Coolspot: TdRF2024_Coolspot Wald - Eine Fallstudie zur hitzebedingten räumlichen und zeitlichen Verlagerung der Erholungsnutzung zwischen naturnahen Räumen
Projektleitung
Christiane Brandenburg
Forschungseinrichtung
Universität für Bodenkultur Wien
Projektnummer
102106Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
In Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte, insbesondere im Umland urbaner Räume, ist eine starke Inanspruchnahme von Naturräumen, Land- und Forstwirtschaftsflächen durch Erholungssuchende zu beobachten. Diese Flächen werden stark von einem veränderten Erholungsverhalten betroffen sein, das als Folge des Klimawandels zu erwarten ist.
Das übergeordnete Ziel des Forschungsprojekts besteht in der Erhebung des räumlichen und zeitlichen Adaptionsverhaltens von Erholungssuchenden bei hohen Temperaturen. In Zusammenarbeit mit lokalen und regionalen Akteur:innen sollen auf Basis dieser Erkenntnisse Grundlagen für Handlungsoptionen entwickelt werden, die der von der Erholungsnutzung betroffenen Land- und Forstwirtschaft, dem Regionalmanagement und deren Vertreter:innen Unterstützung bieten.
Die Bevölkerung profitiert in vielfältiger Weise von Frei- und Grünräumen in den Stadt-Umland-Regionen (d.h. Städte und deren Umland), u.a. tragen diese zur Verbesserung des Wohlbefindens bei. Vor dem Hintergrund des Klimawandels ist die Verfügbarkeit dieser Räume entscheidend für die Resilienz der Bevölkerung gegenüber Hitzebelastungen. Die positiven Wirkungen der Offenland- und Waldflächen sollen bewahrt und die konkurrierenden Nutzungsinteressen von Land- und Forstwirtschaft sowie Erholungsnutzung in Einklang gebracht werden. Um dies zu erreichen, müssen das heutige und zukünftige Erholungsverhalten sowie die Ansprüche der Land- und Forstwirtschaft in Entscheidungs-, Planungs- und Entwicklungsprozessen berücksichtigt werden. Hierfür werden valide Daten zur Adaption des Erholungsverhaltens und dessen Auswirkungen benötigt.
Auf Grundlage einer Analyse zu klimatischen und naturräumlichen Gegebenheiten sowie dem Besucher:innenaufkommen werden besonders betroffene Stadt-Umland-Regionen ausgewählt. In diesen Projektgebieten wird eine Bevölkerungsbefragung durchgeführt. Darüber hinaus werden im Rahmen partizipativer Workshops gemeinsam mit relevanten Stakeholdern Grundlagen für zukünftige Handlungsoptionen entwickelt. Das Projekt leistet damit einen wichtigen Beitrag zur künftigen Sicherung der vielfältigen positiven Wirkungen und Nutzungsmöglichkeiten siedlungsnaher Natur- und Kulturlandschaften. Durch den Wissensgewinn und dessen Vermittlung fördert das Projekt einen sorgsamen und generationengerechten Umgang mit der Ressource Natur- und Kulturlandschaft und unterstützt damit die Resilienz des Lebens- und Erholungsraums Stadt-Umland sowie der Land- und Forstwirtschaft.
Schlagwörter (deutsch)
Anpassung von Erholungsverhalten während Hitzeperioden, Zukunftsfitte Natur- und Lebensräume, Klimawandelanpassung, Erholungsnutzung, Erholungswirkung von Naturräumen sowie Land- und Forstwirtschaftlichen Flächen, Besucher:innenlenkung, Klimawandel
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Coolspot forest - A case study of heat-related spatial and temporal adaptation of recreational use in natural and cultural areas.
Abstract (englisch)
In regions with a high population density, particularly in the environments of urban areas, a high level of recreational use of natural, agricultural, and forestry land can be observed. These areas are likely to experience significant impacts due to shifts in recreational activities, which are anticipated as a consequence of climate change.
The principal aim of the research project is to determine the spatial and temporal adaptation behaviour of recreational users to high temperatures. In collaboration with local and regional stakeholders, the project will develop a basis for future action options to support agriculture, forestry, regional management and the stakeholders who are particularly affected by recreational use.
