
© Katharina Hristoforoglu
Crocus sativus — Etablierung und Vermehrung von Safran in vitro
Bei der In-vitro-Etablierung von Safran (Crocus sativus) bestätigte sich, wie bereits im Vorfeld vermutet, die hohe Belastung der Mutterknollen mit Pilzsporen und endophytischen Mikroorganismen. Die Etablierung von Tochterknollen aus ganzen Knollen und Knollenscheiben führte in Versuch I und Versuch II zu Etablierungserfolgen von 37 % bzw. 28 %. Im Versuch I konnten nach 11 Wochen an den Explantaten Kallus und Sprossorgane induziert werden. Im Versuch II kam es auf den Nährböden 27 und 588 zu Sprossaustrieben aus der Knollenmitte und auf dem Nährboden 364 zur Organogenese in Form von Adventivsprossen. Nach ca. 6 Monaten wurde an zwei Mikroknollen, die sich auf dem Nährboden 364 gebildet hatten, ein Austrieb beobachtet, dem die Entwicklung einer Vielzahl von Langsprossen folgte. Den in vivo-Knollen vergleichbare in vitro-Knollen bildeten sich nur an den Langsprossen auf den Nährböden 364, 588 und 589, an denen sich nach Verdickung der Sprossbasis Safranknollen entwickelten. Ein Vergleich der Induktion von Safranknollen in vivo und in vitro zeigt, dass an den kultivierten Mutterknollen die höchste Anzahl von 8,67 Tochterknollen/Mutterknolle gebildet wurde. Bei den kultivierten Tochterknollen konnte nur eine Anzahl von 0,5 bzw. 0,875 Knollen pro Tochterknolle festgestellt werden. Die höchste Knollenzahl pro Explantat wurde in vitro auf dem Nährboden 589 bei einer LED-Beleuchtung von 35,44 µmol/m²/s erreicht, was 3,0 Knollen pro Explantat entspricht. Die Größe der in vitro Knollen variierte zwischen 2,5 cm und 5,1 cm mit einem Frischgewicht von 0,1952 g bzw. 1,62 g. Im Rahmen der In-vitro-Vermehrung von Safran konnten wesentliche Forschungsansätze zur Etablierung und Produktion von Safranknollen generiert werden. Obwohl die Qualität der Safranknollen als zufriedenstellend bewertet werden kann, erweist sich das entwickelte Verfahren aufgrund des asynchronen Verhaltens der In-vitro-Kulturen während der Vermehrungsphase, das mit einem häufigen Verlust des Potenzials zur Langsprossenproduktion einhergeht, noch nicht als Alternative zur konventionellen Vermehrung.