Versuchsanlage am Versuchsstandort Hochtor

© Herndl, M.

Aufbau eines Klimamanipulationsexperiments an einem hochalpinen Standort — Mitarbeit an ACRP-Projekt

Der Klimawandel beeinflusst hochalpine Regionen mit überdurchschnittlich hohen Erwärmungsraten und verändert sowohl die Temperatur- als auch die Niederschlagsmuster erheblich. In diesem Zusammenhang spielen biologische Bodenkrusten (Biokrusten) eine zentrale Rolle, indem sie Bodenstabilität, Erosionsschutz und Nährstoffkreisläufe fördern. Das vorliegende Projekt beschreibt den Aufbau eines Klimamanipulationsexperiments an einem hochalpinen Standort, mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels auf biologische Bodenkrusten (Biokrusten) und deren Ökosystemleistungen zu untersuchen. Dazu wurde am Versuchsstandort Hochtor am Großglockner ein vollfaktorielles Klimamanipulationsexperiment aufgebaut. Fünf beheizte Parzellen werden mittels eines Infrarot-Heizungssystems um 3°C erwärmt, während fünf Kontrollparzellen nicht beheizt werden. Der experimentelle Aufbau erfolgte im Sommer 2024, wobei das Infrarot-Heizungssystem hexagonal auf Trägergerüsten installiert wurde, um eine gleichmäßige Erwärmung der Parzellen zu gewährleisten. Zu den Herausforderungen des Projekts gehörten Probleme mit der digitalen Anbindung der Thermometer, die jedoch durch eine angepasste Schnittstelle behoben wurden. Das Experiment soll wichtige Erkenntnisse über die Reaktionen von Biokrusten auf Klimaveränderungen, ein Bereich, der bisher in hochalpinen Regionen nur wenig erforscht ist liefern. Diese Daten tragen dazu bei, zukünftige Veränderungen in den Ökosystemfunktionen hochalpiner Regionen besser zu verstehen, insbesondere im Hinblick auf die erwartete Zunahme von Extremereignissen und die Veränderung der Niederschlagsmuster in den Alpen.

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