Inhabitants benefit in many ways from open and green spaces in urban-rural regions (i.e. cities and their surrounding areas). They contribute to improving well-being. In light of the challenges posed by climate change, the accessibility of these spaces is of great importance for the population's resilience to heat stress. The positive effects of open land and forest areas should be preserved and the competing interests of agriculture, forestry and recreational use should be reconciled. To this aim, both the current and future behaviour of those seeking recreation as well as the requirements of agriculture and forestry must be taken into account in decision-making, planning and development processes. This requires the availability of reliable data on the adaptation of recreational behaviour and its impacts.
Particularly affected urban-rural regions will be selected based on an analysis of climatic and natural conditions as well as visitor numbers. A representative population survey will be conducted in these project areas. Furthermore, a basis for future options for action will be developed in collaboration with relevant stakeholders in participatory workshops. The project thus makes a significant contribution to securing the diverse positive effects and potential uses of natural and cultural landscapes in the vicinity of settlements in Austria in the future. By generating and disseminating knowledge, the project promotes the sustainable and intergenerational use of natural and cultural landscapes, and thus also supports the resilience of the urban-rural living and recreational space, as well as agriculture and forestry.
Schlagwörter (englisch)
Sustainable natural areas and habitats, Adaptation to climate change, Recreational use, Climate change, Heat-related adaptation of recreational behaviour, Visitor management, Recreational effects of natural areas
Projektziele
Das Forschungsprojekt Coolspot nimmt u.a. auf die folgenden Themen der aktuellen Ausschreibung Bezug:
“Förderung des nachhaltigen Umgangs mit natürlichen Ressourcen
Analyse und Nutzung der Synergien von ländlichen und urbanen Räumen
Erhaltung und Verbesserung der Resilienz von Lebensräumen und Ökosystemen
Generationengerechtes Wirtschaften in Regionen
Integratives Langzeitmonitoring der Natur- und Wirtschaftsräume
Ressourcenmanagement und Anpassung an den Klimawandel” (1).
In Coolspot wird auf die räumliche und zeitliche Adaptierung der Erholungsnutzung in Österreich im Kontext des Klimawandels und der damit verbundenen prognostizierten Zunahme der Temperaturen fokussiert. Als Untersuchungsgebiete werden Naturlandschaften sowie land- und forstwirtschaftlich geprägte Kulturlandschaften im Umfeld von zwei urbanen Räumen definiert, da diese einem besonders hohen Besucher:innenaufkommen ausgesetzt sind.
Coolspot baut auf aktuellen Erkenntnissen des erstmals 2024 durchgeführten und durch den Waldfonds geförderten Projekt “REFOMO – Die Erholungswirkung klimafitter Wälder” auf (2). REFOMO ergänzt die bis dahin in den österreichischen Waldmonitoringsysteme abgebildeten Schutz-, Nutz- und Wohlfahrtswirkung unter dem Aspekt des Klimawandels um die vom österreichischen Wald erbrachte Erholungswirkung. REFOMO ist als bundesweites Langzeitmonitoring konzipiert und soll in Zukunft regelmäßig durchgeführt werden.
Ziel von Coolspot ist es, den Einfluss des Klimawandels auf das räumliche und zeitliche Verhalten von Erholungssuchenden im Umfeld von Städten zu analysieren und darzustellen. Die Analyse des Erholungsverhaltens als Einflussfaktor auf die Lebensqualität und Regionalentwicklung sowie die Identifikation möglicher Konflikte sind zentral für die Aktivierung von Synergien und die Entwicklung von Grundlagen für zukünftige Handlungsoptionen. Das Projekt untersucht die Bedeutung von Naturräumen und Kulturlandschaften und insbesondere die Wichtigkeit klimafitter Wälder für die Erholung bei hohen Temperaturen. So soll ein Beitrag geleistet werden, um die vielfältigen positiven Wirkungen und Nutzungsmöglichkeiten der siedlungsnahen land- und forstwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaften und Naturräume in Österreich auch in Zukunft zu erhalten.
