
© Katharina Hofer
Abschlussbericht EssensWert
Lebensmittelverluste und -verschwendung haben negative Auswirkungen auf die Gesellschaft, die Umwelt und die Wirtschaft. Sie verschlechtern die Ernährungssicherheit, verursachen Treibhausgasemissionen, belasten Land- und Wasserressourcen, führen zur Verschlechterung von Lebensräumen sowie zu Verlusten der biologischen Vielfalt und sind nicht zuletzt für große wirtschaftliche Verluste verantwortlich. Zahlen über die Höhe der Verluste in der Landwirtschaft sind eher selten, da zufriedenstellende Methoden noch fehlen und die Bestimmung der Lebensmittelabfälle in der Primärproduktion am schwierigsten zu quantifizieren ist. Gründe dafür sind neben fehlende Analysen auf der einen Seite sowie die generelle Vielfalt des Sektors (Fischerei bis Gemüseanbau) gepaart mit schwer einschätzbaren äußeren Bedingungen, welche das das Aufkommen an Lebensmittelabfällen und -verlusten maßgeblich beeinflussen. Auch in Österreich war die Datenlage über Lebensmittelabfälle in der Primärproduktion immer noch dürftig und umfasst nur Teile der gesamten landwirtschaftlichen Produktion. Das Projekt verfolgte als Hauptziel die Vermeidung und Verringerung von Lebensmittelverlusten und -abfällen in der Primärproduktion als Beitrag zur Ernährungssicherheit. Im Rahmen einer Online Umfrage konnten die Daten von 384 Betrieben ausgewertet werden. Zusätzlich wurden bei 15 Betrieben Felderhebungen zur Ermittlung von Feldverlusten durchgeführt und in vier Betrieben die Sortierverluste von Zwiebeln, Speisekürbissen, Süßkartoffeln und Erdäpfeln analysiert. Die Betriebsgrößen variieren stark und reichen von weniger als 5 Hektar bis zu 110 Hektar. Untersucht wurden insgesamt 33 Sorten (67 % Gemüse, 22 % Obst und 11 % Hackfrüchte). Basierend auf der Erhebung des Aufkommens und der Zusammensetzung von Lebensmittelabfällen in der Primärproduktion und der verantwortlichen Gründe wurde das Vermeidungspotential abgeschätzt und konkrete Maßnahmen zur Lebensmittelabfallvermeidung wurden abgeleitet.