© Lara Paschold
Evaluation und Weiterentwicklung des Agrar- und Umweltpädagogikstudiums in Wien. Erkenntnisse für attraktive Studienangebote an der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik
In den kommenden Jahren wird sich die Hochschulbildung einer Reihe von Herausforderungen stellen müssen. Die Relevanz der Digitalisierung wird in Zukunft weiter zunehmen. Gleichzeitig ist davon auszugehen, dass in den nächsten fünf bis 15 Jahren rund 1.200 Lehrkräfte an land- und forstwirtschaftlichen Schulen in den Ruhestand gehen, für deren Ersatz auch die Hochschule für Agrar- und Umweltbildung einen Beitrag leisten muss.
Daraus ergab sich das Ziel dieser Studie, die Anforderungen und den Bedarf an einem Studium der Agrarbildung und -beratung aus Sicht der potenziellen Studierenden, also der Schüler:innen der Abschlussklassen Höherer land- und forstwirtschaftlicher Schulen, zu untersuchen. Gleichzeitig sollte erhoben werden, wie Studierende des Bachelorstudiums Agrarbildung und Beratung (240 ECTS), die direkt nach der Matura an die Universität kommen, die Qualität der von ihnen erlebten Lehre beurteilen.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass die Qualität des Studiums maßgeblich von der Relevanz praxisnaher und anwendungsbezogener Inhalte abhängt. Der unmittelbare Transfer des theoretisch Gelernten in die Praxis sowie die Möglichkeit, durch Exkursionen und praxisorientierte Projekte konkrete Einblicke in das spätere Berufsfeld zu erhalten, werden von den Studierenden als wesentlich erachtet. Hinsichtlich der methodischen Gestaltung des Lehrangebots wird eine große Vielfalt an Lehrmethoden gewünscht, die interdisziplinäre und partizipative Lernsettings fördern. Sowohl Schüler:innen als auch Studierende betonen die Relevanz von Methoden, die kooperatives und selbstständiges Arbeiten unterstützen und durch digitale Medien ergänzt werden. Die Möglichkeit zu Reflexion und Feedback wird als wesentlich für den Lernprozess erachtet, da sie selbstgesteuertes Lernen und die kritische Auseinandersetzung mit Inhalten fördert. Gruppendynamische und projektorientierte Lernformen, die reale berufliche Herausforderungen einbeziehen, tragen wesentlich zur Qualität der Lehre bei. Um den unterschiedlichen Lebenssituationen und beruflichen Verpflichtungen gerecht zu werden, wird sowohl von den potenziellen zukünftigen Studierenden als auch von den derzeitigen Studierenden der HAUP erwartet, dass sie zwischen Vollzeit- und berufsbegleitenden Studienmodellen wählen können und dass Blended Learning und digitale Lernformate in das Studium integriert werden.