AFFRI II

© Mortimer Müller

Österreichische Waldbrandinititative II

Das im Herbst 2015 im Rahmen der BBK gestartete Projekt AFFRI 2 (Austrian Forest Fire Research Initiative II – Österreichische Forschungsinitiative Waldbrand 2) erlaubte es bis Ende 2019 Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in den Bereichen Waldbranddokumentation, Waldbrandvorhersage und Waldbrandmonitoring durchzuführen.
Während des Projektes wurden laufend aktuelle und historische Waldbrände und deren Charakteristika erhoben. Für Länder, Gemeinden und Einsatzkräfte wurde eine Möglichkeit zur selbstständigen Erfassung von Brandereignissen geschaffen. Statistiken und Grafiken zum Waldbrandgeschehen in Österreich wurden verfügbar gemacht und können online abgerufen werden. Die Funktionalität der österreichischen Waldbrand-Datenbank wurde verbessert und Schnittstellen zur Öffentlichkeitsarbeit sowie Bewusstseinsbildung über Web 2.0 Technologien geschaffen.
85% aller österreichischen Waldbrände sind auf Menschen zurückzuführen. Bewusstseinsbildende Maßnahmen wurden und werden seitens der BOKU durchgeführt, um das Wissen über Waldbrände zu schärfen und das richtige Verhalten bei hoher Brandgefahr zu fördern. Die einzige in Österreich relevante natürliche Ursache für Waldbrände stellen Blitzschläge dar. Eine Gefahrenabschätzung für durch Blitzschlag ausgelöste Waldbrände wurde entwickelt. Die Boden- bzw. Streufeuchte ist der entscheidende Parameter für die Entzündbarkeit der Vegetation. Ein laufendes Monitoring mittels automatisierter Wetterstation wurde eingerichtet und damit Vorarbeiten für ein österreichweites Netzwerk aus Feuchtesensoren geschaffen. Ein komplementäres System zur Waldbrand-Gefahrenabschätzung in Österreich wurde konzipiert, wobei klimatische, sozioökonomische und topografische Daten sowie die Vegetation berücksichtigt wurden. Der Prototyp dieses Warnsystems läuft seit 2018 im Testbetrieb. Um den Wissensstand zum Waldbrandgeschehen und seinen Folgen zu verbessern, wurde für einige Brandereignisse ein Monitoring eingerichtet. So fanden u.a. Untersuchungen zur Mortalität der Gehölze sowie die Auswirkungen von Waldbränden auf die Regenerationsfähigkeit des Waldes statt.
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