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Der Einfluss von Begrünung auf die Populationsdichte von bodenlebenden Nematoden
Nach der Rodung eines Weingartens mit ausgeprägter Virosensymptomatik, ausgelöst durch das Nepovirus GFLV, wurde für drei Jahre die Populationsentwicklung diverser Bodennematoden auf der Fläche der ehemaligen Rebanlage in Tadten (Weinbaugebiet Neusiedlersee) erhoben. Von 2022 bis 2024 wurden Sandhafer und Ölrettich angebaut, zeitweise lag das Feld auch als Schwarzbrache vor. Jährlich wurden 85 Bodenproben an der Stelle des ehemals stärksten Befalls entnommen und untersucht.
Im Boden wurden insgesamt vier pflanzenparasitäre Nematodenarten der Familie Longidoridae entdeckt, aber nur eine davon, Xiphinema index, überträgt GFLV im Weinbau. Während 2022 noch mehr als 200 Individuen dieser Art in den Proben gefunden wurden, waren es 2024 nur mehr drei. Die Häufigkeitsabnahme der juvenilen Stadien lässt den Schluss zu, dass nicht nur die Lebensdauer reduziert, sondern auch die Reproduktion auf der rebfreien Fläche nahezu völlig zum Stillstand kam. Bei der zu Anfang häufigsten Art, X. vuittenezi könnte hingegen weiterhin ein gewisses Ausmaß an Reproduktion stattgefunden haben, obwohl auch diese Spezies mit einer wesentlichen Verminderung der Populationsdichte auf die Rodung der Reben reagierte. Nicht pflanzenparasitische Nematoden hingegen zeigten im Untersuchungszeitraum keine Verminderung der Individuenanzahl.
Für beide Xiphinema-Arten konnte gezeigt werden, dass die im Zeitverlauf abnehmende Anzahl an Individuen in den Proben sehr wahrscheinlich keine statistische Fluktuation darstellt.