Käferschadfläche mit aufgearbeitetem Schadholz im Vordergrund und übriggebliebene vitale Kiefern im Hintergrund

© Markus Löw

Waldmonitoring - Walddynamiktypen

Im Zuge dieses Projektes konnte das auf Satellitendaten basierende Waldmonitoringsystem des BFW weiter verbessert werden. Mehrere Weiterentwicklungen ermöglichen nunmehr flächendeckende Anwendungen und die automatisierte Ableitung von robusten Ergebnissen - auch in alpinen Gebieten.

Für die Ausrollung auf ganz Österreich mussten bestehende Funktionalitäten der phänologischen Modellierung und der Abweichungserkennung verbessert bzw. erweitert werden. Die neue dynamische Anpassung des Modellierungs- und Abweichungszeitraumes erhöht bei der Betrachtung längerer Zeiträume die notwenige Flexibilität des Systems. Topographisch und atmosphärisch stark beeinflusste Gebiete mit wenigen zur Verfügung stehenden Daten stellten eine besonders Herausforderung dar. Diese wurden bisher oft fälschlicherweise als Abweichung erkannt. Die Einführung des „winter gaps“ erlaubt hierbei die verlässliche Integration von zu analysierenden Datenpunkten bei allgemein niedriger Datenverfügbarkeit.

Durch ein aktualisiertes Pre-processing und ein optimiertes Zuschneiden der Daten konnte das Datenmanagement effizienter gestaltet werden.

Neu entwickelte Parameter zur Intensität der Abweichung geben Auskunft über die verbleibende Vegetation (Überschirmungsgrad) als auch über die Kontinuität der Abweichung. Diese Erweiterungen liefern zusätzliche relevante Informationen für die nachgelagerte Unterscheidung von Walddynamiken.

Das Projekt ermöglichte einen ersten Schritt hin zu einer automatisierten Trennung nach Art und Typ der erkannten Walddynamik. Die dem eigentlichen Waldmonitoringsystem nachgelagerte Analyse ist die erste österreichweite Walddynamikunterscheidung. Die Klassifikationsergebnisse bieten eine neuartige flächendeckende Informationsgrundlage für Praktiker und politische Entscheidungsträger. Wenngleich festzuhalten ist, dass eine eindeutige Zuordnung von Walddynamikflächen zu einzelnen Ursachen immer die örtliche vorhandene Expertise mit einbeziehen muss.

Das Zeitreihenanalyse-Tool und die Walddynamikunterscheidung haben großes und vielseitiges Anwendungspotential. Das BFW wird diesbezüglich in Kontakt mit unterschiedlichen Interessent*innen sein, um Rückmeldung aus der forstwirtschaftlichen Praxis sowie von Seiten des Naturschutzes zu bekommen.

Bis dahin zeichnen sich bereits weitere Entwicklungsmöglichkeiten ab. Besonders Parameter zur Langzeitanalyse sowie das Testen andersartiger Trainingsdaten für die Unterscheidung von Walddynamiktypen sollten in Zukunft Priorität haben.

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