Schafalm in der Region Pyhrn Eisenwurzen

© Stefan Kirchweger

LANA-Partizip: Landbewirtschaftung und Naturschutz auf Almen und Bergwiesen – eine Partizipativ-Ökonomische Betrachtung

Projektleitung

Stefan Kirchweger

Forschungseinrichtung

STUDIA

Projektnummer

101558

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Almwirtschaft, Naturschutz, Stakeholderpartizipation, Ökonomische Bewertung, Konsumentenpräferenz

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Land management and nature conservation on alpine pastures and mountain meadows - a participatory economic approach

Abstract (englisch)

Austria's landscape has been shaped by agriculture for centuries. Agriculture is mainly responsible for the design of living space in rural regions. Next to food production, the management of the landscape by agriculture can be considered as a cultural asset. In alpine regions it extends to high altitudes. Alpine pastures and grasslands represent a unique natural asset worthy of preservation in terms of nature conservation. Some alpine pastures in Austria have been included in the border zones of national parks. The clash of different strategies for the preservation of the cultural and natural assets of alpine pastures may lead to conflicts regarding their use. Since both nature conservation and agriculture are supported by public funds and alpine pastures represent a point of attraction for tourists, social expectations play a decisive role in the design of utilisation strategies.
The aim of this project is to gain a better understanding of the social preferences for the design of such natural and cultural assets and to work out how these - at first glance contradictory - preferences can be better reconciled in order to achieve an optimum of both assets. The knowledge gained is expected to contribute to a sustainable development of future-proof natural and living spaces. It facilitates the agricultural management with respect to amenities of alpine landscapes and sustainability of its production. Local inhabitant’s and visitors’ demands then might trigger the local value added and establishment of a resilient regional supply.
The region Eisenwurzen, member of the international network of Long Term Socio-Ecological Research (LTSER) with its alpine pastures and the National Park Kalkalpen is chosen as a case study. A multi-stage participatory approach will be developed, taking into account previous findings, scientific literature, local expert knowledge and the preferences of the regional population. On the basis of a three-stage procedure, features of the design of alpine pastures and its natural and cultural assets are identified. Different configurations of these features are combined to fictitious future land use scenarios and evaluated by the local population using stated-preference methods to elicit their marginal willingness to pay. The findings will be presented to the region and discussed with local stakeholders. The developed method will be developed in a way which makes it transferable for use in other regions.

Projektziele

Österreichs Landschaft wird seit Jahrhunderten durch die Landwirtschaft geprägt. Die Landwirtschaft ist somit hauptverantwortlich für die Gestaltung des Lebensraums in ländlichen Regionen und die daraus entstandene Kulturlandschaft. Die Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft kann, neben der Funktion zur Produktion von wertvollen Lebensmitteln, auch als ein für die Gesellschaft erhaltungswürdiges Kulturgut angesehen werden. Dieses Kulturgut erstreckt sich in alpinen Regionen bis in hohe Lagen und hat auch auf Almen einen hohen Stellenwert.


Insbesondere dort findet man oft eine einzigartige Flora und Fauna. Neben ihrer Funktion als Kulturgut stellen Almen im Sinne des Naturschutzes ein einzigartiges und erhaltenswertes Naturgut dar. Mit dem Ziel, dieses Naturgut zu erhalten und diese speziellen Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu gewährleisten, sind einige Almen und Bergwiesen in Österreich in die Zonen von Natura-2000-Gebieten, Naturschutzgebieten und Nationalparks mitaufgenommen worden. Dadurch können für die Landwirtschaft Nutzungsauflagen entstehen, die nicht immer mit der vorherrschenden Bewirtschaftung der Flächen übereinstimmen. Solche Nutzungsauflagen können unterschiedliche Ausprägungen mit verschiedenen Bewirtschaftungsverbotszeiträumen umfassen.
Trotz Entschädigungszahlungen, die den Nutzenentgang durch diese Auflagen für Landwirte ausgleichen sollen, kommt es immer wieder zu Konflikten, da sich so mancher Bewirtschafter in seiner Wirtschaftsweise eingeschränkt und bevormundet fühlt [53]. Die Ziele von Naturschutz und Landwirtschaft werden in diesem Kontext oft konträr dargestellt. Es fehlt ein Dialog, der das Gemeinsame herausstreicht und ein konstruktives Miteinander auf Augenhöhe fördert [53]. Dennoch gibt es Möglichkeiten einer biodiversitätsfördernden Landbewirtschaftung, welche die Erhaltung und Ausgestaltung sowohl des Kultur- als auch des Naturgutes komplementär in Einklang bringen kann.


