Besprühte und eingenetzte Trauben

© HBLAWO Riedle-Bauer

Kirschessigfliege: Strategien zur Bekämpfung der Kirschessigfliege Drosophila suzukii (Mitarbeit an EIP-AGRI)

Projektleitung

Monika Riedle-Bauer

Forschungseinrichtung

HBLA und Bundesamt für Wein- und Obstbau Klosterneuburg

Projektnummer

101334

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Schlagwörter (deutsch)

Kirschessigfliege, Drosophila suzukii, Repellents, Begasung, Insektizide

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Strategies to control Drosophila suzukii

Projektziele

Die Kirschessigfliege (KEF) ist ein Schädling, der erst seit wenigen Jahren in Österreich auftritt. Das Wissen und die Erfahrungen über die Biologie, die Entwicklung im österreichischen Klimaraum und die Anfälligkeit der österreichischen Obst- und Weinkulturen stehen erst am Anfang. Viele für den Anwender aktuell entscheidende Fragen z.B. wie anfällig ist eine bestimmte Kultur bzw. eine Sorte der Kultur, ab welchem Reifegrad ist die Kultur anfällig, bei welchen Kulturen sind Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig und bei welchen nicht, ab wann (ab welchem Ausmaß von Eiablagen auf den Früchten) ist eine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln erforderlich, welchen Bekämpfungserfolg kann man bestenfalls erzielen usw. sind noch nicht ausreichend erhoben. Zudem sind die gegenwärtig verfügbaren Bekämpfungsstrategien nicht als ausreichend zu betrachten, massive Schäden können (außer mit Einnetzung) oft nicht verhindert werden. Das Projekt soll einen Beitrag leisten, die Strategien zur Bekämpfung der KEF zu optimieren.

Praxisrelevanz

Neue Strategien zur Bekämpfung der Kirschessigfliege.

Berichte

Abschlussbericht

Kurzfassung

Die Kirschessigfliege ist heute der massivste Schädling im Holunderanbau. Im mehrjährigen Projekt KEFSTRAT hat sich daher die Steirische Beerenobstgenossenschaft als Leadpartner gemeinsam mit der ARGE KEFSTART zum Ziel gesetzt, nachhaltige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kirschessigfliege im österreichischen Obst- und Weinbau zu entwickeln. In der Arge KEFSTRAT haben sich 25 Partner zusammengefunden, nämlich betroffene Produzenten und Verarbeitungsbetriebe sowie die Landwirtschaftskammern aus der Steiermark, dem Burgenland und Niederösterreich. Unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg und das Austrian Institute of Technology in Tulln wurde die vielschichtige und komplexe Themenstellung der Bekämpfung der Kirschessigfliege in den Jahren 2018-2022 bearbeitet. Vor allem durch Freilandversuche bei engagierten Produzenten über alle fünf Jahre hinweg wurden die neuen Lösungsansätze in der Praxis erprobt.

Berichtsdateien

Abschlussbericht_KEF_2018-2022.pdf

Abstract (deutsch)

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist ein invasiver Schädling aus Asien. Die Weibchen dieser Fliegenart legen ihre Eier in reifende Früchte und verursachen vor allem an Beerenobst, Kirschen, Holunder und auch Weinbeeren große Ertragseinbußen. Die vorhandenen Bekämpfungsstrategien können Ertragsausfälle nicht immer verhindern. Häufig tritt ein Befall erst ganz knapp vor der Ernte auf. Um Rückstände im Erntegut auszuschließen ist ein Insektizideinsatz zu diesem Zeitpunkt nicht oder nur sehr eingeschränkt möglich. Das Projekt beschäftigte sich mit der Anfälligkeit unterschiedlicher Kulturen gegen die Kirschessigfliege, dem Erkennen eines Fliegenbefalls im Bestand sowie mit möglichst umweltfreundlichen Strategien zur ihrer Bekämpfung.

Folgende Versuche wurden vorgenommen:

Laborversuche zur Reduktion der Kirschessigliegen und ihrer Entwicklungsstadien

Feldversuche zur nachhaltigen Bekämpfung der Kirschessigfliege im Holunder und im Wein

Versuche zur Bekämpfung von Entwicklungsstadien der Kirschessigfliege am Boden zur Reduktion des Befallsdrucks

Einsatz nicht rückstandsrelevanter Gase gegen Fliegenstadien in Beeren am Lager

Strategien zur Beeinflussung des Fliegenverhaltens mittels Duftstoffen und farbigem Licht

Beobachtungen zur Anfälligkeit der verschiedenen Kulturen und Beobachtungen zur Populationsentwicklung

Abstract (englisch)

Drosophila suzukii, the spotted-wing drosophila is an invasive pest native to Asia. The females of this fly species lay their eggs in ripening fruit and cause major yield losses, especially on berries, cherries, elderberries and grapes. Existing control strategies cannot always prevent yield losses. Infestation often occurs just before harvest. In order to rule out residues in the harvested crop, the use of insecticides is not possible at this point, or only to a very limited extent. The project dealt with the susceptibility of different cultures to the spotted-wing drosophila, the identification of fly infestations in the field and with environmentally friendly strategies to combat the pest.

