Efficient cow: Analyse und Optimierung der Produktionseffizienz und der Umweltwirkung in der österreichischen Rinderwirtschaft
Projektleitung
Christa Egger-Danner
Forschungseinrichtung
Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter (ZAR)
Projektnummer
100861Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Amt der Burgenländischen Landesregierung| Amt der Kärntner Landesregierung| Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Salzburger Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Tiroler Landesregierung| Amt der Vorarlberger Landesregierung
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Um Effizienzparameter ableiten zu können, werden in ausgewählten Betrieben Daten zu Körpermasse, Bemuskelung, Mobilisierung, Gesundheit und Fütterung erfasst.
2. Schätzung der Lebendmasse mit Hilfe des Körpermaßes Brustumfang und ev. anderer Körpermaße wie Bauchumfang und Kreuzhöhe sowie BCS
Aufbauend auf repräsentativen Futtermittelanalysen und wichtigen auf den Pilotbetrieben erarbeiteten tier- und futterbedingten Faktoren (Lebendmasse, Milchleistung, Alter, Laktationsstadium; NEL-Gehalt des Grundfutters, Kraftfutteraufnahme) wird die Futteraufnahme berechnet.
3. Ableitung der optimalen Lebendmasse zur Erzielung der höchsten Nährstoff-Effizienz
Aus einer Datenbasis von 10 Forschungs- und Universitätsinstituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz liegen sehr umfangreiche Daten zu Lebendmasse, Futter- und Nährstoffaufnahme sowie Milchleistung vor, bei unterschiedlichen Rassen (FV, BV, HF), Alter und Laktationsstadium sowie auch Fütterungsbedingungen. Aus diesen Daten lässt sich der Nährstoffaufwand pro kg Milch und in Abhängigkeit von der Lebendmasse unter Berücksichtigung von Rasse, Alter, Laktationsstadium und Fütterungsniveau ableiten. Auf Grund der Produktionsbedingungen in Österreich soll der Verwertung des Grundfutters besonderes Augenmerk geschenkt werden und auch die Effizienz pro (Grund)-Futterfläche berechnet werden. Darüber hinaus kann mit den Daten aus den Pilotbetrieben dieses Projektes die aktuelle Situation in Österreich bei Fleckvieh, Braunvieh und Holstein bewertet werden.
Auf Basis des oben beschriebenen Datenmaterials werden mit Hilfe von Modellrechnungen über publizierte Regressionsgleichungen die Umweltwirkungen (CO2- und CH4-Emissionen) je Einzeltier kalkuliert.
4. Analyse von züchterischen Möglichkeiten im Bereich der Produktionseffizienz
a. Merkmalsdefinition
b. Erblichkeiten der neuen Merkmale für Produktionseffizienz
c. Genetische Zusammenhänge zwischen den Effizienzmerkmalen und den Merkmalen im Gesamtzuchtwert
d. Analyse der Zusammenhänge der Effizienzmerkmale mit Gesundheitsmerkmalen mit Schwerpunkt auf dem Stoffwechselbereich
e. Wie können solche Merkmale in den Gesamtzuchtwert und die Zuchtprogramme integriert und eine routinemäßige Erfassung in der Leistungsprüfung organisiert werden?
5. Modellierung der Effekte einer unterschiedlichen Produktionseffizienz auf der Ebene Einzeltier auf die Treibhausgas-Emissionen relevanter Milchproduktionssysteme:
Aus den Ergebnissen des AP 3 (Umweltwirkungen je Einzeltier) können die Umweltwirkungen pro Flächeneinheit, Betrieb (Region) bzw. Produktmenge berechnet werden. Dies erlaubt Rückschlüsse auf die Umweltwirkung des Produktionszweiges. Mittels eines LCA-Ansatzes werden die Emissionen an Treibhausgasen aus Milcherzeugungssystemen über Modellrechnungen quantifiziert.
Schlagwörter (deutsch)
Produktionseffizienz, Rinderzucht, Umweltwirkung
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Analysis and optimization of production efficiency and environmental impact within the Austrian cattle production
Abstract (englisch)
The aim of the project is to evaluate the possibilities of genetics to improve the efficiency in cattle breeding under Austrian circumstances. A major question is the definition of the parameter efficiency in cattle. Presumably efficiency is a combination of already existing traits: milk, beef and functional traits and traits aiming at feeding efficiency and health. In addition to routine performance recording, new traits like body weight, body measures (body condition score, chest circumference,..) and data about feed quality and feed intake will hence be collected on about 150 farms within 1 year.