Sowohl der Erhalt der Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft als Kulturgut als auch der Erhalt der Biodiversität als Naturgut sind für die Gesellschaft bedeutend. Insbesondere in touristisch weniger stark ausgeprägten Regionen wird versucht, die Erhaltung dieser Güter durch den Einsatz öffentlicher Mittel aufrecht zu erhalten. Für einen fundierten Einsatz dieser Fördermittel ist es von großer Relevanz zu wissen, welche Präferenzen es für eine zukünftige Lebensraumgestaltung in der Gesellschaft gibt. Prinzipiell ist eine Vielzahl an Szenarien denkbar, die jeweils auf einer unterschiedlichen Schwerpunktsetzung hinsichtlich der Interessen von Landwirtschaft und Naturschutz beruhen und auch unterschiedliche Umsetzungskosten mit sich bringen.
Das Ziel dieses Projektes ist es


  1. ein besseres Verständnis für die vielschichtigen gesellschaftlichen Präferenzen der Ausgestaltung von Natur- und Kulturgüter zu erlangen.
  2. Darauf aufbauend wird herausgearbeitet, wie die zwei auf den ersten Blick konträren Ziele (Schutz des Natur- und Schutz des Kulturguts) besser in Einklang gebracht und
  3. ein Optimum an beiden Gütern und eingesetzten öffentlichen Mitteln aus gesellschaftlicher Sicht erreicht werden können.
    Dies soll zu einer nachhaltigen Entwicklung zukunftsfitter Natur- und Lebensräume in den höheren alpinen Lagen, vor allem in weniger touristischen Regionen beitragen und – nicht zuletzt – einen Dialog zwischen den Akteuren auf einer gemeinsamen Basis zur Naturraumnutzung anregen. Eine sorgfältige Auswahl der Stakeholder und eine hohe Intensität an Partizipation soll dazu führen, dass das Ergebnis als Unterstützung der Stakeholder gesehen werden kann. Dies soll den Nutzen für jeden einzelnen Stakeholder erhöhen und somit deren durch die Beteiligung am Prozess entstandenen Aufwände abgelten.

    Die erwarteten über das Projekt hinausgehenden Wirkungen sind:
  4. Durch die Anpassung der Almgestaltung an die Präferenzen der BesucherInnen kann die Attraktivität der Almen, der landwirtschaftlichen Produktionsweise und deren erzeugten Produkten für die lokale Bevölkerung gesteigert werden. Dies wird in weiterer Folge dazu führen, dass die Bevölkerung regional erzeugte Lebensmittel vermehrt nachfrägt und dadurch die regionale Wertschöpfung in der Lieferkette für Lebensmittel erhöht. Zusätzlich steigert es den regionalen Tourismus und somit die Wertschöpfung in der Region. Regionale Wertschöpfungsketten für Lebensmittel stellen ein wichtiges Element einer krisenresilienten Nahversorgung dar.
  5. Die Vorgehensweise der partizipativ-ökonomischen Betrachtung von Landbewirtschaftung und Naturschutz wird als Methode dokumentiert und kann als standardisierter Referenzpunkt für entsprechende Prozesse in anderen Naturregionen Österreichs verwendet werden.

