BIOFIT: Bioenergie für Europa - welche ist am besten geeignet?

Projektleitung

Manfred WÖRGETTER

Forschungseinrichtung

Direktion FJ-BLT

Projektnummer

10585

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

Allgemeine Projektinformationen

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

BIOFIT: Bioenergy for Europe - which one fits best?

Projektziele

In der Europäischen Union wird die landwirtschaftliche Produktion von \"Non-Food\"-Produkten unter den Aspekten Beschäftigung, Entwicklung der Regionen, Schaffung oder Erhalt von Kultur- und Erholungslandschaft, nachhaltige Landbewirtschaftung, Schutz der Umwelt und Einsatz erneuerbarer Energie diskutiert. Die Studie soll Aufschluss geben, welche Art der Bioenergie vom Standpunkt der Umwelt und der Gesellschaft am besten geeignet erscheint.

Berichte

Abschlussbericht , 31.12.2001

Kurzfassung

Der Endbericht ist auf der Homepage der BLT (http://www.blt.bmlf.gv.at) abfragbar. Im Projekt wurden auf europäischer Ebene die folgenden Bioenergieketten untersucht und länderspezifisch bewertet (in Klammer die jeweilige Nutzungsart): *Triticale (Zufeuerung in Kraftwerken) *Weide (Fernwärme) *Miscanthus (Fernwärme) *Rapsölmethylester (Treibstoff) *Sonnenblumenölmethylester (Treibstoff) *ETBE aus Zuckerrübe (Treibstoff) *Brennholz (Wohnraumheizung) *Getreidestroh (Fernwärme) *Biogas aus der Schweinehaltung (KWK) *Hanf (Vergasung zur Verstromung) Für die Treibhausgasbilanzierung stand mit der ISO 14040-Reihe eine bewährte Methode zur Verfügung, hier konnten robuste Ergebnisse erzielt werden. Alle Ketten weisen positive Energie- und Treibhausgasbilanzen auf. Versauerung, Eutrophierung und Sommer-Smogbildung sind differenziert zu betrachten. Schwieriger als angenommen war die Behandlung der Fragen der Human- und Ökotoxizität sowie die Bewertung der sozialen Effekte, hier erscheinen weitere Arbeiten erforderlich. Unter österreichischen Bedingungen wurden die folgenden Bioenergieketten untersucht und bewertet: Strom aus Triticale, Vergleich mit Steinkohle Wärme aus Brennholz in Kleinfeuerungen, Vergleich mit Öl und Gas Fernwärme aus Stroh, Vergleich mit Öl und Gas Biodiesel aus Raps, Vergleich mit fossilem Diesel Strom und Wärme aus Biogas, Vergleich mit Gas Der Vergleich unterschiedlicher Ketten ist allgemein schwierig. Für eine Bewertung müssen der Stand der Entwicklung, die Art der Nutzenergie und die Kosten berücksichtigt werden. Alle Ketten sind gut geeignet, fossile Energie einzusparen und die Treibhausgasemissionen zu verringern. Bezogen auf die ersetzte Energie kann mit Biogas die größte Treibhausgasminderung erreicht werden. Die Auswirkungen von Triticale, Holz und Stroh sind ähnlich, die Unterschiede werden eher durch die fossile Vergleichsenergie bestimmt. Die geringste Treibhausgasminderung wurde bei Biodiesel ermittelt. Beim Einsatz von Bioenergie ändern sich im Vergleich mit den fossilen Energieträgern Versauerung, Eutrophierung, Sommersmog und Humantoxizität eher wenig, mit Ausnahme der Biodiesellinie gilt dies auch für die N2O-Emission (Biodiesel in der genannten Menge würde die N2O-Emission von 9.000 t/a auf 10.600 t/a erhöhen). Mit Triticale, Brennholz, Stroh und Raps lässt sich die angestrebte Einsparung von 20 PJ fossiler Energie realisieren, mit Biogas aus Schweinegülle ist dies nicht möglich.