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Biologische Bekämpfung des hochinvasiven Götterbaums (A. altissima)
Seit 2018 erreichen das IFFF der Universität für Bodenkultur Wien sowohl aus Österreich (Wachau, Burgenland, Südost-Steiermark) als auch aus Frankreich (Bordaux), Italien (Südtirol) sowie aus Tschechien alarmierende Berichte über das Vordringen des Götterbaums in Wein-, Obst- und Sonderkulturen, die die Notwendigkeit einer effektiven und nachhaltigen Kontrolle des Götterbaums in diese Kulturen unterstreichen. Im Weinbau ergibt sich die zusätzliche Problematik, dass der Götterbaum auch als Wirt für den Erreger der im Weinbau gefürchteten Erkrankung „flavescence dorée“ fungieren kann und daher schon aus diesem Grund unbedingt
bekämpft werden sollte. Da am IFFF in 8-jähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit ein Verfahren zur nachhaltigen, biologischen Bekämpfung des Götterbaums entwickelt werden konnte und sich bisherige Bekämpfungsmethoden (partielles Ringeln mit zusätzlicher Glyphosat-Injektionen in den Stamm, Ausreißen von Jungbäumen) als sehr aufwendig und kostenintensiv und z.T. auch als ineffektiv erwiesen haben und zudem auf biologisch bewirtschafteten Flächen nicht angewendet werden können, ist es wünschenswert, das Einsatzgebiet des bisher schon erfolgreich eingesetzten Verticillium nonalfalfae Welkepilz-Isolats Vert56 auch auf den Weinbau, den Obstbau sowie auf ausgewählte Sonderkulturen (wie z.B. Hopfenkulturen) auszuweiten. Um unerwünschte Effekte an den Kulturpflanzen ("Nicht-Ziel-Organismen") ausschließen zu können, sind jedoch detaillierte Risiko-Studien notwendig, die darlegen, dass Pflanzenarten/-sorten der oben genannten Kulturen nicht anfällig gegenüber dem Welkepilz-Isolat sind, das zur biologischen Bekämpfung des Götterbaums eingesetzt wird.
Zu diesem Zweck wurden im Projekt VERT-AGRI umfassende Feldstudien an den in Österreich am häufigsten angepflanzten Reb- und Obstbaumsorten durchgeführt. Diese Untersuchungen wurden in enger Kooperation mit dem BOKU Institut für Wein- und Obstbau sowie der Weinbauschule Krems und der Wein- und Obstbauschule Klosterneuburg durchgeführt, wobei die beiden letzteren die benötigten Versuchsflächen und -pflanzen für die Inokulationsversuche bereitstellten.
Ziel des vorliegenden Projekts war es, nachzuweisen, dass selbst die direkte Inokulation des Welke-Erregers in den Xylemsaft der zu testenden Reb- bzw. Obstsorten weder zu Welke-Symptomen noch zu Mortalität oder anderen unerwünschten Auswirkungen an den
getesteten Pflanzen führt. Sollten die Ergebnisse der Feldversuche jene Ergebnisse bestätigen, die in einem vorangegangenen Glashausexperiment mit den Rebsorten “Grüner Veltliner” and “Zweigelt” sowie in Versuchen an diversen getopften (Obst)bäumen erzielt wurden, könnte das Welkepilz-Isolats Vert56 durch die AGES generell für den Einsatz im Weinbau, Obstbau sowie in Sonderkulturen zugelassen werden.