© DI Alfred Pöllinger-Zierler
EmiStorBro: Nährstoffgehalte und –verluste von Geflügelmist bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen
Projektleitung
Alfred Pöllinger-Zierler
Forschungseinrichtung
HBLFA R-G
Projektnummer
100920Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
1) Nährstoffgehaltswerte von Geflügelmist genauer definieren können – Grundlage für sachgerechte Düngung – Empfehlungen:
Es braucht aktuelle Nährstoffgehaltszahlen aus Hähnchenmist, die in weiterer Folge in die Richtlinie zur sachgerechten Düngung eingearbeitet werden können. Diese aktualisierten Nährstoffgehaltswerte dienen den Pflanzenbaureferenten der Landwirtschaftskammer der bedarfsgerechten Bewertung der erforderlichen Düngermengen.
2) Nährstoffverluste bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen angeben können – Offenlagerung oder Unterdachlagerung:
Im Baurechtsverfahren werden den Betrieben unterschiedliche Auflagen vorgeschrieben. Einige Baubehörden schreiben Überdachungen vor, andere nicht. Um dazu klare Entscheidungshilfen anbieten zu können werden unter kontrollierten Bedingungen die verschiedenen Lagerungsbedingungen simuliert. Es sollen Aussagen über die notwendigen baulichen Voraussetzungen getroffen werden können.
3) Gasförmige und flüssige Emissionen bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen genau kennen und angeben können:
Während der Lagerung von Wirtschaftsdünger sind Nährstoffverluste zu erwarten. Die Höhe der Stickstoffverluste wird derzeit mit 40 % (Geflügelmist ohne Puten) und 45 % (Putenmist, Schaf- und Ziegenmist) angegeben. Ob diese Verlustzahlen nach wie vor Gültigkeit haben soll in dem geplanten Projekt bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen (Abdeckung ja/nein) überprüft werden.
Schlagwörter (deutsch)
Geflügel, Masthühner, Mist, Nährstoffgehalte, Lagerung, Verluste Poultry, Broiler, Manure, Nutrient, Storage, Losses
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Nutrient content and –losses from poultry manure under different storage conditions
Abstract (englisch)
- Knowledge to the nutrient content from broiler manure
- Measure nutrient losses under different storage conditions (covered or uncovered)
- Measure gaseous and liquid losses while storage under different conditions
- Technical advices could be given after the project is done
Projektziele
Es braucht aktuelle Nährstoffgehaltszahlen aus Hähnchenmist, die in weiterer Folge in die Richtlinie zur sachgerechten Düngung eingearbeitet werden können. Diese aktualisierten Nährstoffgehaltswerte dienen den Pflanzenbaureferenten der Landwirtschaftskammer der bedarfsgerechten Bewertung der erforderlichen Düngermengen.
Nährstoffverluste bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen angeben können – Offenlagerung oder Unterdachlagerung
Im Baurechtsverfahren werden den Betrieben unterschiedliche Auflagen vorgeschrieben. Einige Baubehörden schreiben Überdachungen vor, andere nicht. Um dazu klare Entscheidungshilfen anbieten zu können werden unter kontrollierten Bedingungen die verschiedenen Lagerungsbedingungen simuliert. Es sollen Aussagen über die notwendigen baulichen Voraussetzungen getroffen werden können.
Gasförmige und flüssige Emissionen bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen genau kennen und angeben können
Während der Lagerung von Wirtschaftsdünger sind Nährstoffverluste zu erwarten. Die Höhe der Stickstoffverluste wird derzeit mit 40 % (Geflügelmist ohne Puten) und 45 % (Putenmist, Schaf- und Ziegenmist) angegeben. Ob diese Verlustzahlen nach wie vor Gültigkeit haben soll in dem geplanten Projekt bei unterschiedlichen Lagerungsbedingungen (Abdeckung ja/nein) überprüft werden.
