Die Weidehaltung von Schafen im Alpenraum ermöglicht die Bewirtschaftung von steileren Grünlandflächen und Almen. Dem unvermeidlicher Befall mit Weideparasiten kann vor allem durch praktische Maßnahmen und tiermedizinische Versorgung entgegen gewirkt werden.

© Thomas Guggenberger

Untersuchungen über mögliche tierbedingte sowie umweltbedingte Einflüsse auf die Belastung mit Weideparasiten bei Schafen

Zwischen 2019 und 2021 wurden im Forschungsprojekt je 20 Jungschafe der Rassen Juraschaf und Tiroler Bergschaf mit guten genetischen Grundlagen, nach dem Zukauf im Versuchsstall der HBLFA Raumberg-Gumpenstein, auf ihr Futteraufnahmevermögen getestet. Die Tiere wurden unbehandelt auf die Weide gebracht und infizierten sich dort rasch mit Magen-Darm-Strongyliden (MDS). Die wachsenden Tiere antworteten auf diesen Befall mit unterschiedlicher Zuwachsleistung und konnten so in vier Phänotypen (leistungsschwach, leistungsstark, nicht resilient, resilient) eingeteilt werden. Aus der ersten Generation von Söhnen wurden 18 Tiere (Hammel) nach dem gleichen Verfahren belastet und ebenso in phänotypische Klassen eingeteilt. Der Korrelationskoeffizient der Phänotypen zwischen Müttern und Söhnen lag bei nur 0,12. Da alle Tiere bis 2024 weiter beobachtet wurden, konnte im Laufe der Zeit aber beobachtet werden, dass unterschiedliche Tiere eine individuelle Immunität erwarben und der Gesamtdruck der MDS zurückging. Die in sehr kleinem Maßstab angelegte Untersuchung zeigt, dass genetische Resilienz im geringen Maß vererbt werden kann, dass vor allem aber die Förderung der individuellen Immunität zu Erfolgen führen kann. Dafür kann das gesamte Spektrum empfohlener Maßnahmen für die Schafhaltung genutzt werden.

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