©

Einfluss des Konservierungsverfahrens auf Futterwert und Milchproduktion von Wiesenfutter

Das Dauergrünland stellt mit einer Fläche von 1,3 Millionen ha die wichtigste Futtergrundlage der österreichischen Milchviehhaltung dar. Auf Grund der klimatischen Bedingungen ist Grünfutter nicht ganzjährig verfügbar. Eine Konservierung des Wiesenfutters in Form von Silage oder Heu ist daher für die Winterfütterung unerlässlich, wobei die Silierung in den letzten Jahrzehnten auf Grund bekannter Vorteile (geringere Witterungsabhängigkeit, hohe Schlagkraft, arbeitswirtschaftliche Vorteile, hohe Futterqualität etc.) zum überwiegenden Konservierungsverfahren geworden ist. Andererseits hat die Bedeutung von Heu durch gezielte Marketingprogramme wie „Heumilch“ im letzten Jahrzehnt wieder zugenommen, wobei allerdings in vielen Fällen aufwändige und kostenintensive Trocknungsverfahren zur Erzielung hoher Futterqualitäten vorauszusetzen sind. Im vorliegenden Projekt wurden daher Futterwert, Futteraufnahme sowie Milchleistung und Milchqualität von „Heu“ und „Silage“ im Vegleich zum Ausgangsmaterial „Grünfutter“ unter möglichst gleichen Bedingungen untersucht. Der Futterwert wurde durch chemische Analysen (Weender Rohnährstoffe, Gerüstsubstanzen, in vitro-Verdaulichkeit), Verdaulichkeit in vivo an Hammeln und die Pansenabbaubarkeit in situ bestimmt sowie die Futteraufnahme und Milchleistung in einem Fütterungsversuch mit insgesamt 90 Kühen (3 Konservierungsverfahren × 3 Aufwüchse × 10 Kühe je Variante).
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Silierung nach wie vor ein optimales und kostengünstiges Konservierungsverfahren darstellt, das sich besonders durch geringeres Witterungsrisiko, hohe Schlagkraft und arbeitswirtschaftliche Vorteile auszeichnet. Mit dem Konservierungsverfahren „Heuwerbung“ können beste Grundfutterqualitäten (ähnlich dem frischen Grünfutter) erzeugt werden, die allerdings einen hohen technischen Aufwand für Trocknungsanlagen mit entsprechenden Kosten erforderlich machen.
zum Projekt