
© Das Foto wurde von Ing. Hermann Waschl von der Abteilung Biologischer Ackerbau der HBLFA Raumberg-Gumpenstein am 22.08.2018 erstellt.
LIBBIO: Möglichkeiten zum Anbau und der Verwertung der Andenlupine auf unterschiedlichen Standorten im humiden Klimagebiet Österreichs - EU-Projekt in HORIZON2020
Projektleitung
Waltraud HEIN
Forschungseinrichtung
LFZ Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
101215Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Fagstjóri Evrópuverkefna/ EU Business Officer| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
Leguminosen, Andenlupine, Ertrag, Proteingehalt, Verwertungsmöglichkeit
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Possibilities for growing and utilisation of the Andenlupine on different locations in the humid climatic regions of Austria
Projektziele
Zur Erfassung des Ertragspotenzials der Andenlupine sind pflanzenbauliche Versuche unerlässlich. Dabei sollen zuerst verschiedene Linien und Herkünfte von Andenlupinen auf unterschiedlichen Standorten miteinander verglichen werden. Ebenso soll die Andenlupine im Vergleich mit anderen Lupinenarten, wie die Blaue oder Weiße Süßlupine angebaut werden, um deren Anfälligkeit gegenüber der Anthraknose oder anderer Lupinenkrankheiten zu erfassen, natürlich auch um deren unterschiedliches Ertragsniveau zu erheben. Damit man die Ertragsleistung im Vergleich zu herkömmlichen Ackerkulturen feststellen kann, muss ebenso ein Anbau von Marktfrüchten erfolgen, wie z.B. Winterweizen, Körnermais oder Winterraps, wobei diese Ackerkulturen auf die jeweilige Anbauregion und Wirtschaftsweise abzustimmen sind.
Im Weiteren geht es aber auch darum, produktionstechnische Fragen zu klären wie unterschiedliche Saatstärken, unterschiedliche Saatzeitpunkte, Reihenabstand im Hinblick auf Hackarbeiten, Untersaat im Hinblick auf Verunkrautung und ähnliche Fragen.
Da es Winter- und Sommerformen von Andenlupinen gibt, wird sich für Österreich möglicherweise die Frage nach der ertragreicheren Form stellen, sofern die Winterformen unter durchschnittlichen Witterungsbedingungen den Winter überstehen und mit welchen Auswinterungsschäden dabei zu rechnen ist.
Was die Verwertung der Andenlupine betrifft, so geht es dabei in mehrere Richtungen. Zum einen soll die Andenlupine zur Tierfütterung eingesetzt werden, und zwar in Form von Körnern. Zur Gewinnung entsprechender Daten sollen Fütterungsversuche mit Schweinen durchgeführt werden.
Zum anderen soll die Andenlupine auch im Lebensmittelbereich Verwendung finden, diese Fragen werden aber im EU-Projekt durch Projektpartner aus anderen europäischen Ländern geklärt. Im Rahmen des nationalen Forschungsprojektes werden chemische Analysen der Faserbestandteile der Andenlupine durchgeführt, und zwar im chemischen Labor der HBLFA Raumberg-Gumpenstein. Da die Untersuchung der Faserfraktionen zum Standardprogramm für gewisse Futterproben zählt, werden Proben der Andenlupine demselben Analysenprocedere unterworfen.
Zusätzlich ist eine Verwertung der Andenlupine in Biogasanlagen geplant, und zwar soll sie dort Mais ersetzen, weil diese Kulturpflanze für entsprechende Erträge gute Böden und eine Menge an Pflanzennährstoffen benötigt. Der Anbau der Lupine ist eher für extensive Standorte gedacht, was einer zukünftigen Verknappung von intensiven Ackerflächen durchaus entgegenkommen würde. Ob sich diese Vermutungen bewahrheiten, soll mittels dieses Projektes geklärt werden.