Änderung der relativen klimatischen Wasserbilanz zwischen Referenzperiode 1981-2010 und Zielperiode 2071-2100 des fehlerkorrigierten ÖKS15 EURO-CORDEX Modells ICHEC-EC-EARTH RCP8.5

© Andreas Schaumberger

Einfluss der Klimaveränderung auf die Wasserverfügbarkeit in der österreichischen Landwirtschaft

Die landwirtschaftliche Produktion ist unmittelbar von den klimatischen Rahmenbedingungen abhängig und deshalb stellt die sich abzeichnende Veränderung des Klimas gerade für diesen Sektor eine enorme Herausforderung dar. Viele der wetter- und klimabestimmenden Kenngrößen sind zugleich wichtige Wachstumsfaktoren für landwirtschaftliche Kulturen, wodurch die Landbewirtschaftung vom Klimawandel besonders betroffen ist.

Klimaszenarien zeigen, dass sich die Rahmenbedingungen für die Landwirtschaft in Österreich stark verändern werden. Besonders die Wasserversorgung während der Vegetationsperiode wird in manchen Regionen, vor allem im Osten und Südosten des Landes, zu einem kritischen Faktor für die Aufrechterhaltung einer Landbewirtschaftung, wie sie traditionell seit Jahrzehnten betrieben wird. Adaptionsmaßnahmen werden gerade in jenen Gebieten notwendig sein, die von der Klimaveränderung und der einhergehenden Verknappung der Ressource Wasser besonders betroffen sind.

Die größten mit der Klimaveränderung in Zusammenhang stehenden Probleme für unser tägliches Leben werden sich durch eine Häufung von Extremereignissen ergeben. Besonders problematisch für die Landwirtschaft sind intensive und langanhaltende Dürreperioden, da sie einerseits großflächig auftreten und andererseits zu massiven Ernteausfällen führen.

Die Entwicklung und Umsetzung geeigneter Anpassungsstrategien kann nur auf der Grundlage einer möglichst guten Einschätzung zukünftiger Veränderungen erfolgen. Dazu wurden für Österreich verschiedene Klimaszenarien (ÖKS15) im Auftrag der Bundesländer und des Bundesministeriums für Landwirtschaft ausgearbeitet, die nach dem aktuellen Stand der Klimaforschung unterschiedliche Intensitäten der Klimaveränderung für das 21. Jahrhundert in einem flächendeckenden, räumlich hoch aufgelösten Datensatz beschreiben. In der vorliegenden Arbeit werden aus den im ÖKS15-Datensatz bereitgestellten Klimadaten Kennwerte für Trockenheit berechnet. Hier ist vor allem die klimatische Wasserbilanz ein Parameter, der besonders für die Landwirtschaft relevant ist und in erster Linie dazu dient, die natürliche Wasserversorgung für künftige Vegetationsperioden sowie deren zeitliche Veränderung analysieren zu können.

Die klimatische Wasserbilanz ist eine vereinfachte Berechnung der Wasserverfügbarkeit, die ausschließlich auf meteorologischen Parametern basiert. Dabei wird angenommen, dass sich Boden und Bewirtschaftung konstant verhalten und sich zukünftige Änderungen ausschließlich auf das Klima beziehen. Ziel der Arbeit ist die Aufbereitung einer flächendeckenden Information der zukünftigen Entwicklung einer natürlichen Wasserverfügbarkeit für die Landbewirtschaftung in Österreich. Bei einem Rückgang der Wasserverfügbarkeit in einzelnen Regionen ergibt sich für die dort angesiedelten landwirtschaftlichen Betriebe ein auf diesen Rückgang abgestimmter Handlungsbedarf.

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