Junge Salatpflänzchen auf humusreichem Boden

© Umweltbundesamt/Bernhard Groeger

AustroPOPs: Monitoring von organischen Schadstoffen in Böden Österreichs

Projektleitung

Monika Tulipan

Forschungseinrichtung

Umweltbundesamt GmbH

Projektnummer

101229

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft| Amt der Kärntner Landesregierung| Amt der Niederösterreichischen Landesregierung| Amt der Oberösterreichischen Landesregierung| Amt der Salzburger Landesregierung| Amt der Steiermärkischen Landesregierung| Amt der Tiroler Landesregierung| Amt der Vorarlberger Landesregierung| Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus| Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Das Ziel ist die Konzipierung und Einrichtung eines national abgestimmten Boden-Monitoringsystems für organische Schadstoffe / POPs (Persistent Organic Pollutants) in Österreich gemäß nationalen und europäischen Standards.
Dies umfasst
1. Erstellung ein national abgestimmten Konzepts für ein Boden-Monitoringsystems insbesondere vor dem Hintergrund der Methodenharmonisierung
2. eine flächendeckende Ersterhebung nach diesem System zum Schließen von Datenlücken als Basis für nationale und internationale Anforderungen zum Bodenschutz (vgl. 3.2 und 3.3)
3. die Harmonisierung mit österreichischen Datenbeständen in BORIS, die Integration bestehender POPs-Daten sowie der im Rahmen des Projektes neu erhobenen Daten in BORIS, die Auswertung und Veröffentlichung der erhobenen Daten
4. Schaffen von Grundlagen für die weiterführende Nutzung des Boden-Monitoringsystems nach Ende dieses Anstoß-Projekts (die regelmäßige Durchführung des Monitorings nach der Implementierung ist NICHT Teil dieses Projektes)
Sämtliche Ziele sollen unter Beteiligung des Bundes und der Länder erreicht werden und die Erfüllung der internationalen Forschungs- und Berichtspflichten maßgeblich unterstützen.
AustroPOPs bietet aufgrund des Engagements und der Kompetenz des beteiligten Personenkreises, der sich viele Jahre kennt und erfolgreich in anderen Bereichen des Bodenschutzes zusammenarbeitet (BORIS Bodeninformationssystem des Bundes und der Länder, Bodenforum Österreich, Analytikplattform, Fachbeirat für Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit) eine einmalige Gelegenheit, notwendige Grundlagen im Bereich Organische Schadstoffe in Österreich in einer entsprechend nationalen Dimension zu schaffen.

Schlagwörter (deutsch)

Monitoring, organische Schadstoffe, organische Chemikalien, Boden, Österreichweit, Bodendaten

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Monitoring of organic soil pollutants in Austria

Abstract (englisch)

The aim of the project is to conceptualize and establish a nationally coordinated soil monitoring system for organic pollutants in Austria in accordance with national and European standards.
This includes
1. Creation of a nationally agreed concept for a soil monitoring system
2 a comprehensive first survey according to the above concept aiming to close data gaps as a basis for national and international soil protection requirements (see 3.2 and 3.3)
3. the harmonization of Austrian data basis in BORIS, the integration of already existing POPs data as well as collecting new data from BORIS, and the evaluation and publication of the collected data
4. Provide the basis for the continued use of the soil monitoring system after the end of this kick-off project (the regular implementation of the monitoring is NOT part of this project)
All objectives should be achieved with the participation of the Federal Government and the Länder and support the fulfillment of international research and reporting requirements

Projektziele

Das Ziel ist die Konzipierung und Einrichtung eines national abgestimmten Boden-Monitoringsystems für organische Schadstoffe / POPs (Persistent Organic Pollutants) in Österreich gemäß nationalen und europäischen Standards.
Dies umfasst
1. Erstellung ein national abgestimmten Konzepts für ein Boden-Monitoringsystems
2. eine flächendeckende Ersterhebung nach diesem System zum Schließen von Datenlücken als Basis für nationale und internationale Anforderungen zum Bodenschutz (vgl. 3.2 und 3.3)
3. die Harmonisierung mit österreichischen Datenbeständen in BORIS, die Integration bestehender POPs-Daten sowie der im Rahmen des Projektes neu erhobenen Daten in BORIS, die Auswertung und Veröffentlichung der erhobenen Daten
4. Schaffen von Grundlagen für die weiterführende Nutzung des Boden-Monitoringsystems nach Ende dieses Anstoß-Projekts (die regelmäßige Durchführung des Monitorings nach der Implementierung ist NICHT Teil dieses Projektes)
Sämtliche Ziele sollen unter Beteiligung des Bundes und der beteiligten Bundesländer erreicht werden und die Erfüllung der internationalen Forschungs- und Berichtspflichten maßgeblich unterstützen.

