Frau_Ment_Forst: Frauenmentoring in der Forstwirtschaft
Projektleitung
Doris Damyanovic
Forschungseinrichtung
Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Landschaftsplanung, Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur
Projektnummer
101475Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
Frauenmentoring, Forstwirtschaft, Wildbach- und Lawinenverbauung, Netzwerk
Projektziele
Folgende Forschungsfragen sollen im Projekt Frauenmentoring für die Forstwirtschaft beantwortet werden:
• Welche Fortbildungsprogramme und -kurse gibt es in Österreich, speziell für Frauen im Forstwirtschaftsbereich? Wie werden diese Kurse angenommen? Was sind Gründe für das Angebot und die Teilnahme an Kursen für Frauen? Was sind mögliche Hinde-rungsgründe für das Angebot und die Nachfrage?
• Wie können Frauen in der Forstwirtschaft in ihrer Arbeit und Karriereplanung unter-stützt werden? Welchen Bedarf und welche Bedürfnisse von Weiterbildungsprogram-men und Coachings gibt es, um Frauen in der Forstwirtschaft zu stärken?
Einige europäische Länder wie zum Beispiel Schweden verfolgen Weiterbildungsprogramme speziell für Frauen in der Land- und Forstwirtschaft, um das unternehmerische Potential von Frauen zu stärken (European Network for Rural Development (ENRD) 2017) oder planen ein PhDprogram „Gender and Forests: management, policy and governance“ mit Fokus auf gen-derspezifisches Verständnis im Forstbereich (SLU 2019).
• Welche Beispiele zu genderspezifischen Fortbildungsprogrammen gibt es im Bereich Forstwirtschaft? Wie können diese in Österreich umgesetzt werden?
Praxisrelevanz
Berichte
Kurzfassung
Berichtsdateien
Abstract (deutsch)
Mit dem Ziel der Stärkung und Förderung von Frauen in der österreichischen Forst- und Holzwirtschaft wurde der Mentoring-Durchgang erfolgreich mit 14 Mentoring-Paaren durchgeführt. Die ursprünglich geplanten Programmpunkte wurden aufgrund der Maßnahmen des Bundes im Rahmen der COVID-19-Pandemie angepasst und größtenteils als Online-Veranstaltungen abgehalten. Die engmaschige Evaluierung ermöglichte ein klares Bild über den Erfolg und die Zufriedenheit der Teilnehmenden mit dem Programm. Insbesondere der Austausch in Form von Check-ins (leitfadengestützte Interviews, online) ermöglichten es, in engem Kontakt mit dem Organisations-Team zu bleiben, allfällige (organisatorische) Fragen zu beantworten und allfällig auftretende konflikthafte Situationen proaktiv zu bewerkstelligen. Für die teilnehmenden Mentees bot das Programm wichtige Möglichkeiten, sich in einem vertrauensvollen Rahmen über Erfahrungen als Frau im österreichischen Forst- und Holzsektor auszutauschen. Mentoring-Programme dienen aus Sicht der Teilnehmer*innen u.a. dazu, die Sichtbarkeit des Themas Frauen in der Forstwirtschaft zu erhöhen und gegenseitigen Austausch zu fördern. Die zu Beginn des Programms erarbeiteten Ziele der Mentees wurden mit einem hohen Grad an Zufriedenheit erfüllt. Lediglich die Themen Netzwerken (v.a. aufgrund der fehlenden Präsenzveranstaltungen aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung von COVID-19) und zwischenmenschliche Kompetenz (die Aushandlung und Kommunikation dieses Themas ist sehr privat und setzt großes Vertrauen voraus), wurden aus Sicht der Mentees wenig zufriedenstellend erreicht. Dennoch konnten die Mentees durch die Teilnahme am Programm ihr Netzwerk erweitern: Das Mentoring-Programm ermöglichte den Teilnehmer*innen, wichtige Beziehungen zu Expert*innen zu knüpfen, aus deren Erfahrungen z. B. als Führungskräfte zu lernen und andere Sichtweisen kennen zu lernen. Die Herausforderungen für junge Frauen und Wiedereinsteigerinnen sind vielfältig. Sie zeigen die Notwendigkeit auf, das Selbstbewusstsein und die Durchsetzungskraft bei Frauen zu stärken, denn das Wissen und die fachlichen Kenntnisse sind nach Einschätzungen der Mentor*innen vorhanden. Jedoch sind stereotype Meinungsbilder und strukturelle Rahmenbedingungen in weiten Teilen persistent.
Abstract (englisch)
With the aim of strengthening and promoting women in the Austrian forestry sector, the mentoring programme was successfully carried out with 14 mentoring pairs. The initially planned programme was adapted due to the measures taken by the federal government in the context of the COVID-19 pandemic, activities were therefore mainly carried out as online events. The ongoing evaluation provided a clear picture of the success and satisfaction of the participants with the programme. In particular, the exchange in the form of check-ins (guideline-based interviews, online) made it possible to stay in close contact with the organising team, to answer any (organisational) questions and to proactively manage any conflictual situations that might arise. For the participating mentees, the programme offered important opportunities to exchange experiences as a woman in the Austrian forestry sector in a trusting setting. From the participants' point of view, mentoring programmes serve, among other things, to increase the visibility of the topic of women in forestry and to promote mutual exchange. The goals of the mentees, which were developed at the beginning, were met with a high degree of satisfaction. Only the topics of networking (mainly due to the lack of face-to-face events as a result of the measures to contain COVID-19) and interpersonal skills (the communication of this topic is very personal and requires a great deal of trust) were not achieved satisfactorily from the mentees' point of view. Nevertheless, the mentees were able to expand their network through participation in the programme: the mentoring programme enabled the participants to establish important relationships with experts, to learn from their experiences, e.g. as managers, and to get to know other perspectives. The challenges for young women and women re-entering the workforce are manifold. They show the need to strengthen women's self-confidence and assertiveness, because the knowledge and professional skills are available according to the mentors' assessments. However, stereotypical opinions and structural conditions are persistent in many areas.
Autor/innen
Weber, Karin; Öllerer, Barbara, Damyanovic, Doris; Csikos, Gudrun;