Als Fallstudienregion dient die Region Eisenwurzen, die sich im Bundesländergrenzgebiet von Oberösterreich, Niederösterreich und der Steiermark befindet. Die Region bietet als LTSER Plattform ein regional und international vernetztes Forschungsfeld. Zahlreiche internationale Forschungsprojekte finden in und mit dieser Region statt (siehe etwa [54], [55], [56]). Sie zeichnet sich sowohl durch ihren Naturraum als auch durch ihren historisch gewachsenen Wirtschafts- und Sozialraum aus. Die Landwirtschaft hat bereits seit langer Zeit große Bedeutung in dieser Region und trägt in sehr großem Ausmaß zum Erhalt der Kulturlandschaft bei. Im Jahr 1997 entstand in dieser Region der Nationalpark Kalkalpen mit dem Ziel des Schutzes der natürlichen Dynamik von Waldgesellschaften des Gebietes, ganzer Bachsysteme und den alpinen Lebensräumen und deren Fauna und Flora. Heute umfasst der Nationalpark Kalkalpen eine Fläche von über 20.000 ha und beinhaltet neben Wald, Latschen, Fels und Schutt auch Almen und Bergwiesen [57]. Die Almen und Bergwiesen im Nationalparkgebiet sind Großteils im Privatbesitz und werden von lokalen, kleinstrukturierten Rinderbauern beziehungsweise einem Bergwiesenverein bewirtschaftet. Für den Nationalpark haben diese Almflächen eine große ökologische Funktion, da 80% der im Nationalpark ansässigen Pflanzenarten dort enthalten sind. Die Almen sind darüber hinaus durch die Bewirtschaftung von Almhütten und den damit einhergehenden Almausschank ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen im Nationalpark.

Praxisrelevanz

Durch dieses Projekt soll sowohl die landwirtschaftliche Bewirtschaftung als auch der Schutz der Flora und Fauna auf den Almen und Bergwiesen in der Gesellschaft gestärkt und die Entwicklung innovativer regionaler Landnutzungsstrategien und somit nachhaltige und zukunftsfitte Lebens- und Naturräume gefördert werden. Der mehrstufig partizipative Ansatz soll einen Dialog einerseits zwischen den AkteurInnen aus den Bereichen Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Tourismus, Sport, Regionalentwicklung und Naturschutz und andererseits mit den KonsumentInnen (BesucherInnen der Almen und Berge) zur Naturraumnutzung initiieren und nachhaltig anregen. Der Fokus auf die Präferenzen der Konsumenten kann die regionale Wertschöpfung von Landwirtschaft und Tourismus steigern. Das Projekt soll dazu beitragen, dass die Attraktivität der Almen, der landwirtschaftlichen Produktionsweise und deren erzeugten Produkten für die lokale Bevölkerung gesteigert werden. Dies soll in weiterer Folge dazu führen, dass die Bevölkerung regional erzeugte Lebensmittel vermehrt nachfrägt und dadurch die regionale Wertschöpfung in der Lieferkette für Lebensmittel erhöht. Regionale Wertschöpfungsketten für Lebensmittel stellen ein wichtiges Element einer krisenresilienten Nahversorgung dar.
Weiters ist der im Rahmen dieses Projekts entwickelte Ansatz auf zwei Ebenen relevant:
Zunächst kann er behilflich sein, innovative Landnutzungsstrategien und Lösungen in der Fallstudienregion zu entwickeln.
Zweitens ergibt die entwickelte Vorgehensweise einen Leitfaden und eine Orientierungshilfe für die Bearbeitung ähnlicher Fragestellungen in anderen Nationalpark- oder Naturschutzregionen in Österreich und darüber hinaus. Die Vorgehensweise der partizipativ-ökonomischen Betrachtung von Landbewirtschaftung und Naturschutz kann als Referenzpunkt für entsprechende Prozesse in anderen Naturregionen Österreichs verwendet werden.
Zusätzlich weisen die aus diesem Projekt gewonnenen Erkenntnisse eine hohe Bedeutung für die politische Praxis auf, da sich dadurch aufzeigen lässt, wie politische Maßnahmen ausgestaltet werden sollten, um bei unterschiedlichen Gruppen in der Gesellschaft höhere Präferenzen bzw. eine höhere Zahlungsbereitschaft zu erzielen.

