Eichen-Kiefern-Mischwald in Maissau, Traun'sche Forstverwaltung

© Arne Nothdurft

ERA-NET SUMFOREST: Forstwirtschaft mit Mischwäldern - geringes Risiko, hohe Widerstandskraft

Die Förderung von Mischbeständen wird als ein geeignetes Mittel angesehen, um die österreichischen Wälder an den Klimawandel anzupassen. Das Projekt REFORM widmete sich der Frage, ob durch die Baumartenmischung die Widerstandskraft von Wäldern gegenüber extremen klimatischen Bedingungen tatsächlich erhöht werden kann.

Diese Fragestellung wurde in einem europaweiten Verbund von 13 Forschungsinstitutionen aus 12 Ländern untersucht. Vom BOKU Institut für Waldwachstum wurden dazu neue Versuchsflächen in Tirol und Niederösterreich eingerichtet, der Waldbestand vollständig vermessen und Bohrkerne für Jahrringanalysen geworben. Mit Hilfe des gewonnen Datenmaterials wurden neue Waldwachstumsmodelle erstellt und die Produktivität, Widerstandskraft und Klimasensitivität von Rein- und Mischbeständen bei veränderten Klimabedingungen untersucht. Außerdem wurde mit etablierten Waldwachstumssimulatoren der Einfluss von Durchforstungen und der Baumartenmischung auf die Produktivität untersucht.

Die Ergebnisse österreichischer Versuchsanlagen zeigten, dass der Zuwachs einzelner Bäume in Mischwäldern zwar geringer ist, aber weniger von klimatischen Schwankungen und ungünstigen Klimaereignissen beeinflusst wird. Simulationen mit verschiedenen Modellansätzen zeigten, dass die Ertragsleistung von Eichen-Kiefern-Mischbeständen durch mäßige und starke Hochdurchforstungen gesteigert werden kann. Bestände mit hohen Stammzahldichten reagierten besonders günstig auf die Durchforstungen.

Mischbestände aus Eiche und Kiefer können in Abhängigkeit von regionalen Standorteigenschaften Mehrerträge gegenüber Reinbeständen leisten. Der potenzielle Mehrertrag von Mischbeständen steigt mit dem Alter an, nicht aber mit der Bestandesdichte. Die angewendeten Wachstumssimulatoren PROGNAUS, SILVA, ForCEEPS und 3D-CMCC können durch Integration der Wechselwirkungen zwischen Klima, Standort und Baumwachstum weiter verbessert werden. Durch die Implementierung eines neuen Kreisflächenzuwachsmodells in PROGNAUS können genauere Prognosen des Waldwachstums für zukünftige Klimaszenarien erreicht werden.
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