Action4Feed: Action4Feed – Entwicklung von Aktions- und Alarmwerten für Elemente ohne gesetzliche Höchstwerte für ausgewählte Futtermittel in Österreich

Projektleitung

Irmengard Strnad

Forschungseinrichtung

Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES)

Projektnummer

102129

Projektlaufzeit

-

Finanzierungspartner

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft 

Allgemeine Projektinformationen

Abstract (deutsch)

Durch Umweltkontaminationen (Industriestandorte, Zwischenfälle), aber auch durch Altlasten kontaminiert Böden können Futtermittel mit diversen gesundheitlich relevanten Substanzen verunreinigt sein, die für Tier und Mensch ein Risiko darstellen.

Eine Reihe von Stoffgruppen wird bereits in der Richtlinie 2002/32/EG mit definierten Gehalten geregelt. Darüber hinaus gibt es entsprechend der Definition für unerwünschte Stoffe weitere Stoffe, die in den Rahmen dieser Richtlinie fallen, jedoch bislang nicht mit Höchst- oder Richtwerten versehen sind. Das Auftreten derartiger Substanzen erfordert einen vertiefenden Bewertungsaufwand unter Heranziehung verfügbarer Datenquellen, sowie guter landwirtschaftliche Praxis (GAP) und ALARA-Prinzip in Form einer Fall-zu-Fall Bewertung.

Bei Belastung von Futtermitteln mit nicht durch Höchstwerte geregelten Substanzen soll die Grundlage für eine einheitlichen und transparenten Bewertung dieser Kontaminationen geschaffen werden.

Schlagwörter (deutsch)

Aktionswerte, Elemente, Grundfutter, Futtermittel

Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)

Titel (englisch)

Action4Feed – Development of action and alarm values for elements without legal maximum limits for selected feedingstuffs in Austria

Abstract (englisch)

Due to environmental contamination (industrial sites, incidents), but also due to polluted soil, feed can be contaminated with various health-relevant substances that pose a risk to animals and humans.

A number of substance groups are already regulated in Directive 2002/32/EC with defined levels. In addition, according to the definition of undesirable substances, there are other substances that fall within the scope of this directive but have not yet been assigned maximum or guideline values. The occurrence of such substances requires a more detailed assessment effort using available data sources, good agricultural practice (GAP) and the ALARA principle in the form of a case-by-case assessment.

If feed is contaminated with substances that are not regulated by maximum levels, the basis for a uniform and transparent assessment of these contaminants should be established.

Schlagwörter (englisch)

feed, elements, forage, action value

Projektziele

Ableitung von Aktions- bzw. Alarmwerten bei Futtermittel für noch nicht durch Höchstwerte geregelte Substanzen mit klaren Empfehlungen für zu setzende Maßnahmen.

  • „Aktionswerte“, die auffällige Gehalte darstellen und eindeutig über der üblichen Hintergrundbelastung liegen
  • „Alarmwerte“, die negative gesundheitliche Auswirkungen für das Tier bzw. den Menschen (durch tierische Lebensmittel) hervorrufen können
  • Strukturierte Zusammenfassung wissenschaftlicher Daten und Ableitung von Aktions- und Alarmwerten für die Elemente Cr, V, Al, Tl, Mo*, Cu*, Co*, Se*, Zn*, sowie die Stoffgruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAKs).
  • Bor wird bei Vorhandensein einer ausreichender Datenlage ebenfalls mitbetrachtet.
  • Weitgehende Klarheit, ab welchen Gehalten seitens oder unter Aufsicht der zuständigen Behörde weitere Maßnahmen zu setzen sind. Dazu zählen zB. gezielte Monitorings zwecks Erhebung des tatsächlichen Ausmaßes einer Kontamination oder eine zeitliche Beobachtung der Gehalte und deren Schwankungen in verschiedenen Produktgruppen.

Praxisrelevanz

Mit dem vorliegenden Projekt wird ein praxisrelevantes Thema, das immer wieder auch in Medien angesprochen wird, behandelt und an die österreichischen Behörden adressiert.

Die Projektergebnisse sollen einen Beitrag zu einem besseren Verständnis der Kontaminationslage von Futtermitteln leisten und Gutachter, sowie Behörden dabei unterstützen, auf entsprechende Kontrollergebnisse adäquat zu reagieren.

Die Projektergebnisse können über die geplante Integration in den „Aktionsplan Futtermittel“ des BML Eingang in eine transparente Behandlung dieser Elemente in der Behördenarbeit finden.

Die Projektergebnisse können zudem in EU-Gremien (Arbeitsgruppe für unerwünschte Stoffe) weiteregegeben werden und einen fundierten nationalen Beitrag für die Diskussion auf europäischer Ebene darstellen.