Berichte

Abschlussbericht , 17.10.2022

Kurzfassung

Österreichs Landschaft wird seit Jahrhunderten durch die Landwirtschaft geprägt. Die Landwirtschaft ist somit hauptverantwortlich für die Gestaltung des Lebensraums in ländlichen Regionen und die daraus entstandene Kulturlandschaft. Die Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft erstreckt sich in alpinen Regionen bis in hohe Lagen und hat auch auf Almen einen hohen Stellenwert. Insbesondere dort findet man oft eine einzigartige Flora und Fauna. Mit dem Ziel, diese Flora und Fauna zu erhalten und diese speziellen Lebensräume für Pflanzen und Tiere zu gewährleisten, sind einige Almen und Bergwiesen in Österreich in die Zonen von Natura-2000-Gebieten, Naturschutzgebieten und Nationalparks mitaufgenommen worden. Dadurch können für die Landwirtschaft Nutzungsauflagen entstehen, die nicht immer mit der vorherrschenden Bewirtschaftung der Flächen übereinstimmen. Solche Nutzungsauflagen können unterschiedliche Ausprägungen mit verschiedenen Bewirtschaftungsverbotszeiträumen umfassen. Das Aufeinandertreffen unterschiedlicher Strategien zur Erhaltung der Kultur- und Naturgüter der Almen kann zu Nutzungskonflikten führen. Da sowohl der Naturschutz als auch die Landwirtschaft mit öffentlichen Mitteln gefördert werden und Almen einen Anziehungspunkt für Touristen darstellen, spielen gesellschaftliche Erwartungen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung von Nutzungsstrategien und Fördermaßnahmen. Ziel dieses Projektes war es, ein besseres Verständnis für die gesellschaftlichen Präferenzen bei der Bewirtschaftung von Almen und Bergwiesen zu erlangen und Nutzungsstrategien und Rahmenbedingungen zu identifizieren, um ein Optimum aus dem Kultur- und Naturgut zu entwickeln und auch Erholungsaspekte zu berücksichtigen. Dazu wurden Methoden der partizipativen Forschung und ein Discrete Choice Experiment kombiniert, um die Präferenzen und die marginale Zahlungsbereitschaft (MWTP) potentielle Besucher von Almen und Bergwiesen der Fallstudienregion zu berechnen. Als Fallstudienregion diente die bundesländerübergreifende Region Eisenwurzen (OÖ, NÖ, Stmk). Im Rahmen des partizipativen Prozesses wurden sechs entscheidende Gestaltungmerkmale von Almen und Bergwiesen identifiziert, und das Experiment in einer Umfrage durchgeführt. Dabei nahmen 360 Personen aus der Eisenwurzen und Umgebung teil. Anschließend wurden statistische Modelle angewendet um die Präferenzen und MWTP für die einzelnen Gestaltungmerkmale zu berechnen. Die Ergebnisse zeigen insgesamt positive Präferenzen für alle nicht-monetären Attribute, insbesondere in Bezug auf eine starke Zunahme der Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten, aber auch für eine Wissensvermittlung mit. Im Durchschnitt aller Befragten wird die höchste MWTP für eine hohe Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten angegeben, gefolgt von Informationstafeln, Naturlehrpfaden, Apps zur Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung. Es folgen interaktivere Formen der Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung, ein hoher Anteil an regionalen Lebensmitteln sowie Aufenthaltsmöglichkeiten mit Verpflegung und Unterkunft. Betrachtet man die marginale Zahlungsbereitschaft nach Gruppen, so werden die zuvor beschriebenen Unterschiede in den Präferenzen noch deutlicher. Basierend auf weiteren Interaktionen mit Stakeholdern wurden notwendige Rahmenbedingung und alternative Umsetzungsmaßnahmen für Almen und Bergwiesen skizziert um die Politik bei der Entwicklung geeigneter Strategien zu unterstützen, und Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus in der Region Eisenwurzen zu initiieren. Kommunikation zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus von großer Bedeutung ist um die nachhaltigen Lebensräume für Mensch und Natur in alpinen Räumen zu erhalten. Die hier erzielten und mit den Stakeholdern diskutierten Ergebnisse können aufgrund der spezifischen regionalen Gegebenheiten nur bedingt in andere Regionen übertragen werden. Jedoch stellt der hier vorgestellte Forschungsansatz eine Möglichkeit dar um die regionalen Präferenzen der potentiellen Alm- und Bergwiesen-Besucher*innen zu kennen und ermöglicht durch die Methodenkombination die Erarbeitung von wissenschaftlich abgesicherten, regional verankerten und an die Zielgruppe orientierenden Ergebnisse. Für die Gestaltung von Rahmenbedingungen zur Entwicklung von nachhaltigen Lebensräumen für mensch und Natur auf Almen und Bergwiesen ist die dies von größter möglicher Bedeutung.