Praxisrelevanz

AustroPOPs bietet für den Bodenschutz in Österreich die fast einzigartige Möglichkeit, im Rahmen eines gemeinsamen Projektes die vereinte Kompetenz der ExpertInnen zu Bodenschutz und Bodenanalytik gravierende Datenlücken zu POPS in Böden in Österreich zu schließen und die Datenerhebung sowie Analytik unter Berücksichtigung der Anforderungen der Europäischen Kommission zu harmonisieren. In den letzten Jahren haben neue POPs in Böden immer wieder für Aufsehen gesorgt (z.B. HCB – Görschitztal/Kärnten) und es hat sich auch in den bisherigen Studien und Erfahrungen der Bundesländer gezeigt, dass die Datenlage für derartige Situationen nicht ausreichend ist und somit insbesondere für landwirtschaftliche Bereiche (Eintrag ins Grundwasser, weitere Verfrachtung über den Luftpfad, Deposition) abzusichern ist. Die Dateninterpretation ist aufgrund der heterogenen Erhebung sowie fehlender Regelwerke für die Bewertung und ausreichender Vergleichswerte schwierig. Nur auf diesem Weg kann künftig sichergestellt werden, dass Österreich über gesicherte und aktuelle POPS- Daten verfügt um nationale Fragestellungen sowie Anforderungen der EK (Reporting) zu begegnen. Die laut Expertinnen dringend anstehende Harmonisierung der Analytik zu POPS bedeutet einen großen Schritt zur Erfassung und Bereitstellung von vergleichbaren POPs Daten in Böden und hat einen starken wissenschaftlich-analytischen Benefit der die fachliche Diskussion in einschlägigen Foren wie der Analytikplattform unterstützt.
Die langjährige exzellente Zusammenarbeit der BodenexpertInnen in Österreich über BORIS, Bodenforum Österreich, Fachbeirat für Bodenschutz und Bodenfruchtbarkeit und die gemeinsame Motivation hier einen großen Fortschritt in der Österreichischen Bodenschutzpolitik zu erreichen, bietet eine fast einzigartige Kooperationsbasis. Weiters kann mit AustroPOPs eine Möglichkeit geschaffen werden, die Datenerhebung, Analytik und Bewertung von POPs in Abstimmung mit den Anforderungen auf EU-Ebene weiterzuentwickeln.
Die in AustroPOPs erarbeiteten Ergebnisse und Daten stehen somit den Bundesländern sowie dem BMLFUW zur Bewertung von Böden z.B. für EU-Reporting, der Umsetzung von gesetzlichen Vorgaben z.B. in Verfahren (UVP) und zur Absicherung von Datenlage und Interpretation bei auftretenden Schadstoffakkumulationen zur Verfügung.

Für Österreich insgesamt ergibt sich somit folgender Mehrwert:
• Schließen von gravierenden Datenlücken in Österreich (auch in Hinblick auf Reporting (vgl. Möglichkeit der Verwertung der Forschungsergebnisse / Charakterisierung der Neuheit und der Vorteile gegenüber dem derzeitigen Stand des Wissens sowie IST-Zustand in Österreich )
• Die Generierung eines für Gesamt-Österreich auswertbaren und vergleichbaren POPs-Datensatzes im Rahmen des Bodeninformationssystems BORIS und Bereitstellung desselben. Nur die Sammlung, die Harmonisierung sowie die gemeinsame Haltung von Datensätzen ermöglichen ein qualitätsgeprüfte einheitliche Datenhaltung sowie rasche und konsistente Datenbereitstellung. So können mittel- und langfristig Informationen zur Historie sowie aktueller Situation bzw. Veränderungen des Gehalts an POPs in Böden für Österreich gesichert werden. Diese Daten stehen bei aktuellen Fragestellungen für konkrete Gebiete oder als Vergleichsdaten für qualifizierte Aussagen zur Verfügung
• Abstimmung unter den Österreichischen ExpertInnen in der Erhebung und Analytik von POPs/organischen Schadstoffen, Schaffung von Empfehlungen für eine gemeinsame Vorgangsweise
• Bewusstseinsbildung für den Bodenschutz im Bereich Schadstoffe und POPs (bisherige Daten und Studien sind unbekannt, Daten nicht gemeinsam auswertbar und z.T. nicht digital zugänglich und vergleichbar mit anderen Bodendaten in Österreich)
• Vor dem Hintergrund von nicht mit österreichischen ExpertInnen abgestimmten und unabhängig von nationalen Datenerhebungsstandards erfolgten Datenerhebungen in Österreich durch die EU (z.B. LUCAS) erscheint es dringlich, eigene fundierte Erhebungen sowie Datensätze parat zu haben
• Schaffung einer wesentliche Grundlage zur in der Stockholm Konvention geforderten Reduktion von POPs durch Auseinandersetzung mit Quellen und Substanzen für Einträge in Böden
• Schaffung eine Grundlage für den NAP (Nationaler Aktionsplan)

