© Franziska Schrempf
Bodenkrusten-Pflanzen Interaktionen als Strategie für Boden- und Ökologische Renaturierung nach Störungen
Das Projekt untersuchte die Wechselwirkungen zwischen Bodenkrusten und krautigen Pflanzen mit dem Ziel, effektive Methoden zur Renaturierung gestörter Böden zu entwickeln. Bodenkrusten, bestehend aus Cyanobakterien, Moosen und Flechten, spielen eine zentrale Rolle für die Bodenstabilisierung, den Wasserhaushalt und die Nährstoffanreicherung. Ihr Einfluss auf die Wiederherstellung von Pflanzengemeinschaften nach Störungen war bislang jedoch wenig erforscht. Die Untersuchung fand am Forschungsstandort Stoderzinken in der Steiermark statt. Dabei wurden 16 Versuchsparzellen mit unterschiedlichen Behandlungen eingerichtet: Bodenstörung (Entfernung der oberen Bodenschicht), Düngung sowie Saatgut- und Biokrusteninokulation. Über zwei Jahre hinweg wurde die Entwicklung der Vegetation analysiert. Die Ergebnisse zeigen, dass Störungen die Artenvielfalt und Pflanzenbedeckung erheblich reduzierten, während Düngung positive Effekte auf die Vegetationsentwicklung hatte. Die Biokrustenbedeckung wurde durch Störung und Düngung verringert, was darauf hinweist, dass sich Biokrusten nur langsam regenerieren. Die Saatgutbehandlung förderte die Vegetationsbedeckung, hatte aber keinen signifikanten Einfluss auf die Artenvielfalt. Biokrusteninokulation zeigte keine messbaren Effekte auf die Vegetation. Die Studie bestätigt, dass Biokrusten eine wichtige Funktion für die Renaturierung von degradierten Böden haben, ihre Wiederherstellung jedoch stark von Umweltfaktoren abhängt. Für eine nachhaltige Renaturierungsstrategie sind langfristige Untersuchungen und gezielte Fördermaßnahmen notwendig. Eine Wiederholung des Experiments in höheren alpinen Regionen wird empfohlen, um den Einfluss extremer Umweltbedingungen zu untersuchen.