrierung dieser Böden sind eine Aktualisierung der Referenzprofilbeschreibung sowie eine Wiederbeprobung erforderlich. Damit ergibt sich auch eine deutliche Verbesserung der Datengrundlage für die Karten bezüglich der Kohlenstoff-Vorräte (ASOC – Austrian Soil Organic Carbon map) und der Kohlenstoffsequestrierung (ASOCseq – Austrian Soil Organic Carbon Sequestration map, CASAS – Carbon Sequestration in Austrian Soils). Für einen Teil der Referenzprofile verfügt die Universität für Bodenkultur über Archivproben der Erstaufnahme, sodass insbesondere für Kohlenstoff und pH-Wert eine neuerliche Messung erfolgen und damit ein Zeitvergleich etabliert werden kann, um auch chemische Bodenveränderungen in den letzten Jahrzehnten zu dokumentieren.
Potentiell Grundwasser-beeinflusste Böden nach der Landwirtschaftlichen Bodenkartierung umfassen die Bodentypen Moore, Anmoore, Feuchtschwarzerden und Gleye. Für diese Bodentypen wurden 309, 251, 342 und 1.244 Referenzprofile in der Bodenkartierung beschrieben (ohne Komplexflächen). Die vorgeschlagene Wiederaufnahme im Rahmen dieses Projekts muss sich daher auf ausgewählte Profile beschränken, welche jedoch in großer Detailschärfe untersucht werden. Diese vorgeschlagenen Untersuchung sind als erster Schritt zu einer wünschenswerten vollständigen Wiederaufnahme der Grundwasser-beeinflussten Böden zu verstehen, und werden dahingehend richtungsweisende Erkenntnisse liefern.
Die hierdurch gewonnenen Erkenntnisse sind von großer Relevanz für Praxis und Politik. Die hier untersuchten Grundwasser-beeinflusste Böden unter landwirtschaftlicher Nutzung sind wichtige Kohlenstoff-Speicher und stehen daher besonders im Fokus aktueller und diskutierter Fördermaßnahmen (z.B. der Ausweisung vom GLÖZ 2 Flächen im Rahmen der aktuellen GAP). Umso wichtiger ist hier Aktualisierung grundlegender Bodendaten wie sie in diesem Projekt vorgeschlagen wird.