Kühe fressen Heu im Stall

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Digitaler Betriebshelfer zur Bewertung der Nachhaltigkeit, der Effizienz und der Umweltwirkungen am Milchviehbetrieb (Projekt in EIP-AGRI)

Das EIP-Projekt NEU.rind unter der Leitung der Rinderzucht Austria entwickelt einen digitalen Betriebshelfer zur Bewertung der Nachhaltigkeit und Effizienz in der Milchviehwirtschaft. Ziel der Operationellen Gruppe Neu.rind ist es, ein benutzerfreundliches und wissenschaftlich fundiertes System bereitzustellen, das Landwirten ermöglicht, ökologische und ökonomische Optimierungen vorzunehmen. Dafür werden Daten aus bestehenden Systemen wie dem Rinderdatenverbund (RDV) integriert und durch innovative Modelle zur Ökobilanzierung ergänzt.

Die HBLFA Raumberg-Gumpenstein ist neben der BOKU wissenschaftlicher Partner in diesem Projekt und bringt sich hauptsächlich konzeptionell bei der Maschinenbewertung, bei der Validierung der Ergebnisse und bei der Entwicklung von Maßnahmenempfehlungen für den Betrieb ein. Mithilfe vereinfachter Modelle werden Maschinengewichte und -nutzungsdauern basierend auf Traktorleistung und Mechanisierungsschritten geschätzt. Dies reduziert den Erfassungsaufwand für Landwirte und ermöglicht eine präzise Bewertung der Umweltwirkungen. Ebenso wird die Infrastruktur, einschließlich Güllelager, Futterlager und Stallungen, anhand von Angaben wie Baujahr und Kubaturen bewertet. Diese Daten fließen in die Berechnung von Umweltkennzahlen wie dem Treibhauspotenzial und der Versauerung ein. Die Validierung der Ergebnisse erfolgte im Vergleich mit dem Betriebsmanagement-Tool FarmLife. Dabei zeigte sich, dass das NEU.rind-Tool valide und vergleichbare Ergebnisse liefert, wobei Unterschiede auf abweichende Bewertungsansätze zurückzuführen sind. Ergänzend wurden 32 Maßnahmen entwickelt, die Bereiche wie Treibhausgasemissionen, fossile Energienutzung und Tiergesundheit adressieren. Diese Empfehlungen basieren auf Sensitivitätsanalysen und Benchmarking und werden individuell auf die Gegebenheiten einzelner Betriebe zugeschnitten. Das NEU.rind-Tool bietet Landwirten damit nicht nur belastbare Daten, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen, um die Nachhaltigkeit ihrer Betriebe zu verbessern und gleichzeitig deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.

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