Berichtsdateien

101558_LANA-partizip_Abschlussbericht_überarbeitet.pdf

Abstract (deutsch)

Österreichs Kulturlandschaft wird seit Jahrhunderten durch die Landwirtschaft geprägt. Die Bewirtschaftung durch die Landwirtschaft erstreckt sich in alpinen Regionen bis in hohe Lagen und hat auch auf Almen einen hohen Stellenwert (Kulturgut). Insbesondere dort findet man oft eine einzigartige Flora und Fauna (Naturgut). Ziel dieses Projektes war es, ein besseres Verständnis für die gesellschaftlichen Präferenzen bei der Bewirtschaftung von Almen und Bergwiesen zu erlangen und Nutzungsstrategien und Rahmenbedingungen zu identifizieren, um ein Optimum aus dem Kultur- und Naturgut zu entwickeln und auch Erholungsaspekte zu berücksichtigen. Dazu wurden Methoden der partizipativen Forschung und ein Discrete Choice Experiment kombiniert, um die Präferenzen und die marginale Zahlungsbereitschaft (MWTP) potentielle Besucher von Almen und Bergwiesen der Fallstudienregion zu berechnen. Als Fallstudienregion diente die bundesländerübergreifende Region Eisenwurzen (OÖ, NÖ, Stmk). Im Rahmen des partizipativen Prozesses wurden sechs entscheidende Gestaltungmerkmale von Almen und Bergwiesen identifiziert, und das Experiment in einer Umfrage durchgeführt. Dabei nahmen 360 Personen aus der Eisenwurzen und Umgebung teil. Anschließend wurden statistische Modelle angewendet um die Präferenzen und MWTP für die einzelnen Gestaltungmerkmale zu berechnen. Die Ergebnisse zeigen insgesamt positive Präferenzen für alle nicht-monetären Attribute, insbesondere in Bezug auf eine starke Zunahme der Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten, aber auch für eine Wissensvermittlung mit. Im Durchschnitt aller Befragten wird die höchste MWTP für eine hohe Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten angegeben, gefolgt von Informationstafeln, Naturlehrpfaden, Apps zur Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung. Es folgen interaktivere Formen der Wissensvermittlung und Bewusstseinsbildung, ein hoher Anteil an regionalen Lebensmitteln sowie Aufenthaltsmöglichkeiten mit Verpflegung und Unterkunft. Betrachtet man die marginale Zahlungsbereitschaft nach Gruppen, so werden die zuvor beschriebenen Unterschiede in den Präferenzen noch deutlicher. Basierend auf weiteren Interaktionen mit Stakeholdern wurden notwendige Rahmenbedingung und alternative Umsetzungsmaßnahmen für Almen und Bergwiesen skizziert um die Politik bei der Entwicklung geeigneter Strategien zu unterstützen, und Kooperationen zwischen Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus in der Region Eisenwurzen zu initiieren.

Abstract (englisch)

Austria's cultural landscape has been shaped by agriculture for centuries. Farming extends in alpine regions up to high altitudes and also has a high value on alpine pastures (cultural asset). Especially there you can often find a unique flora and fauna (natural asset). The aim of this project was to gain a better understanding of societal preferences for the management of alpine pastures and mountain meadows and to identify utilization strategies and framework conditions in order to develop an optimum of cultural and natural assets and also to consider recreational aspects. For this purpose, participatory research methods and a discrete choice experiment were combined to calculate the preferences and marginal willingness to pay (MWTP) of potential visitors to alpine pastures and mountain meadows of the case study region. The Eisenwurzen region (Upper Austria, Lower Austria, Styria), which spans several federal states, served as the case study region. Six crucial design features of alpine pastures and mountain meadows were identified in the participatory process, and the experiment was conducted in a survey. 360 people from the Eisenwurzen and surrounding area participated. Statistical models were then applied to calculate preferences and MWTP for each design feature. The results show overall positive preferences for all non-monetary attributes, especially in relation to a strong increase in the diversity of plant and insect species, but also for knowledge transfer with. On average across all respondents, the highest MWTP is given for high diversity of plant and insect species, followed by information boards, nature trails, knowledge transfer apps, and awareness raising. This is followed by more interactive forms of knowledge transfer and awareness raising, a high proportion of regional food, and stay options with food and accommodation. Looking at marginal willingness to pay by group, the differences in preferences described earlier become even more apparent. Based on further interactions with stakeholders, necessary framework conditions and alternative implementation measures for alpine pastures and mountain meadows were outlined in order to support policy makers in developing appropriate strategies, and to initiate cooperations between agriculture, nature conservation and tourism in the Eisenwurzen region.