Außenansicht Laufstall Rind

© NUWI (Institut für Nutztierwissenschaften, Universität für Bodenkultur Wien)

Minderungspotenziale zu Treibhausgas- und Luftschadstoff- Emissionen aus der Nutztierhaltung unter besonderer Berücksichtigung ernährungsbezogener Faktoren

Das Projekt MiNutE beinhaltet die Analyse von Ausscheidungen und Methan (CH4)-Emissionen, d.h. von Treibhausgasen und Luftschadstoffen der Nutztierhaltung unter besonderer Berücksichtigung fütterungsbezogener Faktoren, sowie deren Minderungspotenzial.

Für Rinder- und Schweinekategorien wurden verdauungsbedingte CH4-Emissionen (enterogene Fermentation) und aufgenommene wie auch ausgeschiedene Stickstoff (N)- und potenziell flüchtige Kohlenstoff (C)-Verbindungen über die Zeitreihe von 1990 bis 2020 neu bewertet. Die Bewertung berücksichtigt neue Richtlinien (IPCC-2019; Stufe „Tier2“) und für Österreich möglichst repräsentative Statistik, Fachliteratur, Daten von Erzeugerverbänden, Futtermittelanalysen und Rationsberechnungen, u.a. durch einen Konsortialpartner der Futtermittelwirtschaft (Fa. Fixkraft), sowie umfassende Expertise u.a. von Fütterungsberater/innen.

Die Ergebnisse wurden mit jenen von bisherigeren Bewertungen verglichen. Minderungspotenziale für verdauungsbedingtes Methan (CH4) und für die an Ausscheidungen gekoppelte Ammoniak-, Stickoxid-, Lachgas- und CH4-Emissionen aus Wirtschaftsdüngern, z.B. durch Futterzusatzstoffe, durch N-reduzierte Rationen oder durch Leistungssteigerung bei einem Rückgang der Tierzahlen, können mit der aktualisierten Methode gut abgeschätzt werden. Die Verbesserungspotenziale bisheriger und zukünftiger Minderungsmaßnahmen, z.B. durch N-Reduktion im Futter und Futterzusatzstoffe, werden aufgezeigt.

Während die Aktualisierung der Methode meist geringere verdauungsbedingte CH4-Emissionen zeigt, stiegen gegenüber bisherigen Berechnungen die Ausscheidungen an N und an potenziell flüchtigen C-Verbindungen aufgrund der genaueren Berechnungen teilweise an, mit der Ausnahme der N-Ausscheidungen von Mastschweinen und Milchkühen in den letzten Jahren.

Für Lege- und Masthühner, Puten und anderes Geflügel (v.a. Enten und Gänse) sowie andere Tierarten, d.h. Schafe, Ziegen, Pferde und andere Tiere (z.B. Gatterwild), wurden die neuen Richtlinien nach IPCC-2019 für die Stufe „Tier1“ angewendet und mit bisherigen Ergebnissen und anderen Richtwerten verglichen. Für Rinder- und Schweinekategorien wurden die Schwankungsbreiten verwendeter Einganswerte und die gesamthaften Unsicherheiten der C- und N-Ausscheidungen- sowie der CH4-Emissionen abgeschätzt.

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