The following experiments were carried out:

Laboratory tests to control different developmental stages of the fly

Field trials for sustainable control of the spotted-wing drosophila in elderberries and in grapevines

Attempts to control the developmental stages of spotted-wing drosophila on the ground to reduce the infestation pressure

Use of residual free gases against fly stages in berries in storage

Effects of scents and colored light on fly behaviour

Susceptibility of different crops and observations on population development

Autor/innen

Dr. Monika Riedle-Bauer

Broschüre_KEF.pdf

Abstract (deutsch)

Die Kirschessigfliege ist heute der massivste Schädling im Holunderanbau. Im mehrjährigen Projekt KEFSTRAT hat sich daher die Steirische Beerenobstgenossenschaft als Leadpartner gemeinsam mit der ARGE KEFSTART zum Ziel gesetzt, nachhaltige Maßnahmen zur Bekämpfung der Kirschessigfliege im österreichischen Obst- und Weinbau zu entwickeln.

In der Arge KEFSTRAT haben sich 25 Partner zusammengefunden, nämlich betroffene Produzenten und Verarbeitungsbetriebe sowie die Landwirtschaftskammern aus der Steiermark, dem Burgenland und Niederösterreich. Unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg und das Austrian Institute of Technology in Tulln wurde die vielschichtige und komplexe Themenstellung der Bekämpfung der Kirschessigfliege in den Jahren 2018-2022 bearbeitet. Vor allem durch Freilandversuche bei engagierten Produzenten über alle fünf Jahre hinweg wurden die neuen Lösungsansätze in der Praxis erprobt. 

Unterstützung fand das Projekt KEFSTRAT im Rahmen des Programms „Europäische Innovationspartnerschaft für Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit“ (EIP-AGRI) durch Förderung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft.

Neue Behandlungsmöglichkeiten und kombinierte Strategien wurden neben dem herkömmlichen Pflanzenschutzmitteleinsatz für von der Kirschessigfliege betroffene Kulturen, die neben dem Holunder auch von Himbeeren, Heidelbeeren, Sauerkirschen bis hin zu Wein und Marillen reichen, aufgezeigt.

Mit der vorliegenden Broschüre möchten die Steirische Beerenobstgenossenschaft und die ARGE KEFSTRAT wissenschaftlich fundierte und gleichzeitig praxistaugliche aktuelle Erkenntnisse zur Bekämpfung der Kirschessigfliege für die landwirtschaftliche Praxis, die im Rahmen des EIP-AGRI Projektes KEFSTRAT erarbeitet wurden, vorstellen. Die Erfahrungen und Erkenntnisse aus fünf Jahren Projektzusammenarbeit sollen in Ausbildung und Beratung einfließen und wertvolle Hilfestellung für eine innovative und nachhaltige Landwirtschaft geben.

Abstract (englisch)

The Drosophila suzukii is the most serious pest in elderberry cultivation today. In the multi-year KEFSTRAT project, the Styrian Berry Fruit Cooperative as lead partner, together with ARGE KEFSTART, has therefore set itself the goal of developing sustainable measures to combat the Drosophila suzukii in Austrian fruit and wine growing. 

The KEFSTRAT consortium brings together 25 partners, namely affected producers and processing companies as well as the Chambers of Agriculture from Styria, Burgenland and Lower Austria. Under the scientific supervision of the Höhere Bundeslehranstalt und Bundesamt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg and the Austrian Institute of Technology in Tulln, the multi-layered and complex topic of combating the cherry vinegar fly was dealt with in the years 2018-2022. Above all, the new approaches were tested in practice through field trials with committed producers over all five years.
The KEFSTRAT project was supported within the framework of the European Innovation Partnership for Agricultural Productivity and Sustainability (EIP-AGRI) programme by funding from the Federal Ministry of Agriculture, Forestry, Regions and Water Management.
New treatment options and combined strategies were demonstrated in addition to conventional pesticide use for crops affected by the Drosophila suzukii, ranging from raspberries, blueberries and sour cherries to vines and apricots, in addition to elderberries.

With this brochure, the Styrian Berry Fruit Cooperative and the KEFSTRAT consortium would like to present scientifically sound and at the same time practical current findings on the control of the cherry vinegar fly for agricultural practice, which were developed within the framework of the EIP-AGRI KEFSTRAT project. The experiences and findings from five years of project cooperation are to be incorporated into training and advisory services and provide valuable assistance for innovative and sustainable agriculture.

Autor/innen

Ing. Stefan Lampl, BA