Praxisrelevanz
Berichte
Kurzfassung
Berichtsdateien
Abstract (deutsch)
Masthähnchenmist und Legehennenkot sind wertvolle und inhaltsstoffreiche Wirtschaftsdünger, die in Lagerung und Anwendung besondere Maßnahmen brauchen, damit möglichst wenige Nährstoffe verloren gehen und um die Geruchsemissionen möglichst geringzuhalten. Im Forschungsprojekt an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wurde in Lagerversuchen unter künstlich unterschiedlich gestaltenden Niederschlagsbedingungen (800 mm und 1.600 mm Jahresniederschläge) Masthähnchenmist und Legehennenkot in 1m³ großen Boxen gelagert. Die Boxen waren vierseitig umwandet und nur nach oben hin offen. Die Niederschläge wurden simuliert, indem wöchentlich einmal die adäquate Wassermenge über die offene Box geleert wurde. Am Fuße der Box war ein Auslass angebracht, über den die anfallenden Sickersäfte austreten konnten. Die Lagerdauer betrug durchschnittlich 9 Monate. Im zweiten Versuchsjahr wurden neben dem Masthähnchenversuch mit simulierten 800 mm Jahresniederschlag auch eine Variante Legehennenkot jeweils unter Dach gelagert und drei Außenlagermieten auf einer Lagerplatte mit Auffangrinne angelegt. Eine Masthähnchenmistmiete mit und ohne und eine Legehennenkotmiete mit Kompostvliesabdeckung. Ammoniakemissionsmessungen wurden an zwei Tagen mit geringem zeitlichen Abstand durchgeführt. Um die gewonnen Daten besser evaluieren zu können, wurden Stallmistproben von Praxisbetrieben gesammelt, analysiert und mit den Versuchsdaten verglichen.
Nährstoffverluste durch Sickersäfte sind bei der Unterdachlagerung nicht vorhanden. Die Varianten mit simulierten Niederschlägen verloren beachtliche Nährstoffmengen in Form von Stickstoff und Kalium. Bei der 800 mm Niederschlagsvariante wurden bei Masthähnchenmist 2,27 -2,83 kg, bei der 1.600 mm Variante 7,6 kg Stickstoffverluste durch Sickersäfte/t Frischmasse gemessen. Bei den Außenlagerversuchen wurde bei Masthähnchenmist ohne Vliesabdeckung 0,98 kg N/t FM, bei der Variante Masthähnchenmist mit Vliesabdeckung 0,04 kg N/t FM und bei der Variante Legehennenkot mit Vliesabdeckung 0,11 kg N/t FM Verluste gemessen. Die Emissionsmessungen zeigten einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Unterdachlagerung und den Bewässerungsvarianten. Letztere zeigten ein deutlich höheres Ausgasungspotential.
Legehennenkot soll demnach immer unter Dach gelagert werden. Masthähnchenkot sollte nach Möglichkeit ebenfalls unter Dach gelagert werden und wenn nicht, dann in Gegenden mit Jahresniederschlägen nicht größer als 500 mm und mit Vlies abgedeckt werden.
Abstract (englisch)
Broiler manure and laying hen manure are valuable farm fertilisers that are rich in nutrients and require special storage and application measures to ensure that as few nutrients as possible are lost and that odour emissions are kept to a minimum. In a research project at HBFA Raumberg-Gumpenstein, broiler manure and laying hen manure were stored in 1 m³ boxes under artificially precipitation conditions (800 mm and 1,600 mm annual precipitation). The boxes were enclosed on four sides and only open at the top. Precipitation was simulated by pouring the water over the open box once a week. An outlet was fitted at the bottom of the box to allow the seepage juices to escape. The average storage period was 9 months. . In the second year the trial, in addition to the broiler storage trial with simulated 800 mm annual precipitation, a variant of laying hen manure was also laid out, each stored under a roof and three outdoor storage piles were created on a storage plate with a collecting channel.
One broiler manure pile with and without and one layer manure pile with compost fleece cover were created.
Ammonia emission measurements were carried out on two days with a short interval between them. In order to better evaluate the data obtained, manure samples from practical farms were collected, analysed and compared with the experimental data.
Nutrient losses due to seepage are not present in the under-roof storage. The variants with simulated precipitation lost considerable amounts of nutrients in the form of nitrogen and potassium. In the 800 mm precipitation variant, 2.27 - 2.83 kg nitrogen losses due to leachates were measured in broiler manure, and 7.6 kg in the 1,600 mm variant. In the outdoor storage trials, losses of 0.98 kg N/t FM were measured for broiler manure without fleece cover, 0.04 kg N/t FM for the broiler manure variant with fleece cover and 0.11 kg N/t FM for the laying hen manure variant with fleece cover. The emission measurements showed a clear correlation between the under-roof storage and the irrigation variants. The latter showed a significantly higher outgassing potential.
Laying hen manure should therefore always be stored under cover. Where possible, broiler manure should also be stored under cover and, if not, then in areas with annual precipitation of no more than 500 mm and covered with fleece.
Autor/innen
DI Alfred Pöllinger-Zierler, Roland Gutwenger Bakk. techn.