COVID-19: Betroffenheit der Landwirt*innen und Forstwirt*innen in Österreich durch die Covid-19-Krise
Projektleitung
Direktion Forschungskoordination HAUP (Leopold Kirner)
Forschungseinrichtung
Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
Projektnummer
101611Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Schlagwörter (deutsch)
Befragung, Corona-Krise, Anpassungsmaßnahmen, Land- und Forstwirtschaft
Projektziele
2) Anpassungsmaßnahmen und Strategien der Landwirtinnen und Landwirte zur Verringerung der Folgen der Covid-19-Krise auf Ebene der Personen (Familie), des land- und forstwirtschaftlichen Betriebs und des Unternehmerhaushalts.
3) Analyse über erforderliche, zweckmäßige bzw. wünschenswerte Maßnahmen der öffentlichen Hand zur Stärkung der Resilienz (Personen) und Stabilität (Betrieb) aus Sicht der Landwirtinnen und Landwirte.
4) Einschätzungen der Landwirtinnen und Landwirte über strategische Änderungen in den Bereichen Produktmix, Arbeitsorganisation, Vermarktung.
5) Zusammenfassung der gewonnenen Erkenntnisse und Ableitung der von Covid-19 besonders betroffenen Personenkreise und Betriebstypen innerhalb der österreichischen Land- und Forstwirtschaft
6) Daran anschließend Entwicklung von Forschungsfragen und Forschungsdesign für das Arbeitspaket HAUP-UMFR für die von der Covid-19-Krise besonders betroffenen Personen bzw. Betriebstypen.
Praxisrelevanz
Berichte
Kurzfassung
Berichtsdateien
Abstract (deutsch)
In dieser Studie wurden die Folgen der Covid-19 Pandemie auf den Agrarsektor quantifiziert und die Möglichkeiten zur längerfristigen Stärkung der Resilienz land- und forstwirtschaftlicher Betriebe abgeleitet. Fast in jedem fünften landwirtschaftlichen Haushalt war bis März 2021 zumindest eine Person von einer SARS-CoV-2-Infektion betroffen. Die psychischen Belastungen in den bäuerlichen Familien waren vergleichbar hoch wie in der gesamten Bevölkerung. Wirtschaftlich überwogen die
negativen Auswirkungen der Pandemie die positiven Folgen deutlich, wobei große Unterschiede zwischen den Betriebszweigen festzustellen sind. In rund jedem vierten Betrieb waren strategische Überlegungen als Folge der Corona-Krise geplant, die Direktvermarktung wurde in diesem Zusammenhang am häufigsten als Strategie angesehen. Die österreichischen Landwirtinnen und Landwirte schätzen ihre Betriebe als sehr krisenfest ein, wobei eine große Abhängigkeit von öffentlichen Geldern attestiert werden kann, denn deren Kürzungen wurde als größtes Bedrohungspotenzial seitens der Befragten eingestuft. Schließlich lässt sich aus der Studie ableiten, dass die Auswirkungen der Corona-Krise auf die österreichische Land- und Forstwirtschaft zumindest bis März 2021 noch überschaubar waren und die Landwirtinnen und Landwirte nur zu vereinzelten Anpassungen motivierten.
Abstract (englisch)
This study quantified the consequences of the Covid-19 pandemic for the agricultural sector and derived long-term options to make agricultural and forestry enterprises more resilient. Almost one in five farm households had at least one person affected by a SARS-CoV-2 infection by March 2021. The psychological stress in farming families was comparable to that in the population as a whole. Economically, negative impacts of the pandemic clearly outweighed the positive ones, with large differences among farm sectors. Around one in four farms considered strategic changes in consequence of the Corona crisis, with direct marketing being the most frequent strategy in this context. Austrian farmers consider their farms quite crisis-proof, although they heavily depend on public funds and respondents rated their cuts as the greatest potential threat. Finally, the study
Seite 21 von 22 suggests that the impact of the Corona crisis on Austrian agriculture and forestry was still manageable, at least until March 2021, and motivated farmers to make isolated adjustments only.
Autor/innen
Leopold Kirner, Johannes Mayr, Monika Winzheim