Berkshire-Sau auf der Wiese; Titelbild Abschlussbericht

© HBLFA Raumberg-Gumpenstein; Sarah Massak

Aufbau eines Herdebuches für Berkshire Schweine

Berkshire zählt zu den ältesten Schweinerassen Europas und kommt ursprünglich aus England. Aufgrund der besonderen Fleischqualität wird die Rasse auch in Österreich verstärkt nachgefragt. Bis auf wenige kleine — oftmals im Nebenerwerb geführte —Betriebe beschäftigen sich bis dato kaum größere Zucht-oder Mastbetriebe mit der professionellen Haltung dieser Rasse. Hauptaufgabe dieser wissenschaftlichen Tätigkeit war die Bündelung der Aktivitäten rund um die Rasse Berkshire mit dem langfristigen Ziel der Etablierung und Führung eines Herdebuches. Die dafür nötige Unterstützung wurde vom österreichischen Zuchtunternehmen “PIG Austria GmbH” geleistet.

Das Interesse an Schweinerassen mit definierten Eigenschaften wird spürbar größer. War es bis vor wenigen Jahren das Ziel, möglichst einheitliche Tiere für die Mast zu generieren, ist aktuell eine stärkere Diversifizierung spürbar. Neben bekannten “alternativen Rassen” wie Duroc oder Schwäbisch Hällisches Landschwein steigt die Nachfrage nach weiteren Rassen stark an. So wurde im Jahr 2021 der erste Besamungseber der Rasse “Iberico” an einer österreichischen Besamungsstation aufgestallt und Sperma für den breiten Einsatz zugänglich gemacht. Berkshire wird aufgrund der herausragenden Fleischqualität auch als “Wagyu der Schweinerassen” beschrieben und findet in Japan mit ca. 28.000 Tieren breiten Zuspruch.

Die wenigen Tiere, die in der österreichischen Schweinehaltung zu finden sind, werden oftmals in “Hobbybetrieben” gehalten. Deshalb ist der Aufbau eines Herdebuches unter Einbeziehung der bereits aktiven Betriebe ein erster nötiger Schritt zur Etablierung der Rasse Berkshire in Österreich.

Der Aufbau eines Herdebuches bietet interessierten Betrieben neue Möglichkeiten und einen besseren Zugang zu Zuchtmaterial als bisher. Da es bis dato keine strukturierte Zuchtarbeit mit dieser Rasse gab, stellt die vorgestellte Tätigkeit und das damit geschaffene Regelwerk gewissermaßen Pionierarbeit auf dem Gebiet der Herdebuchzucht dar. Der vordergründige Zweck der Arbeit und das damit geschaffene Output dienen der Unterstützung der österreichischen Landwirtschaft.

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