© Walter Starz
Bestandesverbesserung von intensiv genutzten Bio-Schnittwiesen durch Einbringung von Wiesenrispengras
Die vorliegende Untersuchung (2016-2018) wurde am biologisch bewirtschafteten Versuchsbetrieb des Institutes für Biologische Landwirtschaft und Biodiversität der Nutztiere der HBLFA Raumberg-Gumpenstein durchgeführt. Nach einem Umbruch wurden zwei Mischungen (bestehend aus den Arten Wiesenrispengras, Englisches Raygras und Weißklee) als Neuansaat (im Spätsommer 2015) auf zwei Flächen (Hoferwiese Standort und Anmoor und Querfeld Standort auf Braunlehm) angelegt. Dabei wies die eine Mischung 50 und die andere 75 % Wiesenrispengras auf. Als zweiter Faktor erfolgte die Aussaat zu drei Zeitpunkten. Dazu wurde einmal die gesamte Mischung als Übersaat ausgebracht und auf den übrigen Parzellen zuerst nur das Wiesenrispengras. Nach 10 bzw. 20 Tagen wurden dann die restlichen Komponenten der jeweiligen Mischungen über gesät. Die Parzellen wurden auf eine 4-Schnittnutzung eingestellt und mit 130 kg N/ha und Jahr (ausgebracht zu 5 Terminen) über Gülle versorgt.
Das Wiesenrispengras erreichte mit 34 % die signifikant höchsten Anteile bei Einsatz der 75 % Mischung. Dafür profitierte das Englische Raygras bei Verwendung der 50 % Mischung und erreichte mit 28 % die höchsten Flächenanteile. Generell wies der Standort am Querfeld signifikant bessere Bedingungen für das Englische Raygras (31 %) und das Wiesenrispengras (41 %) auf. Weder die eingesetzte Mischung noch der Saatzeitpunkt hatten einen Einfluss auf die Mengen- und Qualitätserträge (Rohprotein und Energie). Im Schnitt konnten Erträge von 11.500 kg TM/ha und Jahr im Mittel über die Mischungen und die Saatzeitpunkte erreicht werden. Signifikante Ertragsunterschiede wiesen die beiden Flächen auf. Im Mittel der Jahre konnten auf der Hoferwiese um 1.257 kg TM/ha und Jahr mehr geerntet werden. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung zeigen weiters, dass untergrasbetonte Bestände im Alpenraum leistungsfähig sind und ein hohes Ertragspotential aufweisen.