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Entwicklung von Maßnahmen zur Optimierung des Tierwohl-Potenzials anhand des FarmLife-Welfare-Index für Rinder
Der an der HBLFA Raumberg-Gumpenstein entwickelte FarmLife-Welfare-Index beurteilt das Tierwohl-Potenzial auf Milchviehbetrieben in den drei Teilbereichen „Haltungsbedingungen“, „Tierbetreuung und Management“ sowie „Tier“. In den vergangenen Jahren wurde das Beurteilungssystem auf rund 400 österreichischen Bio-Milchviehbetrieben angewendet und es konnten wertvolle Erfahrungen zur Weiterentwicklung und Anpassungen bei den Erhebungsparametern im Tool gesammelt werden. Ein intensiver Erfahrungsaustausch mit Mitarbeiter:innen österreichischer Bio-Kontrollstellen ermöglichte es zusätzlich, praktische Erkenntnisse und konstruktive Rückmeldungen zur Anwendung des FarmLife-Welfare-Index zu erlangen. Für eine anschauliche Darstellung der Beurteilungsergebnisse wurde im Rahmen dieses Projektes ein Ampel-System vorgeschlagen, für dessen Anwendung jedoch noch weiterführenden Daten erforderlich sind.
Es wurden Workshops und Bildungsveranstaltungen organisiert, um Landwirt:innen, Berater:innen, Klauenpfleger:innen und andere Erhebungspersonen in der praktischen Anwendung des Tierwohl-Beurteilungssystems zu schulen. Auch im Rahmen der Science Days der HBLFA Raumberg-Gumpenstein wurde Wissen über Tierwohlbeurteilung an Schülerinnen und Schüler weitergegeben. All diese Schulungen vermittelten nicht nur die methodischen Grundlagen, sondern schufen auch ein Bewusstsein für die Bedeutung des Tierwohls und die Möglichkeiten zur Verbesserung.
Ein weiterer Schwerpunkt des vorliegenden Projektes war die Erarbeitung von Informationsunterlagen zur Verbesserung der Tierwohlsituation am Betrieb. Diese praxisorientierten Info-Blätter sollen Landwirt:innen praktische und umsetzbare Anleitungen zur Verbesserung des Tierwohls in ihren Betrieben bieten. Die Themen Lahmheiten, Mastitis sowie Hautschäden- und Gelenksveränderungen standen dabei besonders im Fokus.
Das FarmLife-Welfare-Tool wird kontinuierlich weiterentwickelt, an die aktuellen Anforderungen angepasst und auf weiteren landwirtschaftlichen Betrieben angewendet, um das Tierwohl nachhaltig zu fördern.