ABL Austria: Advanced Bioenergy Lab Austria
Projektleitung
Josef Rathbauer
Forschungseinrichtung
Höhere Bundeslehr- und Forschungsanstalt Francisco Josephinum
Projektnummer
102067Projektlaufzeit
-
Finanzierungspartner
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft
Allgemeine Projektinformationen
Abstract (deutsch)
Das ABL Austria ist ein Projekt, das zu wesentlichen Teilen aus dem Waldfonds finanziert wird und über die FFG abgewickelt wird.
Mit 10 % der aktuell im Energiebereich eingesetzten Biomasse könnte der bestehende land- und forstwirtschaftliche Maschinenpark mit erneuerbaren Treibstoffen versorgt werden, dafür wären neun Anlagen mit je 100 MW Brennstoffwärmeleistung und Investitionen von etwa 2 Milliarden Euro erforderlich. Ein vorzeitiger Austausch der Fahrzeugflotte zum Umstieg auf noch nicht verfügbare andere emissionsfreie Technologien wäre um ein Vielfaches teurer. Die Produkte sind ohne Umbau von Motoren (Drop-in Fuels), Brennern und Infrastruktur im Bestand einsetzbar und mit anderen Biotreibstoffen und fossilen Treibstoffen mischbar. Die Produkte können alle Anforderungen der Erneuerbaren Energierichtlinie erfüllen und sparen im Vergleich zu fossilen Produkten bis etwa 90 % der THG-Emissionen.
Die dafür eingesetzte Technologie ist eine Vergasung von Biomasse mit anschließender Synthese zu Fischer-Tropsch-Diesel und Synthetischem Erdgas (SNG = Synthetic Natural Gas).
Schlagwörter (deutsch)
FT-Diesel, SNG - Synthetic Natural Gas, Drop-in-fuel, Vergasung, Biomasse
Titel, Abstract, Schlagwörter (englisch)
Titel (englisch)
Advanced Bioenergy Lab Austria
Abstract (englisch)
The ABL Austria is a project that is largely financed by the Waldfonds and is handled by the FFG.
With 10% of the biomass currently used in the energy sector, the existing agricultural and forestry machinery could be supplied with renewable fuels; this would require nine production plants with 100 MW of fuel power each and investments of around 2 billion euros. A premature replacement of the vehicle fleet to switch to other emission-free technologies that are not yet available would be many times more expensive. The products can be used without converting engines (drop-in fuels), burners and infrastructure and can be mixed with other biofuels and fossil fuels. The products can meet all requirements of the Renewable Energy Directive and save up to around 90% of GHG emissions compared to fossil products.
The technology used for this is gasification of biomass with subsequent synthesis into Fischer-Tropsch diesel and synthetic natural gas (SNG = Synthetic Natural Gas).
Schlagwörter (englisch)
FT-Diesel, SNG - Synthetic Natural Gas, Drop-in-fuel, Gasification, Biomass
Projektziele
Das Advanced Bioenergy Lab Austria (ABL-Austria) ist eine Forschungseinrichtung zur Entwicklung und Erprobung fortschrittlicher Energieträger. Die Rohstoffbasis bilden land- und forstwirtschaftliche Biomassen, wie Reststoffe und Nebenprodukte aus der Waldbewirtschaftung, Holzverarbeitung und Lebensmittelproduktion. Den Kern der Anlage bildet ein auf der TU-Wien entwickelter Gaserzeuger, der unterschiedliche feste Biomassen in ein Gas umwandelt. Dieses Gas ist der Ausgangspunkt für die Produktion flüssiger Treibstoffe (Holzdiesel, Biokerosin etc.) und hochreiner Gase (SNG, Wasserstoff etc.), die in das Erdgasnetz eingespeist werden können. Diese Technologien und Produkte sollen im ABL Austria unter realen industrienahen Bedingungen zur Marktreife gebracht und erstmals im Dauerbetrieb und vorindustriellen Maßstab produziert werden.
- Nutzbarmachung und Mobilisierung von Reststoff- und Nebenproduktepotenzialen durch optimierte Vergasung und Brennstoffmischung.
- Entwicklung und Produktion von FT-Treibstoffen und Flottenversuchen, Demonstration der Produktion von erneuerbarem Gas und Einspeisung des Gases (SNG) im Dauerbetrieb.
- Erste kommerzielle Anlagen (> 50 MW) zur Gas- und Treibstoffproduktion auf Basis land- und forstwirtschaftlicher Reststoffe vor 2030.
Praxisrelevanz
Die Land- und Forstwirtschaft ist in allen auf biogenen Rohstoffen basierenden Wertschöpfungsketten der Rohstofflieferant. Die mittel- bis langfristig nachzuweisende Reduktion des Einsatzes von fossilen Brenn- und Kraftstoffen wird auch die Land- und Forstwirtschaft treffen. Dezentrale Produktionsanlagen sind dafür ein essentieller Bestandteil.