Berichte

Abschlussbericht , 30.06.2021

Kurzfassung

Im Rahmen des Projektes AustroPOPs wurden wesentliche Grundlagen für die einheitliche Erhebung von organischen Schadstoffen (im Speziellen persistente organische Schadstoffe (POPs)) in Böden für Österreich geschaffen und Möglichkeiten für ein nationales Monitoring ausgelotet. Dadurch konnte eine Beurteilung der Ausgangslage erfolgen, Datenlücken geschlossen sowie Methoden zur Probenahme und Analytik von organischen Schadstoffen national harmonisiert werden, um aus fachlicher Sicht künftigen Anforderungen sowohl nationaler als auch europäischer Entwicklungen zum Bodenschutz durch konsolidierte Daten zu begegnen. Die Ausgangslage in Österreich zeigt, dass in den Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Steiermark, Salzburg, Kärnten, Niederösterreich und Oberösterreich durch die Projektpartner und -partnerinnen in den letzten knapp 30 Jahren im Rahmen von 24 (digital verfügbaren) Studien POPs und weitere organische Schadstoffe erhoben wurden. Die Datenlage zur Belastung von Österreichs Böden, vor allem zu chemischen Verbindungen, die in den letzten Jahren an Bedeutung zugenommen haben, ist sehr heterogen. Ein Großteil dieser Studien konnte durch AustroPOPs in das BORIS Bodeninformationssystem des Bundes und der Bundesländer aufgenommen werden und steht für weitere Fragestellungen zentral zur Verfügung. An 109 Standorten in den beteiligten Bundesländern Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und Kärnten wurden über 100 Schadstoffe erhoben und ausgewertet. Die Bewertung erfolgte – aufgrund fehlender nationaler Grenzwerte zu organischen Schadstoffen und POPs – anhand von bisherigen österreichischen Studien sowie vorliegenden Bewertungsgrundlagen wie der deutschen Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV 1999) bzw. Literatur nach Stand der Technik. Hinsichtlich der gemessenen Schadstoffgehalte wird im Einzelfall empfohlen, an Standorten mit im Gesamtvergleich hervorstechenden Konzentrationen der Herkunft der jeweiligen Schadstoffe nachzugehen. Handlungsbedarf besteht insbesondere bei der (Weiter-)Entwicklung von nationalen Bewertungsgrundlagen. Hierfür liegt Potenzial in der Ergänzung von Daten durch weitere Erhebungen und in der Auswertung bisheriger Studien gemeinsam mit den in AustroPOPs erhobenen Daten. Für ein allfälliges künftiges Monitoring von organischen Schadstoffen in Österreich wäre - da Bodenschutz in der Kompetenz der Bundesländer liegt - die fachliche Zusammenarbeit der Bodenexperten und -expertinnen aus Bund und Ländern bzw. eine Abstimmung der Bundesländer betreffend eine gemeinsame Vorgehensweise vorteilhaft. Die im Rahmen von AustroPOPs erarbeiteten Grundlagen und Erkenntnisse sowie die etablierten Erhebungssysteme bieten hinsichtlich Probenahme, Analytik und Datenaufbereitung bzw. -bereitstellung dafür eine mögliche Basis. Das Projekt wurde als Bund-Bundesländer-Kooperation der Bundesländer Vorarlberg, Tirol, Salzburg, Steiermark, Niederösterreich, Oberösterreich und Kärnten sowie des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BMLRT) als Auftraggeberin, des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des Umweltbundesamtes (Projektleitung) unter Beteiligung der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES), des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) und der Universität für Bodenkultur (BOKU) durchgeführt.

Berichtsdateien

AustroPOPS_Endbericht_2021117_v18.pdf

Abstract (deutsch)

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Abstract (englisch)

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Autor/innen

Tulipan Monika; Friesl-Hanl Wolfgang; Offenthaler Ivo; Scharf Sigrid; Humer Monika; Scharsching Vanessa; Peham Thomas; Kreuzeder Andreas; Leist Martin; Billiani Getrude; Stohandl Nicolas; Preinstorfer Claudia; Marhold Sonja; Rabitsch Michael; Wenzel Walter W.