Titelbild, aufgenommen von Andreas Haselmann, Kühe während eines Fütterungsversuches

© Andreas Haselmann/HBLA Ursprung

Verbesserung der Grundfuttereffizienz in der grünlandbasierten, biologischen Milcherzeugung

Durch eine Verbesserung der Grundfutter-Effizienz kann nicht nur die Netto-Lebensmittel-Produktion in der Milchviehhaltung erhöht, sondern auch ein höherer Milcherlös aus dem betriebseigenen Futter erwirtschaftet werden. Voraussetzung dafür ist, die Aufnahme von grundfutterbasierten Rationen bei Kühen zu steigern, weil dadurch deren Milchleistungspotenzial besser ausgeschöpft werden kann. Das Ziel des Projektes war es, die Futteraufnahme und die Milchleistung in der grünlandbasierten biologischen Milcherzeugung bei einer gegebenen Grundfutterqualität und einem niedrigen Kraftfutterniveau (< 20% in der Rationstrockenmasse) zu verbessern. Zu diesem Zweck wurden 3 Fütterungsversuche im Milchviehstall des Lehrbetriebes der HBLA Ursprung, Elixhausen, durchgeführt.
Im 1. Versuch (Jänner - März 2018) wurde der Effekt einer feineren Grundfutter-Struktur (theoretische Schnittlänge: 0,5 cm), in einer TMR, die zu 80% (Basis TM) aus Grundfutter bestand, getestet. Im 2. Versuch (Jänner – März 2019) wurde der Effekt der Konservierung von Grünlandfutter (Silierung vs. Trocknung), bei einer täglich gleichbleibenden Kraftfutter-Ergänzung von 3,6 kg TM/Kuh, geprüft. Im 3. Versuch (Jänner – Februar 2020) wurde der Effekt des Einsatzes eines Zinken-Mähaufbereiters bei der Heuwerbung, ebenso bei einer täglich gleichbleibenden Kraftfutter-Ergänzung von 3,6 kg TM/Kuh, getestet.
Die größte Steigerung in der Futteraufnahme (+ 1,8 kg TM/Tag) und in der energiekorrigierten Milchleistung (+ 2,3 kg ECM/Tag) konnte im 1. Versuch festgestellt werden. Im 2. Versuch zeigte sich, dass Heu einen um zirka 50% höheren Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten im Vergleich zu Silage hatte, wodurch sich, in ähnlicher Weise wie im 1. Versuch, die Futteraufnahme und die Leistung der Tiere verbessern ließen (+ 0,5 kg TM bzw. + 1,6 kg ECM/Tag). Der Einsatz des Zinken-Mähaufbereiters bei der Heuwerbung (3. Versuch) hatte hingegen keine Effekte auf diese Parameter.
Abschließend kann aus diesem Forschungsprojekt abgeleitet werden, dass die feinere Futterstruktur und ein höherer Gehalt an wasserlöslichen Kohlenhydraten im Grundfutter das größte Potenzial bieten, die Futteraufnahme und die Leistung von Milchkühen in der grünlandbasierten, biologischen Milcherzeugung zu verbessern. Durch diese Modifikationen des Grundfutters reduziert sich der Kauaufwand der Tiere bei der Futteraufnahme und es verbessert sich die Schmackhaftigkeit der Rationen.
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