Das Projekt verfolgt das Ziel, Entscheidungsträger:innen und Interessenvertreter:innen der Land- und Forstwirtschaft sowie des Regionalmanagements zu unterstützen, den Herausforderungen des sich verändernden Erholungsverhaltens zu begegnen. Dies erfolgt auf Basis wissenschaftlich valider Daten sowie der Vernetzung betroffener Stakeholder. Darüber hinaus unterstützen die partizipativ entwickelten Grundlagen für künftige Handlungsoptionen dabei rechtzeitig Anpassungsmaßnahmen zu ergreifen, Synergien zu nutzen und Herausforderungen zu bewältigen, die sich aus der erholungsbedingten Interaktion zwischen ländlichen und urbanen Räumen sowie zwischen den dort lebenden und wirtschaftenden Menschen ergeben. Damit soll ein wichtiger Beitrag zum generationengerechten Wirtschaften, zur Erhaltung zukunftsfitter Naturräume, Land- und Forstwirtschaftsflächen und zur Förderung ihrer vielfältigen positiven Wirkungen im Einklang unterschiedlicher Interessen geleistet werden.
Forschungsfragen
1) Welchen Einfluss hat der Klimawandel und die damit verbundene Zunahme von Sommertagen (mit einem Tagesmaximum über 25°C), Hitzetagen (mit einem Tagesmaximum über 30°C), Tropennächten (mit einem Tagesminimum über 20°C) und Hitzeperioden (mindestens dreitägige Hitzeperiode mit einem Tagesminimum über 18°C und Tagesmaximum über 30°C) (3) auf die Erholung und deren räumliche und zeitliche Verteilung im Umland von Städten?
a) Welche Naturräume, land- und forstwirtschaftlichen Flächen des Umlands der Städte werden aufgrund hoher Temperaturen in den Städten zur Erholung genutzt?
b) Welche räumlichen Anpassungen werden von Erholungssuchenden bei Hitze vorgenommen und zwischen welchen Räumen findet sie statt?
u.a. zwischen Naturräumen, Landwirtschafts- und Waldflächen
zwischen unterschiedlichen Wäldern
zwischen Landwirtschafts- und Waldflächen und Gewässern
zwischen städtischen Frei- und Erholungsräumen und Freiräumen des Umlands der Stadt?
c) Welche zeitlichen Adaptionen der Erholungsnutzung lassen sich im städtischen Umland aufgrund von Hitzetagen feststellen?
Tageszeitliche Verschiebung
Saisonale Verschiebung
Häufigkeit
Dauer?
d) Welche Faktoren (z.B. Alter, Mobilität, Gesundheit, Einkommen etc.) bestimmen das Erholungsverhalten bei hohen Temperaturen unter den vorherrschenden und zukünftigen Klimabedingungen?
e) Welche weiteren Strategien außer dem räumlichen und zeitlichen Ausweichen zeigt die städtische Bevölkerung im Umgang mit Hitze in Bezug auf Erholung?
2) Welche Auswirkungen hat die Veränderung des Erholungsverhaltens, insbesondere die räumliche und zeitliche Adaption, auf die ausgewählten Gebiete?
in Hinblick u.a.:
auf land- und forstwirtschaftliche Nutzungen sowie Naturschutz und die Jagd
auf die Mobilität in der Region
auf die Nutzung und den Bedarf an Infrastruktur und Angeboten
auf die örtliche und überörtliche Planung?
Konkrete Umsetzungsziele des Forschungsprojektes:
Analyse und Identifizierung von zwei Stadt-Umland-Regionen, die eine hohe Relevanz der durch den Klimawandel veränderten Erholung aufweisen. Dazu soll das Wissen aus unterschiedlichen Fachgebieten (z.B. Klimaprognosen, Bevölkerungsstatistik, Landbedeckung, Wald-Erholungs-Monitoring etc.) genutzt werden, um die entscheidenden Einflussfaktoren auf die Erholung im Klimawandel zu berücksichtigen.
Darstellung der Auswirkungen von hohen Sommertemperaturen auf die Erholung in den Projektgebieten.
