Echter Rebenmehltau an Weintrauben

© Magdalena Waldhör

Strategien zur Bekämpfung des Echten Rebenmehltaus

Der Echte Mehltau der Rebe, verursacht durch Erysiphe necator Schwein., ist eine der be-deutendsten Krankheiten im Weinbau. Mathematische Modelle können einen wichtigen Beitrag leisten, um die Anzahl an Applikationen zu reduzieren. Jedoch müssen noch zahlreiche Wissenslücken über die Epidemiologie des Erregers geschlossen werden. Ziel des Projekts war es, Optimierungsstrategien für die Praxis zu entwickeln. Es wurde der Zeitpunkt der Primärinfektionen und der Einfluss von Witterungsfaktoren auf die Ausschleuderung von Ascosporen aus Fruchtkörpern untersucht. Es zeigte sich, dass die Witterungsparameter während der Regenphasen von geringer Bedeutung waren, verglichen mit der potenziellen Ascosporenausschleuderung. Die indirekten Regenspritzer zeigten keinen Zusammenhang mit den gefangenen Ascosporen. Bei inokulierten Blättern nahm die Anfälligkeit in Richtung Triebspitze zu. Die Ergebnisse zeigten, dass eine Behandlung ausschließlich der Blätter auch die Trauben ausreichend schützte. In einem anderen Versuch wurden Blätter mit Konidien an 3 Terminen in der Vorblütephase inokuliert und es wurde mit den Applikationen von Schwefel gegen den Echten Mehltau zu 3 Terminen zwischen 5-Blatt-Stadium und Fruchtansatz begonnen. Die Ergebnisse zeigten, dass früh inokulierte Rebstöcke eine höhere Befallsrate der Trauben aufwiesen. Laborversuche zur Wirkung von Multi-Site Fungiziden bei verschiedenen Temperaturen und in unterschiedlichen biologischen Entwicklungsstadien des Pathogens deuten darauf hin, dass Kupfer ein hohes Potenzial als Fungizid gegen den Echten Mehltau besitzt, obwohl es nicht gegen dieses Pathogen zugelassen ist. Kaliumhydrogencarbonat zeigte bei einer Applikation vor der Inokulation keine Wirkung, besaß aber die höchste eradikative Wirkung. In zwei Feldversuchen starteten die Applikationen an 3 Terminen zwischen 5-Blatt-Stadium und Fruchtansatz oder die Fungizide wurden phänologiebasiert zwischen Vorblüte und Schrotkorngröße appliziert. Die Ergebnisse zeigten, dass die Applikation zu Fruchtansatz am bedeutendsten ist und Applikationen während der Vorblütephase reduziert werden können. Es wurde ein Oidium-Modell entwickelt, das sich aus mehreren Teilmodellen zusammensetzt. Es bildet das Oidiumbefallsrisiko ab und auf Basis des Risikos können verschiedene Handlungsstrategien gewählt werden. Diese Optimierungsstrategien wurden auf Basis der Projektergebnisse erarbeitet und ebenso wie das Oidium-Modell auf der Webseite rebschutz.boku.ac.at dargestellt. Die Ergebnisse dieses Projekts können der Praxis Informationen für eine erfolgreiche Kontrolle liefern und zu einer nachhaltigen Bekämpfung vom Echten Rebenmehltau beitragen.

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