ISM

Allgemeine Projektinformationen

Titel (deutsch)

Erhebung von Grundlagen zur Bewertung insektenschonender Mähtechniken im Wirtschaftsgrünland und in artenreichen Magerwiesen (ISM)

Abstract (englisch)

The aim of this project is to determine the effects of mowing on the present insect population in intensive and extensive meadows. Therefore, the existing insects in a meadow will be determined and counted previous to mowing. After mowing the alive, the injured and the dead insects will be collected, deeply frozen and analyzed in a separate step in laboratory. This research will be done on different existing mowing techniques such as double knife cutting systems and disc mowers with and without a conditioner. Furthermore, shooing and protection instruments constructed on the mower will be tested on their ability to reduce insect losses through the mowing procedure.

Schlagwörter (deutsch)

Insektenschonendes Mähen, Insektenschonende Grünlandernte, Insektenschonung, Mähverluste, Insektensterben

Projektleitung

Johannes Hintringer

Forschungseinrichtung

ARGE ISM

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Projektnummer

101562

Projektlaufzeit

-

Zugesicherte Finanzierung BML

Projektziele

In diesem Projekt sollen die Insektenverluste durch unterschiedliche Mähtechniken untersucht und Beurteilungskriterien erstellt werden, anhand derer die Mähtechniken als mehr oder weniger „insektenschonend“ klassifiziert werden können. Somit wird der Umstieg auf entsprechende Mähgeräte bzw. der Umbau von bestehender Technik forciert, um den Rückgang der Insektenpopulationen im Grünland zu bremsen.
Zusätzlich sollen das Fluchtverhalten beobachtet und Schädigungsorte im Mähgerät festgestellt werden, damit konstruktive Verbesserungen an Mähgeräten vorgenommen werden können.
Die Fragestellungen dieses Projekts sind:
• Wie wirken sich gängige Mähtechniken unter praxisnahen Bedingungen in den regionaltypisch genutzten Grünlandgebieten auf die dort vorhandenen Insekten aus?
• Können durch Veränderungen in der Mähgerätekonstruktion und durch Scheuchvorrichtungen Insektenverluste signifikant verringert werden?
• Welche Auswirkungen zeigen die gängigen und die veränderten Konstruktionen auf artenreichen Extensivflächen?
• Worauf ist bei der Klassifizierung von Mähgeräten in Hinblick auf Insektenschutz zu achten?

Konkret sollen folgende Ziele erreicht werden:
• Videoaufnahme und Analyse des Fluchtverhaltens von Insekten während des Mähvorganges, mittels einer hochauflösenden Kamera bis 15.10.2020.
• Versuchsbericht über die Lokalisation der Verletzungs- bzw. Tötungspunkte im Mähgerät, durch den Einsatz von mit fluoreszierendem Pulver bestaubten Insekten als Grundlage für zukünftige Verbesserungsmaßnahmen liegt bis 28.02.2021 vor.
• Erprobung der geplanten Methoden zur Ermittlung der Insektenverluste für mögliche Adaptierungen bei den nachfolgenden Versuchen bis 15.10.2020.
• Erfassung der Insektenverluste 2021 in regionaltypischen Mähwiesen durch 3 Mähversuche, Zeitpunkt abhängig von der Vegetationsentwicklung bis 15.10.2021.
• Statistische Auswertung der im ersten Versuchsjahr festgestellten Insektenverluste durch verschiedene Mähvarianten bis 28.02.2022.
• Erfassung der Insektenverluste 2022 in regionaltypischen Mähwiesen und in extensiven zweimähdigen Wiesen, abhängig von der Vegetationsentwicklung bis 15.10.2022
• Statistische Auswertung beider Versuchsjahre liegt bis 28.02.2023 vor.
• Stärken-/Schwächenanalyse der erprobten Untersuchungsmethode liegt bis 31.03.2023 vor.
• Einreichung der Publikation der Versuchsergebnisse in 5 populärwissenschaftlichen Fachzeitschriften, Vorlage des Endberichts bis 31.03.2023. Eine wissenschaftliche Publikation wird zusätzlich angestrebt.

Praxisrelevanz

Das Projekt ist insbesondere für die Bereiche Umwelt/Naturschutz, (Grün-)Landwirtschaft und die Landtechnik-Branche bedeutend. Wenn es durch Adaptierungen an den Mähwerken gelingt, die Insektenverluste bei der Mahd signifikant zu verringern, kann die Insektenpopulation auf einem höheren Niveau erhalten bleiben und sich positiv auf die nachfolgende Nahrungskette (z.B. Vögelpopulation) und die Umwelt insgesamt auswirken. Weiters ist das Projekt für die Grünlandwirte bedeutend, weil sich bei der Technikauswahl ein zusätzliches, bisher noch kaum beachtetes Kriterium (\"insektenschonend\") auftun, zukünftige Investitionsentscheidungen und die Art der Grünlandbewirtschaftung beeinflussen kann. Für die Landtechnik-Branche kann die Erkenntnisse der Untersuchung Auswirkung haben, weil in der Mähgerätekonstruktion dann u.U. verstärkt Augenmerk auf die Insektenschonung gelegt werden muss.
Zusätzlich kann das Projekt auch Auswirkungen auf Wissenschaft und Prüflaboratorien (z.B. BLT Wieselburg) haben, wenn durch das Projekt ein geeignetes Verfahren zur Messung von Insektenverlusten entwickelt und erprobt wird. Sollte es in Zukunft zur Klassifizierung von Mähgeräten hinsichtlich Insektenschonung kommen, kann die beschriebene Untersuchung die Grundlage für die Einstufung zu testender Mähverfahren hinsichtlich Insektenschonung bilden.