Hecke: Hecken im Dauergrünland

Projektleitung

Andreas Bohner

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

102141

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Die primären Ziele des beantragten Forschungsprojektes sind:

- Erhebung und Analyse der aktuellen Artenzusammensetzung der Heckenvegetation,

- Beurteilung der bisherigen Vegetationsentwicklung (Bäume, Sträucher),

- Evaluierung der Bedeutung von Hecken für die Biodiversität und den Verdunstungsschutz im Grasland.

Schlagwörter (deutsch)

Hecken, Biodiversität, Windschutz, Bodenverdunstung, Bodenfeuchte

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Hedges in permanent grassland

Abstract (englisch)

Primary aims of the submitted project are:

- analysis of the current species composition of the hedge vegetation,

- evaluation of the previous vegetation development,

- evaluation of the importance of hedges for biodiversity and soil evaporation protection.

Schlagwörter (englisch)

Hedge, biodiversity, windbreak, soil evaporation, soil moisture

Projektziele

An der LFS Grottenhof in Graz wurden 1993 erstmalig Hecken angelegt. Die Heckenlänge beträgt ca. 1 Kilometer. 33 verschiedene Baum- und Straucharten wurden gepflanzt. Die Anlage und Pflege der Hecken in den ersten zwei Jahren wurde im Rahmen einer Diplomarbeit am Institut für Pflanzenphysiologie der Universität Graz dokumentiert. Damit konnte eine Grundlage für spätere Folgeuntersuchungen geschaffen werden. DI Johannes Schantl, Leiter der "Versuchsstation für Pflanzenbau" beim Amt der Steiermärkischen Landesregierung (Abteilung 10, Land- und Forstwirtschaft, Referat 7), hat den Projektleiter gebeten, die aktuelle Artenzusammensetzung der Heckenvegetation und die bisherige Vegetationsentwicklung zu untersuchen.

Durch den Klimawandel werden Dürreperioden mit erheblichen Ertragsminderungen im Dauergrünland in Zukunft in weiten Teilen von Österreich häufiger auftreten, länger andauern und heftiger ausfallen. Im Dauergrünland sind die Anpassungsmöglichkeiten an Dürre stark eingeschränkt. Dauergrünlandböden sind von Natur aus humusreich. Daher kann das Wasserspeichervermögen durch Humusaufbau nur langfristig und in geringem Maße erhöht werden. Künstliche Bewässerung von Grünlandflächen ist in Trockengebieten wegen der hohen Investitionskosten und zahlreichen Nutzungskonflikten unrealistisch. Eine richtige und realistische Anpassungsstrategie ist die effizientere Nutzung der in Zukunft knapper werdenden Ressource Wasser durch Erhöhung der Wasseraufnahme und Wasserversickerung im Boden und durch eine bessere Nutzung des vorhandenen Bodenwasservorrats. Auf windexponierten Flächen können Verdunstungsverluste durch Windschutzhecken verringert werden. Die Bodenverdunstung (potentielle Evaporation) ist von folgenden Faktoren abhängig: Temperatur (Sonnenstrahlung), relative Luftfeuchtigkeit (Sättigungsdefizit der Luft), Windgeschwindigkeit. Wind entzieht dem Boden Feuchtigkeit und Wärme. Hecken bewirken eine Herabsetzung der Windgeschwindigkeit. Daraus resultiert eine Verminderung der Bodenverdunstung und folglich eine Erhöhung der Bodenfeuchte. Hecken bereichern das Landschaftsbild, sie sind Nahrungsquelle, Lebens- und Rückzugsraum für viele Tierarten sowie Lebensraum für zahlreiche Pflanzenarten. Sie erhöhen die Strukturvielfalt und Biodiversität in der Kulturlandschaft, vernetzen Lebensräume und schaffen Wildtierkorridore. Hecken haben einen hohen kulturhistorischen, ästhetischen, naturschutzfachlichen und agrarmeteorologischen Wert. Die Erhaltung und Neuanlage von Hecken im Dauergrünland ist möglicherweise eine effektive Maßnahme gegen den Klimawandel und Biodiversitätsverlust in der Kulturlandschaft.

Praxisrelevanz

Das beantragte Forschungsprojekt leistet einen Beitrag für den nationalen Biodiversitätsschutz. Die Erhaltung und Neuanlage von Windschutzhecken sind im Dauergrünland möglicherweise effektive Maßnahmen gegen den Klimawandel (Dürreschäden).