Auf dem Foto sieht man blühende Andenlupinen im Vordergrund; mit ihren zunächst weißen bis zart violetten Knospen und später violetten Blüten sehen die Andenlupinen sehr attraktiv aus. Die Andenlupinen können bei guten Wachstumsbedingungen Wuchshöhen bis....

© Das Foto wurde von Ing. Hermann Waschl von der Abteilung Biologischer Ackerbau der HBLFA Raumberg-Gumpenstein am 22.08.2018 erstellt.

Möglichkeiten zum Anbau und der Verwertung der Andenlupine auf unterschiedlichen Standorten im humiden Klimagebiet Österreichs - EU-Projekt in HORIZON2020

Das EU-Projekt \"LIBBIO\" hat zum einen die Prüfung der Anbaueignung der Andenlupine in verschiedenen europäischen Ländern, unter unterschiedlichen klimatischen Bedingungen sowie auf unterschiedlichen Böden zum Ziel, zum anderen wird versucht, Produkte für die mesnchliche Ernährung, aber auch aus dem nicht-Lebensmitte-Bereich zu finden, für welche die Andenlupine mit ihren Inhaltsstoffen die Grundlage bildet.
Dafür arbeiten 14 verschiedene Institute und Firmen mit ihren Wissenschaftlern aus 8 europäischen Ländern an diesem Projekt. Erste Erkenntnisse konnten in den vergangenen drei Jahren bereits gewonnen werden.
Die Verwertung der Andenlupinen soll zum einen über die in den Hülsen enthaltenen Körner erfolgen, zum anderen über die Gesamtpflanze in Form von Silage, aber auch als Biomasse-Ausgangsstoff für Bio-Raffinerien.
Andenlupinen weisen in ihren Samen einen Proteingehalt von mehr als 40 % und einen Ölgehalt von mehr als 20 % auf, womit sie die Süßlupinen übertreffen. Das Lupineneiweiß kann in der Lebensmittelindustrie als Ersatz für Sojaeiweiß verwendet werden, weil gerade die starke Zunahme an Vegetariern und Veganern einen hohen Bedarf an pflanzlichem Eiweiß erfordert.
Zusätzlich zu ihrer Eigenschaft als Leguminose, Stickstoff zu erzeugen, sollen weitere positive Effekte der Andenlupinen im Hinblick auf die Fruchtfolgegestaltung untersucht werden. Ebenso ist an eine Nutzung nährstoffarmer Böden, die derzeit nicht für anspruchsvolle Kulturpflanzen zur Verfügung stehen, nach dem Anbau von Andenlupinen gedacht. Damit könnten möglicherweise Industriebrachen oder derzeit nicht landwirtschaftlich genutzte Böden wieder in den landwirtschaftlichen Kreislauf eingegliedert werden. Dieser Aspekt ist besonders hinsichtlich der sich verknappenden Ressource Boden zu sehen.
zum Projekt