
© DI Dr. Katharina Hristoforoglu
BGB 3804
Allgemeine Projektinformationen
Titel (deutsch)
DNA-Gehaltsmessung an in vitro vermehrten, heimischen Wildrhododendren in Hinblick auf Freilandversuche (Testung auf Kalktoleranz)
Titel (englisch)
DNA content measurement on in vitro cultured native species of Rhododendron in view of field trials (testing on lime tolerance)
Abstract (deutsch)
An der HBLFA für Gartenbau gibt es eine wertvolle In-vitro-Klonsammlung der heimischen Wildrhododendren. Forschungsschwerpunkte: 1) Bestimmung des relativen DNA-Gehaltes (Durchflusszytometrie), 2) Testung auf Kalktoleranz
Schlagwörter (deutsch)
Rhododendron,Wildrhododendon
Projektleitung
Katharina Hristoforoglu
Forschungseinrichtung
HBLA und BA Klosterneuburg
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus
Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus
Projektnummer
101306
Projektlaufzeit
-
Projektziele
An der HBLFA für Gartenbau gibt es eine wertvolle In-vitro-Klonsammlung der heimischen Wildrhododendren R. ferrugineum, R. hirsutum und R. x intermedium aus unterschiedlichen Naturstandorten.
Praxisrelevanz
- Forschungsschwerpunkt: Zur Bestimmung des relativen DNA-Gehaltes (diploid, polyploid) werden Messungen mittels Durchflusszytometrie (rasche, effiziente Methode) durchgeführt. Mit Hilfe der Messdaten kann gleichzeitig eine Aussage über die genetische Stabilität (diploid, polyploid, aneuploid) der in vitro kultivierten Klone gemacht werden.
- 2. Forschungsschwerpunkt: Testung auf Kalktoleranz. Von Klonen aus Standorten auf Karbonatgestein wachsend, wie z.B. der Standort Viote-Trient (Italien) mit R. ferrugineum (schwach saure pH –Werte von 6,0±0,14 und 6,2) oder der Standort Axamer Lizum (Tirol) mit R. x intermedium (pH –Werte von 5,4±0,57 bis 6,9) werden Mikrostecklinge bewurzelt und akklimatisiert. Als Kontrolle können R. ferrugineum -Klone des Standortes Patscherkofel West (stark saurer pH-Wert von 3,5±0,3) verwendet werden. Im Substratversuch (Topfkultur) wird auf Kalktoleranz getestet. Sollte diese bei bestimmten Klonen bestehen, erfolgt im Rahmen eines Folgeprojektes die Auspflanzung in Freilandversuchen.
Berichte
Abschlussbericht
Anhänge
Dateiname
Rhododendron_Berichtsvorlage_Endversion_BMLRT_barrierefrei_ua_29_01_22.pdf
Beschreibung
Abschlussbericht DNA-Gehaltsmessung an in vitro vermehrten, heimischen Wildrhododendren in Hinblick auf Freilandversuche (Testung auf Kalktoleranz)
Abstract (deutsch)
Das Bewurzelungspotential der wertvollen Rhododendren –Klonsammlung hat sich nach der langen In-vitro-Kultivierung deutlich verringert. Bei der Herkunft Viote/Italien kommen sieben Sämlingsklone der Genotypen 1, 4, 7 und 8, mit einem Bewurzelungserfolg von 67 bis 100%, für eine kommerzielle Vermehrung in Frage, während bei Patscherkofel ein deutlicher Abbau der Regenerationsfähigkeit stattfand. Für den Gartenbau sehr wertvoll, da kalktoleranter als Rhododendron ferrugineum und wüchsiger als R. hirsutum, ist Rhododendron x intermedium. Ein sehr guter Bewurzelungserfolg von 100% konnte bei S25/9/17 und S25/9/23 erzielt werden, wobei es bei S25/9/23 nach der Akklimatisierung zu großen Ausfällen kam. Ein guter Bewurzelungserfolg bei S 25/9/4 mit 84%. S25/9/ 9 hat eine sehr dichte und lange Bewimperung und kann daher trotz des nur geringen Bewurzelungserfolges von 48% zur Produktion empfohlen werden.
Im Substratversuch konnte aufgezeigt werden, dass eine Kultivierung der heimischen Wildrhododendren nicht nur auf Moorbeeterde, sondern auch auf anderen Substraten möglich ist. Die Herkunft Viote/Italien zeigte aufgrund des leicht sauren Naturstandortes, wie erwartet, zwar eine geringere Wachstumszunahme auf N8 Neuhaus Humussubstrat (Substrat2) und der Niederösterreichischen Gärtnererde (Substrat3), jedoch einen vitalen Habitus mit dunkelgrünem Laub.
Bei der Testung der genetischen Stabilität mittels Durchflusszytometer und DAPI –Färbung musste im Vorfeld ein geeigneter Interner Standard gefunden werden. In Frage kommende Referenzpflanzen wurden gemeinsam mit der Messprobe gemessen. Rhododendron hat ein sehr kleines Genom mit einem DNA –Gehalt von ungefähr 1,6 pg, was die Messung erschwerte. Messungen mit Zea mays, mit einem DNA –Gehalt von ungefähr 5,67 pg ergaben zufriedenstellende und reproduzierbare Ergebnisse. Messungen an den akklimatisierten Pflanzen und In-vitro-Sprossen ergaben fast idente Werte. Aufgrund dieser Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass es bei den Sämlingsklonen S22/2/30, S25/9/23, S26/4/3, S26/7/13, S26/20/24 zu keiner Veränderung in der Ploidiestufe gekommen ist. Die lange Kulturdauer in vitro dürfte keine Mutation auf chromosomaler Ebene (mit Ausnahme ± 1 Chromosom Unterschied, da nicht nachweisbar), ausgelöst haben.
Abstract (englisch)
The rooting potential of the valuable Rhododendron clone collection has decreased significantly after the long in vitro cultivation. Seven seedling clones originating in Viote/Italy (Rhododendron ferrugineum) are commercially viable for propagation. These clones of genotypes 1, 4, 7, and 8 had rooting success between 67% to 100%. A very high rooting success of 100% could be achieved with the Rhododendron x intermedium seedling clones S25/9/17 and S25/9/23, and high rooting success with S 25/9/4 with 84%.
In the substrate trial it could be shown that cultivation of native wild rhododendrons is possible not only on bog soil but also on other substrates. The Viote/Italy-originating rhododendrons showed a vital habit with dark green foliage on N8 Neuhaus humus substrate and the Lower Austrian gardener's soil, despite reduced growth.
When testing genetic stability by flow cytometer and DAPI staining, a suitable internal standard had to be found in advance. Rhododendron has a very small genome with a DNA content of about 1.6 pg, which made the measurement difficult. Measurements with Zea mays, with a DNA content of about 5.67 pg, resulted in satisfying and reproducible results. Almost identical values were measured on acclimated plants and in vitro shoots of seedling clones S22/2/30, S25/9/23, S26/4/3, S26/7/13, S26/20/24. Based on these results, it can be assumed that there was no change in the ploidy level of the seedling clones.
Autor/innen
DI Dr. Katharina Hristoforoglu