Maispflanze mit entlieschtem Kolben

© Elisabeth Reiter AGES

Bewertung des Proteingehaltes sowie der Aminosäurezusammensetzung des Österreichischen Körnermaissortiments

Körnermais spielt in der österreichischen Bodennutzung mit 190.000 Hektar eine überragende Rolle. Rund 40 Prozent der gesamten Getreide- und Maisernte Österreichs entfallen allein auf Körnermais. Etwas mehr als die Hälfte (1.1 Mio t) der heimischen Körnermaisernte wird direkt am Hof verbraucht, weitere 290.000 t werden zu Mischfutter verarbeitet (AMA-Getreidebilanz 2017). Körnermais ist die überwiegende Grundfutterbasis sowohl in der Schweine- als auch Geflügelproduktion.
Körnermais wird seit Jahrzehnten züchterisch intensiv bearbeitet und weist seit Einführung der Hybridsorten gegen Ende der 60-iger Jahre mittlere, jährliche Ertragssteigerungen von etwa 100 kg/ha auf.
Das stetig steigende Ertragspotenzial der Neuzüchtungen bei Körnermais führt zu einer „Verdünnung“ und somit zu geringeren Eiweißgehalten des Maises. Dadurch werden insbesondere die in Fütterungstabellen genannten Proteingehalte von 9 Prozent ganz überwiegend nicht erreicht. Daraus folgt, dass Futterrationen mit hohem Maisanteil als proteinschwächer einzustufen sind als angenommen und somit zur Ausschöpfung des Leistungsniveaus in der Tierhaltung eine Proteinergänzung vorgenommen werden muss.

Im Rahmen des darlegenden Projektes soll nun eine Neubewertung des Proteingehaltes im Österreichischen Körnermaissortiment vorgenommen werden. Daneben wird anhand des Aminosäurespektrums die Verwertbarkeit der Proteine in üblichen Futterrationen bewertet. Gerade die bedarfsgerechte Fütterung ist von besonderer ökonomischer Relevanz in der Tierproduktion.

Neben fütterungstechnischen Eigenschaften von Körnermais, wird auch die Sortenvariabilität im Merkmal Proteingehalt erhoben sowie der Standortseinfluss und die Umweltstabilität dieses Merkmals untersucht. Zudem kann somit auch ein weiterer Beitrag zur Bewertung der N-Effizienz der Österreichischen Körnermaisproduktion im Sinne einer nachhaltigen Tier- und Pflanzenproduktion geleistet werden.

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