Es wird gezeigt:
ob und wohin sich die Erholungsnutzung zwischen verschiedenen Naturräumen und Land- und Forstwirtschaftsflächen oder zwischen unterschiedlichen Wäldern verlagert.
welche weiteren Veränderungen der Erholungsnutzung stattfinden.
welche soziodemografischen, zeitlichen und räumlichen Faktoren (z.B. Distanz, Erreichbarkeit, Freiraumverfügbarkeit, Besucher:innenaufkommen, Arbeitszeitflexibilisierung, wirtschaftliche Bedingungen etc.) die Nutzung von Naturräumen, Land- und Forstwirtschaftsflächen im Umland der Städte zur Erholung begünstigen oder behindern und so die individuelle Resilienz gegenüber Hitze beeinflussen.
Abschätzung der Bedeutung der Erholung im Kontext des Klimawandels für die Projektgebiete und Erkennen von möglichen Synergien und Konflikten hinsichtlich:
Forst-, Landwirtschaft, Naturschutz und Jagd
Bedarf an spezifischer Infrastruktur und Angebote für die Erholungsnutzung
Verkehr/Mobilität
örtliche und überörtliche Planung
Wechselwirkung zwischen Stadt und Umland.
Identifikation relevanter Stakeholder der Projektgebiete sowie Vernetzung und Wissensaustausch:
Förderung des Erfahrungsaustausches zum Thema Erholung und deren Veränderungen und Auswirkungen im Kontext des Klimawandels.
In einem Workshop mit Stakeholdern sollen Potenziale und Herausforderungen der Erholungsnutzung identifiziert und die Forschungsergebnisse kritisch reflektiert werden. Dies bildet die Grundlage für die zukünftige Nutzung von Synergien sowie das Erkennen von Wechselwirkungen zwischen urbanen und ländlichen Räumen (Regionalwirtschaft, Mobilität etc.).
Regional spezifische und allgemeine Handlungsgrundlagen:
Auf Basis der Forschungsergebnisse werden Grundlagen für nachhaltige Planungen und Anpassungsmaßnahmen an die sich verändernde Erholungsnutzung des Umlands von Städten geschaffen. Durch die partizipative Entwicklung der Handlungsgrundlagen mit Interessenvertreter:innen und Entscheidungsträger:innen werden eine hohe Praxisrelevanz und Akzeptanz erreicht. Die Grundlagen für zukünftige Handlungsoptionen, Entscheidungen und Planungen sollen einen vorausschauenden und nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen im Zusammenhang mit der Erholung unterstützen und so zur Förderung und Erhalt zukunftsfitter Natur-, Lebens- und Wirtschaftsräume der Stadt-Umland-Regionen beitragen.
Praxisrelevanz
Das Projekt Coolspot liefert einen wissenschaftlichen und praxisorientierten Beitrag zur Erhaltung der vielfältigen Wirkungen, insbesondere der Erholungswirkung von Naturräumen, Land- und Forstwirtschaftsflächen. Der Bezug des Projektes zu unterschiedlichen Strategien des Bundes (z.B. Waldstrategie 2020+ und Regionen Strategie „Meine Region – Unser Weg“) (37,38) zeigt die Dringlichkeit und Relevanz des Themas.
32 % der österreichischen Bevölkerung leben in dicht besiedelten Gebieten (4) und sind besonders hitzebelastet. Die Häufigkeit von Hitzetagen und die Dauer von Hitzeperioden haben in den letzten Jahren zugenommen und Klimaszenarien sagen für die Zukunft eine weitere Zunahme der Intensität und Dauer von Hitzeperioden voraus. Viele Städte suchen nach bzw. treffen Maßnahmen, um Grünräume zu fördern, da sie erkannt haben, dass diese entscheidende Faktoren für die Klimaresilienz des Lebensraum Stadt und die physische, psychische und soziale Gesundheit der gesamten Bevölkerung, vor allem aber vulnerabler Personen, sind. Dennoch ist die städtische Bevölkerung im Zuge des Klimawandels auch auf die Flächen des weniger versiegelten und grüneren Umlands für die Erholung angewiesen. Insbesondere stadtnahe Naturräume, Land- und Forstwirtschaftsflächen unterliegen einem hohen Besucher:innenaufkommen durch Erholungssuchende mit weiterhin steigender Tendenz. In Anbetracht der fortschreitenden Inanspruchnahme von Flächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke sowie für andere intensive Nutzungen und der daraus resultierenden Reduktion von landwirtschaftlichen Flächen gewinnt die Konkurrenz unterschiedlicher Interessen um diese Flächen an Bedeutung.
