Mikrosprosse der Prunus avium Selektion 5/2 im Reagenzglas

© Katharina Hristoforoglu

Prunus avium — In-vitro-Etablierung klimaangepasster Selektionen der Vogel-Kirsche

An der HBLFA für Gartenbau und ÖBG konnten klimafitte – an den Osten Österreichs angepasste - Vogel-Kirsch-Selektionen mit besonderen Wuchseigenschaften in vitro etabliert und vermehrt werden, um eine höhere Vermehrungsrate zu erzielen. In den letzten Jahren lag der Schwerpunkt der in vitro Etablierung auf heimischen Gehölzen aus der Wertholzproduktion. Dazu zählt auch die Vogelkirsche (Prunus avium), die aufgrund ihres rötlich bis gelbbraunen Kernholzes mit deutlichen Jahrringgrenzen zu den wichtigsten Baumarten in der Wertholzproduktion zählt.

Von den 6 für Forschungszwecke zur Verfügung gestellten Selektionen (Genotypen) kamen 5 für die In-vitro-Etablierung in Frage. Alle 5 konnten erfolgreich etabliert werden: Selektion/Subklon: France/1, 1/3, 2/1, 3/3 und 5/2. Während der gesamten Projektlaufzeit musste der Nährboden modifiziert werden. In den ersten Subkulturen bildeten sich sehr dichte, rossettenartige Sprossformationen. Die erste aussagekräftige Bonitur erfolgte daher ab der 14. und 15. Die juvenile Selektion France aus der In-vitro-Kultur bildete zwischen 1,73 und 2,95 gestreckte Sprosse pro Explantat. Im Vergleich dazu produzierten die Selektionen 1, 2 und 5 aus einem 13-jährigen Bestand 0,55 bis 2,38, 1,13 bis 2,60 und 0,45 bis 2,93 gestreckte Sprosse/Explantat. Beim Vergleich der juvenilen Selektion France mit den adulten Selektionen 1, 2 und 5 zeigte sich ein deutlicher Unterschied im Bewurzelungserfolg. Bei 0,5 mg/l IBA und 1,0 mg/l IBA betrug die Bewurzelungsrate bei France/1 61 % bzw. 67 %, bei den Selektionen 1/3, 2/1 und 5/2 32 % bzw. 39 %, 33 % bzw. 39 % und 47 % bzw. 39 %. Die In-vitro-Kulturen und die akklimatisierten Jungpflanzen wurden dem Auftraggeber zur Massenvermehrung übergeben.

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