Zwei Multitopfplatten mit Rhododendron - Jungpflanzen aus dem Reagenzglas

© DI Dr. Katharina Hristoforoglu

DNA-Gehaltsmessung an in vitro vermehrten, heimischen Wildrhododendren in Hinblick auf Freilandversuche (Testung auf Kalktoleranz)

Das Bewurzelungspotential der wertvollen Rhododendren –Klonsammlung hat sich nach der langen In-vitro-Kultivierung deutlich verringert. Bei der Herkunft Viote/Italien kommen sieben Sämlingsklone der Genotypen 1, 4, 7 und 8, mit einem Bewurzelungserfolg von 67 bis 100%, für eine kommerzielle Vermehrung in Frage, während bei Patscherkofel ein deutlicher Abbau der Regenerationsfähigkeit stattfand. Für den Gartenbau sehr wertvoll, da kalktoleranter als Rhododendron ferrugineum und wüchsiger als R. hirsutum, ist Rhododendron x intermedium. Ein sehr guter Bewurzelungserfolg von 100% konnte bei S25/9/17 und S25/9/23 erzielt werden, wobei es bei S25/9/23 nach der Akklimatisierung zu großen Ausfällen kam. Ein guter Bewurzelungserfolg bei S 25/9/4 mit 84%. S25/9/ 9 hat eine sehr dichte und lange Bewimperung und kann daher trotz des nur geringen Bewurzelungserfolges von 48% zur Produktion empfohlen werden.

Im Substratversuch konnte aufgezeigt werden, dass eine Kultivierung der heimischen Wildrhododendren nicht nur auf Moorbeeterde, sondern auch auf anderen Substraten möglich ist. Die Herkunft Viote/Italien zeigte aufgrund des leicht sauren Naturstandortes, wie erwartet, zwar eine geringere Wachstumszunahme auf N8 Neuhaus Humussubstrat (Substrat2) und der Niederösterreichischen Gärtnererde (Substrat3), jedoch einen vitalen Habitus mit dunkelgrünem Laub.

Bei der Testung der genetischen Stabilität mittels Durchflusszytometer und DAPI –Färbung musste im Vorfeld ein geeigneter Interner Standard gefunden werden. In Frage kommende Referenzpflanzen wurden gemeinsam mit der Messprobe gemessen. Rhododendron hat ein sehr kleines Genom mit einem DNA –Gehalt von ungefähr 1,6 pg, was die Messung erschwerte. Messungen mit Zea mays, mit einem DNA –Gehalt von ungefähr 5,67 pg ergaben zufriedenstellende und reproduzierbare Ergebnisse. Messungen an den akklimatisierten Pflanzen und In-vitro-Sprossen ergaben fast idente Werte. Aufgrund dieser Ergebnisse kann davon ausgegangen werden, dass es bei den Sämlingsklonen S22/2/30, S25/9/23, S26/4/3, S26/7/13, S26/20/24 zu keiner Veränderung in der Ploidiestufe gekommen ist. Die lange Kulturdauer in vitro dürfte keine Mutation auf chromosomaler Ebene (mit Ausnahme ± 1 Chromosom Unterschied, da nicht nachweisbar), ausgelöst haben.

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