Fluoreszenzmikroskopische Aufnahme von Rebholz, das durch Phaeomoniella chlamydospora GFP besiedelt wurde

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Neue Methoden für eine verbesserte Esca-Prävention

Esca ist eine Erkrankung der Rebe, die vermutlich dadurch entsteht, dass auch in gesunden Reben vorhandene Pilzarten von harmlosen Rebbesiedlern zu Schaderregern werden. Die Ursachen dafür sind nicht klar. Im gegenständlichen Projekt wurde insbesondere die Möglichkeit beleuchtet, mittels kommerziell erhältlicher und auch selbst isolierter Biocontrol agents das Wachstum der Esca Schaderreger Phaeomoniella chlamydospora (Pch) und Fomitiporia mediterranea (Fmed) zu reduzieren. Grundsätzlich verringerten in den gegenständlichen Versuchen alle untersuchten Biocontrol agents das Wachstum von Pch, aber sie konnten es nicht vollkommen verhindern. Es lässt sich somit aus den Versuchen nicht ablesen, dass ein Einsatz von bereits in Österreich registrierten Biocontrol agents z.B. auf Basis von Trichoderma (z.B. Vintec, Firma Belchim) beim Rebschnitt wirkungsvoll das Eindringen von Pch durch Schnittwunden verhindern kann. Zur Testung der Wirkung der Biocontrolagents und Fungiziden auf Fmed konnte erfolgreich ein Labormodell mit Scheiben von alten Reben etabliert werden. Diese zeigten eine gute Wirkung von verschiedenen Control agents auf Fmed. Eine Testung an lebenden Reben wäre der nächste Schritt. Fmed etabliert sich im Feld normalerweise erst in mehrjährigen (durch Pch vorgeschädigten) Reben. Einjährige Stecklinge als Modell für Freilandreben sind daher nicht geeignet. Es muss daher versucht werden ist ein neues System zur Testung an lebenden Reben zu etablieren. Eventuell können solche Tests an z.B. einige Jahre alten veredelten Topfreben erfolgen oder auch im Zuge der Analysen nach Rebchirurgie. Rebchirurgie scheint eine Möglichkeit für die Praxis, Esca kranke Reben zu sanieren. Die Methode könnte vor allem für hochwertigere Weingärten interessant sein (aus Kostengründen).
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