Based on data of about 4.000 cows (2.000 Fleckvieh (Simmental), 1.000 Brown Swiss, 1.000 Holstein), genetic parameters for newly defined efficiency traits and genetic correlations to other traits within the total merit index will be estimated. Special attention will be put on the aspects of efficiency and health. Another aim is to evaluate the context of body weight and feed efficiency. Additionally a formula will be derived in order to allow calculation of body weight based on body measurements and to use it as an auxiliary trait. A further project aim is modelling the effect of different milk production systems on greenhouse gas emission based on individual animals.
Possibilities to increase efficiency in cattle breeding as well as to reduce emissions indirectly will be analysed . Only traits which can be recorded at a reasonable cost may directly be included in breeding programmes. Presently this seems impossible for traits like methane emissions. Experiences with establishing a system to record novel traits and estimated genetic parameters are the base for implementation into routine. As shown in the previous project health monitoring, such implementation is likely if a potential impact of those traits may be proven.
Projektziele
1. Erfassung von Daten in Pilotbetrieben
Um die Effizienzparameter ableiten zu können, werden in ausgewählten Betrieben zusätzliche Daten zu Körpermasse, Bemuskelung, Mobilisierung, Gesundheit und Fütterung über ein Jahr bei jeder Milchleistungskontrolle erfasst (Details siehe Leistungsbeschreibung).
Es werden Betriebe ausgewählt, von denen zuverlässige Gesundheitsdaten basierend auf tierärztlichen Diagnosen vorliegen. Zudem wird auf eine regionale Verteilung geachtet und auf unterschiedliche Produktionssysteme (Grünland, Silomais etc.) Bedacht genommen. Des Weiteren werden eher größere Betriebe herangezogen. Das Vorhandensein von automatischen Melksystemen und/oder Fütterungssystemen ist für die umfangreiche Datenerfassung von Vorteil, da automatisch generierte Daten genutzt werden können. Ein weiterer Vorteil wäre, wenn die Betriebe zumindest teilweise beim Arbeitskreis Milch mitmachen würden.
2. Entwicklung einer Formel für die Schätzung der Lebendmasse mit Hilfe des Körpermaßes Brustumfang und ev. anderer Körpermaße wie Bauchumfang und Kreuzhöhe sowie BCS
Da es in der Routine nicht möglich sein wird, im Zuge der Nachzuchtbewertung das Gewicht und Daten in verschiedenen Laktationsstadien zu erfassen, wird aufbauend auf Daten des LFZ Raumberg-Gumpenstein und der Daten von den Pilotbetrieben eine Formel entwickelt, mit der in Zukunft die Lebendmasse aus Körpermaßen berechnet werden kann. Aufbauend auf repräsentativen Futtermittelanalysen und wichtigen auf den Pilotbetrieben erarbeiteten tier- und futterbedingten Faktoren (Lebendmasse, Milchleistung, Alter, Laktationsstadium; NEL-Gehalt des Grundfutters, Kraftfutteraufnahme) wird die Futteraufnahme berechnet. Des Weiteren werden von den Experten der linearen Nachzuchtbewertung Rahmen, Bemuskelung etc. erhoben.
3. Ableitung der optimalen Lebendmasse zur Erzielung der höchsten Nährstoff-Effizienz
Aus einer Datenbasis von 10 Forschungs- und Universitätsinstituten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz liegen sehr umfangreiche Daten zu Lebendmasse, Futter- und Nährstoffaufnahme sowie Milchleistung vor, bei unterschiedlichen Rassen (FV, BV, HF), Alter und Laktationsstadium sowie auch Fütterungsbedingungen. Aus diesen Daten lässt sich der Nährstoffaufwand pro kg Milch und in Abhängigkeit von der Lebendmasse unter Berücksichtigung von Rasse, Alter, Laktationsstadium und Fütterungsniveau ableiten. Auf Grund der Produktionsbedingungen in Österreich soll der Verwertung des Grundfutters besonderes Augenmerk geschenkt werden und auch die Effizienz pro (Grund)-Futterfläche berechnet werden. Mit den Daten aus den Pilotbetrieben im Rahmen des Projektes kann die aktuelle spezielle Situation in Österreich bei Fleckvieh, Braunvieh und Holstein bewertet werden.
