eLTER_RI_AREC: Machbarkeitsstudie zur Beschreibung und Bewertung des Standortes Raumberg-Gumpenstein für die Implementierung der eLTER Forschungsinfrastruktur (RI)

Projektleitung

Renate Mayer

Forschungseinrichtung

Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Landwirtschaft Raumberg-Gumpenstein

Projektnummer

102149

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Machbarkeitsstudie zur Beschreibung und Bewertung des Standortes Raumberg-Gumpenstein gemäß den aktuellen Vorgaben des eLTER RI-Konzepts

Als Teil des eLTER-Netzwerks (european Longterm Ecosystem Research) und Gründungsmitglied der LTER Austria trägt die HBLFA Raumberg-Gumpenstein zur europaweiten Forschung von ökologischen Langzeitveränderungen bei. Ziel des Netzwerks ist es, die große Bandbreite europäischer Ökosysteme zu beforschen. Die räumlichen und zeitlichen Veränderungen von Landnutzung und -bedeckung haben einen maßgeblichen Einfluss z.B. auf die Wasserqualität, die Biodiversität oder die Nutzungsmöglichkeiten. Daher sind Langzeitforschungsstandorte nicht nur relevant für die Umsetzung von Richtlinien und Verordnungen (u.a. WRRL, Hochwasserrichtlinie, Biodiversitätsrichtlinie, NEC-Richtlinie, uvm.), sondern auch für die Anpassung an Ökosystemveränderungen und die Entwicklung von Strategien zur Widerstandsfähigkeit. Langzeitversuche im bewirtschafteten Grünland werden an Versuchsstandorten der HBLFA Raumberg-Gumpenstein seit 1944 auf unterschiedlichen Höhenstufen durchgeführt. Die Grünlandflächen für die Forschung befinden sich v.a. im Mittleren Steirischen Ennstal, sind teilweise als Natura 2000 ausgewiesen und umfassen charakteristische, extensive und intensiv bewirtschaftete Feuchtwiesen im Ennsboden, die als grüne und blaue Infrastruktur von Bedeutung sind. Auch Lebensraumtypen wie Almstandorte werden erforscht. Eine Wetterstation der GeoSphere Austria liefert seit vielen Jahrzehnten tagesaktuelle Informationen. Die Forschungskooperation erfolgt durch nationale und internationale Projekte. eLTER stellt sich der Herausforderung, die komplexen Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur auf lange Sicht zu verstehen. eLTER fördert wissenschaftliche Entdeckungen und Erkenntnisse u.a. durch seine hochmoderne Forschungsinfrastruktur. So hat die Machbarkeitsstudie zum Ziel: (1) die Implementierung der vorgesehenen Anforderungen der eLTER-RI für den Standort Raumberg-Gumpenstein, (2) eine vorläufige Arbeits- und Budgetplanung als Betreiberorganisation, (3) die Aktualisierung der Standortbeschreibung und -daten in der DEIMS-SDR (deims.org), (4) die Analyse von Managementaufgaben für die Sichtbarmachung der Standorte und Langzeitversuche, die Standardisierung für den internationalen Datenaustauschs, Anpassung des Datenmanagements (von der Erhebung bis zur Auswertung) an die vorgegebene Struktur und (5) Expertenaustausch UBA, BOKU.   

Schlagwörter (deutsch)

eLTER Forschungsinfrastruktur, Dauerversuche im Grünland, Monitoring Standards, Observation Design, Agrarökologisches Forschungskonzept

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Feasibility study to describe and evaluate the Raumberg-Gumpenstein site for the implementation of the eLTER research infrastructure (RI)

Abstract (englisch)

Feasibility study to describe and evaluate the Raumberg-Gumpenstein site in accordance with the current requirements of the eLTER RI concept

As part of the eLTER network (european Longterm Ecosystem Research) and a founding member of LTER Austria, HBLFA Raumberg-Gumpenstein contributes to Europe-wide research on long-term ecological changes. The aim of the network is to research the wide range of European ecosystems. The spatial and temporal changes in land use and land cover have a significant influence on, for example, water quality, biodiversity or utilization possibilities. Therefore, long-term research sites are not only relevant for the implementation of directives and regulations (e.g. WFD, Floods Directive, Biodiversity Directive, NEC Directive), but also for the adaptation to ecosystem changes and the development of resilience strategies. Since 1944, long-term experiments have been carried out on managed grassland at different altitudes on the experimental plots of the HBLFA Raumberg-Gumpenstein. The grassland areas for the research are mainly located in the central Styrian Enns Valley, are partly designated as Natura 2000 and include characteristic, extensively and intensively managed wet meadows in the Enns Valley, which are important as green and blue infrastructure. Habitat types such as alpine pasture sites are also being researched. A GeoSphere Austria weather station has been providing up-to-date information for many decades. Research cooperation takes place in national and international projects. eLTER faces the challenge of understanding the complex interactions between humans and nature in the long term. eLTER promotes scientific discoveries and findings through its modern research infrastructure. The feasibility study therefore aims to (1) implement the intended requirements of eLTER-RI for the Raumberg-Gumpenstein site, (2) carry out the preliminary work and budget planning as an operational organization, (3) update the site description and data in DEIMS-SDR (deims.org), (4) analyse the management tasks for visualizing the sites and long-term experiments, standardization for international data exchange and the adaptation of data management (from collection to evaluation) to the specified structure and (5) Expert exchange and evaluation with coordinators from UBA and BOKU.

