
© Walter Starz
BioRispenWiese: Bestandesverbesserung von intensiv genutzten Bio-Schnittwiesen durch Einbringung von Wiesenrispengras
Projektleitung
Walter Starz
Forschungseinrichtung
LFZ Raumberg-Gumpenstein
Projektnummer
101007Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Da Untergräser und vor allem ausläufertreibenden in der Lage sind eine dichte Grasnarbe zu bilden, ist ein Ziel die Unterdrückung unerwünschter Arten im Dauergrünland zu beurteilen.
Das Wiesenrispengras ist nach der Saat konkurrenzschwach und ein weiteres Ziel in diesem Versuch ist es Methoden zu testen, die diese Schwäche ausgleichen können und dem Wiesenrispengras bessere Startbedingungen zu verschaffen.
Schlagwörter (deutsch)
Grünland, Übersaat, Bodenbearbeitung, Untergras
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Sward improving of intensively used organic meadows by implementation of Poa pratensis
Abstract (englisch)
The aim of both trials is to improve intensive managed permanent grassland to reach a fodder with a high quality for ruminates. This is a target in organic farming to reduce concentrate feeding and achieve a grass based feeding system.
Projektziele
Damit keine Lücken im Bestand auftreten gilt eine dichte Grasnarbe als die einzige Möglichkeit solche Probleme in den Griff zu bekommen, da fast alle zugelassenen Regulierungsmittel in der Biologischen Landwirtschaft nicht angewendet werden dürfen. Aus botanischer und morphologischer Sicht sind nur die Untergräser in der Lage eine dichte Grasnarbe zu erzeugen. Daher ist das obere Ziel dieses Forschungsprojektes den Anteil an Untergräsern und hier im Speziellen das Wiesenrispengras sowie das Englische Raygras zu fördern und die Anteile im Bestand nahhaltig über 40 % anzuheben.
Gerade das Wiesenrispengras kommt in intensiv genutzten Schnittwiesen in zu geringen Mengenanteilen vor. Das liegt sicherlich darin begründet, dass die Jungpflanzen noch sehr konkurrenzschwach sind und lange zur Keimung brauchen. Aus diesem Grund wird in diesem Versuch eine möglichst Wiesenrispengras freundliche Methode bei der Ansaat gesucht. Aus den Weideversuchen des Bio-Instituts am LFZ Raumberg-Gumpenstein ist bekannt, dass sich das Wiesenrispengras nach erfolgreicher Etablierung langfristig im Bestand halten kann. Sofern Düngung und Nutzung auf den Bestand abgestimmt sind.
Ein gut entwickelter, untergrasbetonter Schnittwiesenbestand soll nicht nur in der Lage sein unerwünschte Pflanzen hintanzuhalten sondern soll auch optimale und stabile Mengen- und Qualitätserträge liefern. Daher ist ein weiteres Ziel dieses Projektes Erträge zu erreichen, wie sie in üblichen intensiv genutzten Schnittwiesen möglich sind, obwohl die Bestände kaum bis keine ertragsstarken Obergräser aufweisen.
Dadurch soll eine zentrale Grundforderung der Biologischen Landwirtschaft erfüllt werden nach einem qualitativ hochwertigen und wiederkäuergerechtem Grundfutter das dabei hilft Kraftfutter einzusparen. Somit kann damit ein wichtiger Schritt hin zu einer ressourceneffizienten Bio-Landwirtschaft verfolgt werden.
Praxisrelevanz
Berichte
Kurzfassung
Berichtsdateien
Abstract (deutsch)
Intensiv genutztes Grünland ist gekennzeichnet durch eine hohe Schnittfrequenz, mit mehr als drei Nutzungen pro Jahr, und einem hohen Düngungsniveau. Damit solche Bestände sich nicht in eine ungünstige Richtung entwickeln, spielt ein dichter Pflanzenbestand eine entscheidende Rolle. Gerade für die Bio-Landwirtschaft hat dies einen besonderen Stellenwert, da Probleme im Pflanzenbestand ausschließlich durch zeit- und kostenintensive Pflegemaßnahmen korrigierbar sind. Gerade das Wiesenrispengras (Poa pratensis) zeichnet sich durch einen hohen Nährwert als Futterpflanze und die intensive Nutzbarkeit aus.
