Titelbild der Studie "Was wir von erfolgreichen Landwirtinnen und Landwirten lernen können!"

© Leopold Kirner

Was wir von erfolgreichen Landwirtinnen und Landwirten lernen können

Die vorliegende Studie beschäftigt sich mit der Analyse von möglichen Einflussfaktoren auf den ökonomischen Erfolg land- und forstwirtschaftlicher Betriebe. Die Arbeit ist von der These geleitet, dass persönliche und soziale Faktoren neben betrieblichen, strategischen Gesichtspunkten und strukturellen Merkmalen (Betriebsform, Betriebsgröße, etc.) einen großen Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Betrieben ausüben.

Basierend auf einem Panel von 1.475 buchführenden Betrieben (Zeitreihe von 2017 – 2021) wurden zehn Erfolgsgruppen auf der Basis des Rentabilitätskoeffizienten gebildet und Korrelationen zwischen dem ökonomischen Erfolg einerseits und betrieblichen und persönlichen Merkmalen andererseits geprüft. Anschließend wurden aus diesem Panel 26 besonders erfolgreiche Betriebe für qualitative Interviews ausgewählt. Die Interviews wurden von 3. Juli bis 7. September 2023 geführt und mit Hilfe der qualitativen Inhaltsanalyse mit induktiver Kategorienbildung ausgewertet. 

Die Ergebnisse der quantitativen Analyse zeigen, dass größere Betriebe im Schnitt höhere Einkommen erzielen, die Rentabilität in der Gunstlage jene im Berggebiet übertrifft, und eine höhere agrarische Ausbildung positiv mit der Wirtschaftlichkeit korreliert. Weiters setzen erfolgreiche Betriebe trotz höherem Gesamt-Standardoutput ähnlich viele Arbeitskräfte ein wie weniger erfolgreiche Betriebe, was auf eine gute Arbeitswirtschaft und ‑organisation hindeutet. 

In der qualitativen Analyse konnten aus zwölf destillierten Erfolgsfaktoren drei Überkategorien gebildet werden: betriebliche, strategische und soziale Faktoren. Die betrieblichen Erfolgsfaktoren umfassen die Kategorien Kostenbewusstsein und Arbeitsorganisation, Optimierung der Produktion, gute Erlöse durch stabile Erträge bzw. tierische Leistungen und wirtschaftlich orientiertes Denken. Unter den strategischen Faktoren findet sich am häufigsten die Betriebsgröße als möglicher Erfolgsfaktor, in den meisten Fällen auf der Basis eines schrittweisen und finanziell abgesicherten Wachstums. Besonders auffällig im Bereich der sozialen Erfolgsfaktoren war, dass die Landwirt:innen außerordentlich früh die Verantwortung für ihre (Teil-) Betriebe übernommen haben und dabei ausreichend Spielraum und Unterstützung seitens ihrer Vorgänger:innen erhielten. Weiters nehmen Netzwerke und Beziehungen, eine wichtige Rolle ein. Es sind vor allem die Menschen und ihre Entscheidungen, die den Unterschied ausmachen, so das zentrale Fazit der Studie.

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