Schlagwörter (englisch)

eLTER research infrastructure, observation design, monitoring standards, agroecological research concept, eLTER Network

Projektziele

  • Übergeordnetes Ziel: Implementierung der vorgesehenen Anforderungen/Leistungen der eLTER-Forschungsinfrastruktur innerhalb des LTER Austria Netzwerkes (Site Kategorisierung)
  • Anpassung der Infrastruktur des Forschungsstandortes an die Anforderungen des LTER RI Konzeptes  
    • Identifikation und Kategorisierung von Dauerbeobachtungsflächen
    • Entwicklung und Anpassung von Erhebungsmethoden sowie Standardisierungen (z. B. Vegetationskartierungen, Bodenwasserhaushaltsmessungen, Klimadaten, Insektenmonitoring, etc.).
    • Ressourcen- und Aufwandsplanung für Langzeitforschungsstandorte (Kosten, Personal, Infrastruktur).
    • Integration der Forschungsinfrastruktur in das eLTER-Netzwerk (inkl. Einhaltung von Rahmenbedingungen).
  • Aktualisierung der Standortbeschreibung und -daten in der DEIMS-SDR (deims.org), Erfassung relevanter bestehender Datensätze 
  • Analyse der Managementaufgaben für die Sichtbarmachung der Standorte und Langzeitversuche, Standardisierung für den internationalen Datenaustausch, Anpassung des Datenmanagements (von der Erhebung bis zur Dokumentation/Auswertung) an die vorgegebene Struktur
  • Mitwirkung an Partnernetzwerken (insbes. eLTER Environment Task Force), Mitwirkung in der Koordination der Forschungsplattform Eisenwurzen  für Sozialökologische Langzeitforschung (www.plattform-eisenwurzen.at) 

Praxisrelevanz

Datenvergleichbarkeit mit anderen ähnlichen Regionen, einheitliches, vergleichbares Datenmanagement und Erhebungstools, dienststellenübergreifende Bündelung der Ressourcen. Datensammlung und Erkenntnisse für die landwirtschaftliche Praxis, Anpassung der Landnutzungspraktiken hinsichtlich Veränderungen der Standortbedingungen und Lebensraumtypen (Widerstandsfähigkeit).

 Aus den beschriebenen Forschungsfragen und Methoden des sozialökologischen Stranges innerhalb von LTSER lassen sich vorläufig folgende Produkte aus diesem Bereich identifizieren:
• Innovative Methoden der interdisziplinären Grundlagen- und der transdisziplinären Forschung im Bereich der Interaktionen im Mensch-Umwelt-System;
• Langzeitanalysen von sozial-ökologischen Transitionsprozessen zur Unterstützung und Beratung zukünftiger nachhaltiger Regionalentwicklungsstrategien;
• Einschätzung von Risiken, Vulnerabilität und Resilienz;
• Integrierte sozial-ökologische Modelle, die in transdisziplinären Prozessen eingesetzt werden können und erlauben, Stakeholder bei der Erarbeitung von Nachhaltigkeitsstrategien zu unterstützen;
• Szenarien der zukünftigen Raumentwicklung, die die Erarbeitung von Adaptionsstrategien erlauben. Interdisziplinäre sozial-ökologische Grundlagenforschung sowie anwendungsbezogene transdisziplinäre Forschung führt zu neuen Erkenntnissen in der Wissenschaft und für die gesellschaftliche Praxis. Als Grundlagenforschung trägt sozial-ökologische Forschung zu interdisziplinärer Nachhaltigkeitsforschung bei. Davon ausgehend werden Erkenntnisse in die disziplinären Wissenschaften getragen. Als transdisziplinäre Forschung generiert die
sozio-ökologische Komponente von LTSER Erkenntnisse und Produkte für Stakeholder wie Entscheidungsträger:innen auf unterschiedlichen Skalenebenen und trägt damit zur nachhaltigen Regionalentwicklung bei.