Auf Basis des oben beschriebenen Datenmaterials werden mit Hilfe von Modellrechnungen über publizierte Regressionsgleichungen die Umweltwirkungen (CO2- und CH4-Emissionen) je Einzeltier kalkuliert.
4. Analyse der züchterischen Möglichkeiten im Bereich der Produktionseffizienz
a. Merkmalsdefinition: Welche Merkmale sind geeignete Indikatoren für die Produktionseffizienz? Definition und Erfassung von möglichen Merkmalen für die Produktionseffizienz. Ein umfassender Ansatz mit Einbeziehung von Aufzuchtverlusten, Nutzungsdauer, Gesundheitsstatus, Fleischleistung bei den Nachkommen etc. ist das Ziel. Merkmalsdefinitionen aus der Literatur (z.B. kg energiekorrigierte Milchmenge je 100 kg Lebendmasse und pro Lebenstag (Thomet und Piccand 2010)) werden ebenfalls berechnet und im Vergleich zu einem komplexen Produktionseffizienzmerkmal (evtl. Produktionseffizienzindex) analysiert.
b. Erblichkeiten der neuen Merkmale für Produktionseffizienz
c. Genetische Zusammenhänge zwischen den Effizienzmerkmalen und den Merkmalen im Gesamtzuchtwert
d. Analyse der Zusammenhänge der Effizienzmerkmale mit Gesundheitsmerkmalen mit Schwerpunkt auf dem Stoffwechselbereich. Für die Definition des Gesundheitsstatus werden die tierärztlichen Diagnosen herangezogen. Dadurch kann nur auf klinische Erkrankungen zurückgegriffen werden. Die Bestimmung und Einbeziehung von subklinischen Erkrankungen konnte aus Kostengründen in den 150 Pilotbetrieben nicht berücksichtigt werden.
e. Wie können solche Merkmale in den Gesamtzuchtwert und die Zuchtprogramme integriert und eine routinemäßige Erfassung in der Leistungsprüfung organisiert werden?
5. Modellierung der Effekte einer unterschiedlichen Produktionseffizienz auf der Ebene Einzeltier auf die Treibhausgas-Emissionen relevanter Milchproduktionssysteme
Das Kernziel des Vorhabens ist die Quantifizierung der Effekte, die der Einsatz von Genotypen mit unterschiedlicher Produktionseffizienz auf die Höhe der Treibhausgasemissionen je kg erzeugter Milch hat. Mittels eines LCA-Ansatzes werden die Emissionen an Treibhausgasen aus Milcherzeugungssystemen mittels Modellrechnungen quantifiziert. Die in der Bearbeitung des Ziels 3 (siehe oben) generierten Resultate stellen dabei wichtige Input-Daten für die Modellrechnungen dar.
Ein explizites Ziel ist die Abbildung der wichtigsten österreichischen Milchproduktionssysteme, da davon auszugehen ist, dass der Einsatz unterschiedlich effizienter Milchkühe nicht für alle Produktionssysteme die gleichen Effekte hinsichtlich der Treibhausgasemissionen bedingt.
Praxisrelevanz
In der Milchviehzucht werden neben Leistungsmerkmalen auch Parameter zur Fitness, Fruchtbarkeit und anderer Gesundheitsmerkmale berücksichtigt. Es handelt sich dabei zum überwiegenden Teil um Parameter, die direkt und indirekt auch die Produktionseffizienz beeinflussen. Das ist eine indirekte Zucht auf weniger Emissionen, da gesündere, langlebigere und effizientere Tiere auch weniger CO2-Äquivalente pro kg Produkt verbrauchen. Diese Aspekte sind nicht nur relevant für die Effizienz und den Klimaschutz, sondern auch tierschutzrelevant. Nur gesunde Tiere können effizient sein.
Berichte
Kurzfassung
Publikationen
Alle Publikationen wurden vom Projektverantwortlichen eingetragen und liegen in dessen Verantwortung.