Die Bedeutung dieser Flächen im Umland von Städten für die Resilienz der Stadtbevölkerung gegenüber Hitze wird in Österreich bislang nicht hinreichend berücksichtigt. Coolspot wird die sich wandelnde Erholungsnutzung und -wirkung unterschiedlicher Naturräume, Land- und Forstwirtschaftsflächen unter den prognostizierten klimatischen Bedingungen untersuchen. Im Rahmen der Bevölkerungsbefragung des Projektes werden Daten zur Adaption des Erholungsverhaltens an den Klimawandel erhoben und analysiert. In Kombination mit Daten aus REFOMO, klimatischen und demografischen Daten werden Erkenntnisse zur zukünftigen klimabedingten Entwicklung der Erholung im Umland gewonnen. Diese Erkenntnisse sind wesentlich für die Regionalentwicklung und eine frühzeitige Berücksichtigung und Integration der Erholung in Mobilitätskonzepte, Siedlungs- und Verkehrsplanung, so dass in der Planung ökologische, wirtschaftliche und soziale Tragfähigkeitsgrenzen berücksichtigt werden. Für die Akteur:innen der Land- und Forstwirtschaft dienen die Erkenntnisse aus der Analyse des Stadt-Umlands hinsichtlich klimatischer, räumlicher und demografischer Bedingungen und der Bevölkerungsbefragung als Hilfestellung, um adäquate Handlungsentscheidungen zu treffen. Die partizipativ entwickelten Grundlagen für zukünftige Handlungsoptionen ermöglichen gezielte Besucher:innenlenkungsmaßnahmen wie Infrastruktur-, Angebotsentwicklung und Bewusstseinsbildung.
Die Entwicklung von Strategien und Maßnahmen auf Grundlage fundierter Daten ist notwendig, um positive Wirkungen von Naturräumen, Land- und Forstwirtschaftsflächen zu erhalten und vielfältigen Interessen und Bewirtschaftungsanforderungen gerecht zu werden. Coolspot trägt somit zum Strategieziel 6 der Waldstrategie 2020+: "Forcierung des Ausgleiches der vielfältigen Interessen und Ansprüche an den Wald" bei. Ein Fokus auf den Wald ergibt sich, da während Hitzeperioden eine räumliche Verlagerung der Erholung von wärmeren zu kühleren Gebieten zu erwarten ist. Wälder weisen z.B. deutlich kühlere Temperaturen als Offenlandflächen auf. Die Erkenntnisse von REFOMO zeigen, dass städtische und stadtnahe Wälder bereits heute beliebte und überwiegend stark frequentierte Erholungsziele sind. Coolspot wird die besondere Bedeutung unterschiedlicher Wälder für die Erholung bei hohen Temperaturen genauer untersuchen und aufzeigen und so einen Beitrag zu Strategieziel 7: "Bewusstseinsbildung über die landeskulturelle Bedeutung und gesundheitlichen Wirkungen der Wälder" der Waldstrategie leisten.
Das durch Coolspot generierte Wissen und die entwickelten Grundlagen für Handlungsoptionen tragen zum Erhalt zukunftsfitter Naturräume, Land- und Forstwirtschaftsflächen bei, die einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität von Stadt-Umland-Regionen leisten. In der Erholungswirkung dieser Flächen liegt regionales Wertschöpfungspotenzial z.B. durch Freizeitangebote oder Synergien mit dem Gesundheitswesen. Ein Beispiel ist Green Care, bei dem die positive Wirkung der Natur- und Kulturlandschaft durch gezielte Interventionen dazu eingesetzt wird, Gesundheit und Wohlbefinden zu erhalten und zu fördern. Coolspot stärkt die regionale Zusammenarbeit und erschließt Synergien zum Nutzen der Regionen. Daher lässt sich ein enger Bezug zur Regionen-Strategie „Meine Region – Unser Weg“ konstatieren.