Die vorliegende Untersuchung (2016-2018) wurde am biologisch bewirtschafte Versuchsbetrieb des Institutes für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere der HBLFA Raumberg-Gumpenstein durchgeführt. Nach einem Umbruch wurden zwei Mischungen (bestehend aus den Arten Wiesenrispengras, Englisches Raygras und Weißklee) als Neuansaat (im Spätsommer 2015) auf zwei Flächen (Hoferwiese Standort und Anmoor und Querfeld Standort auf Braunlehm) angelegt. Dabei wies die eine Mischung 50 und die andere 75 % Wiesenrispengras auf. Als zweiter Faktor erfolgte die Aussaat zu drei Zeitpunkten. Dazu wurde einmal die gesamte Mischung als Übersaat ausgebracht und auf den übrigen Parzellen zuerst nur das Wiesenrispengras. Nach 10 bzw. 20 Tagen wurden dann die restlichen Komponenten der jeweiligen Mischungen über gesät. Die Parzellen wurden auf eine 4-Schnittnutzung eingestellt und mit 130 kg N/ha und Jahr (ausgebracht zu 5 Terminen) über Gülle versorgt.
Das Wiesenrispengras erreichte mit 34 % die signifikant höchsten Anteile in der 75 % Mischung. Dafür profitierte das Englische Raygras in der 50 % Mischung und erreichte mit 28 % die höchsten Flächenanteile. Generell wies der Standort am Querfeld signifikant bessere Bedingungen für das Englische Raygras (31 %) und das Wiesenrispengras (41 %) auf. Weder die eingesetzte Mischung noch der Saatzeitpunkt hatten einen Einfluss auf die Mengen- und Qualitätserträge (Rohprotein und Energie). Im Schnitt konnten Erträge von 11.500 kg TM/ha und Jahr im Mittel über die Mischungen und die Saatzeitpunkte erreicht werden. Signifikante Ertragsunterschiede wiesen die beiden Flächen auf. Im Mittel der Jahre konnten auf der Hoferwiese um 1.257 kg TM/ha und Jahr geerntet werden.
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen, dass untergrasbetonte Bestände im Alpenraum Leistungsfähig sind und ein hohes Ertragspotential aufweisen.
Abstract (englisch)
Intensively used grassland is characterised by a high cutting frequency, with more than three uses per year, and a high fertilisation level. To prevent such stands from developing in an unfavourable direction, a dense sward plays a decisive role. This is particularly important for organic farming, as problems in the vegetation can only be corrected by time-consuming and cost-intensive maintenance measures. The Kentucky Bluegrass (Poa pratensis) in particular is characterised by its high nutritional value as a fodder plant and its intensive usability.
The present study (2016-2018) was carried out on the organically managed experimental farm of the Institute of Organic Farming and Farm Animal Biodiversity of the HBLFA Raumberg-Gumpenstein. After ploughing up, two mixtures (consisting of the species Kentucky Bluegrass, English Ryegrass and White Clover) were newly sown (in late summer 2015) on two sites (Hoferwiese site on Half-Bog and Querfeld site on Brown Clay). One mixture had 50 and the other 75 % Kentucky Bluegrass. The second factor was sowing at three points in time. The entire mixture was over-seeded once and only the Kentucky Bluegrass was over-seeded on the other plots. After 10 or 20 days, the remaining components of the respective mixtures were over-seeded. The plots were set to 4-cut use and fertilised with 130 kg N ha-1 a-1 (applied on 5 dates) via slurry.
The Kentucky Bluegrass reached with 34 % the significantly highest percentages in the 75 % mixture. On the other hand, the English Ryegrass benefited from the 50 % mixture and reached the highest area shares with 28 %. In general, the Querfeld site had significantly better conditions for English Ryegrass (31 %) and Kentucky Bluegrass (41 %). Neither the mixture used nor the time of planting had an influence on the quantity and quality yields (crude protein and energy). On average, yields of 11,500 kg DM ha-1 a-1 could be achieved across the mixtures and the sowing dates. The two plots showed significant differences in yield. On average over the years, 1,257 kg DM ha-1 a-1 could be harvested on the Hoferwiese.
The results of the present study show that stoloniferous grasses stand like Kentucky Bluegrass in the Alpine region are efficient and have a high yield potential.
Autor/innen
Starz, W., Pfister, R. und Rohrer, H.