Exotisches und seltenes Obst: Prüfung exotischer und seltener Obstarten unter Bio-Anbaubedingungen

Die ausgewählten Obstarten und Sorten sollen unter unseren Klimabedingungen hinsichtlich Robustheit, Ertragsverhalten und letztlich Anbauwürdigkeit unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, getestet werden. Dazu werden ab Frühjahr 2024 die Sorten in einem Versuchsquartier gepflanzt. Einige Sorten werden mangels Verfügbarkeit erst später gepflanzt.

Der Anbau seltener und exotischer Obstarten hat in Hinblick auf medial kritisch diskutierte Themen wesentlich weniger Konfliktpotential. Meist ist unter standortgerechten Bedingungen kaum oder kein Pflanzenschutz nötig und sind somit auch keine Probleme bei Bio-Produktion und hinsichtlich Pflanzenschutzmittelrückständen, Abdrift oder Bienengefährdung zu erwarten. Da die meisten Obstkulturen, auch Seltene, für Bienen- und Insekten eine wichtige Nahrungsquelle darstellen, und häufig auch biodiversitätssteigernde Mischkulturen mit artenreicher Wiesenunternutzung angelegt bzw. in Gärten von Obstliebhabern oft viele verschiedene Arten gepflanzt werden, kann grundsätzlich eine Bienen- und Insektenförderung ins Treffen geführt werden. Unbestritten ist auch der hohe Gesundheitswert von Obst, wobei Produkte aus seltenen Obstarten wie Aronia meist besonders hohe Werte gesundheitsrelevanter Inhaltsstoffe wie antioxidative Naturphenole, Stichwort „superfood“, enthalten. Vorteilhaft ist weiters die Möglichkeit auch Früchte mit verkorkten Schalenfehlern zu vermarkten, da diese bei Verarbeitung meist nicht qualitätsmindernd sind. Last but not least ist eine Vermarktung als regionale Spezialität möglich.