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Emissionstechnische und futterbauliche Bewertung verschiedener Gülleausbringtechniken am Grünland

Sechs verschiedene Gülleverteiltechniken (Prallkopf-, Niederdruck-, Pendel-(Möscha), Schleppschlauch-, Schleppschuh- und Schlitzdrillverteiler) wurden hinsichtlich ihrer Wirkung auf Ammoniakemissionen und Futterverschmutzung mit wissenschaftlichen Feldmessmethoden untersucht. Die Untersuchungen wurden auf einer standortüblich geführten Wechselwiese im Steirischen Ennstal von einem Forschungsteam der HBLFA Raumberg-Gumpenstein und dem Technikteam der Fachzeitschrift LANDWIRT betreut. Die Ammoniakabgasung wurde mit einer konstant be- und entlüftenden Gasmesshaube (0,5 m² Grundfläche) pro Versuchsvariante jeweils rund 20 Minuten zu jeweils vier bis fünf unterschiedlichen Zeitpunkten gemessen. Zur Bestimmung der Futterverschmutzung wurden rund 14 Tage nach der Ausbringung 3x1m² große Futterpartien in einer Höhe von 6 cm gemäht in Wasser eingelegt und aus einem Liter Waschwasser die Verschmutzungsteile gefiltert, getrocknet und gewogen.
Bezogen auf die Stickstoffverluste nach der Ausbringung konnte kein neuer Erkenntnisstand erzielt werden. Mit keinem der drei Breitverteilertechniken konnten annähernd ähnlich niedrige Stickstoffverlustwerte erreicht werden wie mit den bodennahen Ausbringtechniken. Die Emissionen wurden in Form von Ammoniak (NH3) in ppm (parts per million) gemessen und dokumentiert. Die gemessenen Gesamtemissionen wurden in kg/ha umgerechnet und lauten wie folgt: Prallkopfverteiler 5,92 kg/ha, Niederdruckverteilsystem 10,38 kg/ha, Pendelverteiler 7,33 kg/ha, Schleppschlauchverteiler 3,01 kg/ha, Schleppschuhverteiler 1,96 kg/ha und Scheibenschlitzgerät 1,07 kg/ha.
Es sollten jedoch alle Anstrengungen unternommen werden, um die Stickstoffverluste in der Landwirtschaft so gering wie möglich zu halten. Die technischen Möglichkeiten zur emissionsarmen Gülleausbringung mit bodennahen Verteiltechniken sind, verbunden mit einigen Nachteilen (höhere Einsatzgewichte, hohe Investitionskosten), jedenfalls klar bestätigt. Mit dem Schleppschuh lässt sich das Ausbringfenster am Grünland deutlich erhöhen, ohne unter den im Versuchsgebiet üblichen nachfolgenden Witterungsbedingungen (rd. 1.200 mm Jahresniederschläge) eine nachfolgende Futterverschmutzung befürchten zu müssen. Weitere Untersuchungen unter anderen klimatischen und pflanzenbaulichen Voraussetzungen sind in jedem Fall erforderlich um eine gesamthafte, endgültige Beurteilung abgeben zu können.
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